Endlich ist es so weit: Die Anwohner von Winterhausen sind erleichtert und froh, denn sie haben schon lange auf die Schallschutzwand an der Bahnlinie Würzburg – Ansbach gewartet.
Es war für den Ort ein bedeutender Moment, an dem auch Klaus-Dieter Josel (DB-Konzernbevollmächtigter für Bayern), Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder, Landrat Thomas Eberth und Christian Luksch (Bürgermeister von Winterhausen) teilnahmen. Die Bahn sei notwendig und auch nicht mehr wegzudenken, erklärte Klaus-Dieter Josel beim symbolischen Spatenstich am Mittwochvormittag. Aber man sei sich auch über die Lärmbelästigung im Klaren. Schon seit Jahren werde daran gearbeitet, den Lärm zu minimieren. So würden regelmäßig Verbesserungen an den Waggons, speziell des Güterverkehrs, vorgenommen.
Knapp 1000 Meter lange Wand
"Der Bund investiert im Rahmen des Programms zur freiwilligen Lärmsanierung jährlich rund 150 Millionen Euro für mehr Lärmschutz an bestehenden, besonders belasteten Bahnstrecken", informierte Klaus-Dieter Josel die Gäste und sagte weiter: "Davon profitiert nun auch die Gemeinde Winterhausen, denn es wird eine 930 Meter lange und drei Meter hohe Lärmschutzwand errichtet." Zusätzlich werden Mittel für passiven Schallschutz, beispielsweise den Einbau von schalldämmenden Fenstern und Lüftern, bereitgestellt.
Die Bauarbeiten werden von September 2020 bis April 2021 dauern. Klaus-Dieter Josel erklärte dazu, dass die Bauarbeiten nachts in den Sperrpausen stattfinden müssten, was in dieser Zeit natürlich Baulärm verursachen werde. Er erwähnte auch, dass die Baumaßnahmen in die Hände von mittelständischen Firmen aus der Gegend übergeben worden seien, um diese in der Corona-Krise zu unterstützen.
Seit 1864 führt die Bahnstrecke durch den Ort
"Heute ist ein erfreulicher Tag für Winterhausen, denn die Lärmschutzwand rechts wird in Angriff genommen" sagte Winterhausens Bürgermeister Christian Luksch. Der Ort sei mit der Bahn schon lange verbunden, denn schon am 1.7.1864 führte die erste Strecke durch den Ort. Doch natürlich hat die Frequenz zugenommen. Und wie eigentlich jeder weiß, kann Lärm krank machen.
Winterhausen war durch den Bahnlärm lange Zeit extrem belastet. Ein erster Schritt zur Verbesserung war die "Brückenentdröhnung". Die Brücke über die Fuchsstadter Straße war für die Winterhäuser ein großes Ärgernis gewesen, weil der stählerne Überbau beim Überfahren von Zügen weithin hörbar donnerte. Dank eines Konjunkturpakets des Bundes konnte die "Entdröhnung" finanziert werden. 2011 wurde der stählerne Brückenkörper durch Betonelemente ersetzt.
Auch für die Westseite soll eine Schutzwand kommen
Jetzt wird die Lärmschutzwand Ost gebaut. Diese Schallschutzmaßnahme erfordert insgesamt Investitionen von 2,7 Millionen Euro. Dadurch sollen die Anwohner in Winterhausen erheblich vom Lärm entlastet werden. Es war für die Winterhäuser ein langer Weg gewesen, weshalb Bürgermeister Christian Luksch auch besonders den Mitgliedern des Arbeitskreises Bahnlärm sowie dem Bundestagsabgeordneten Paul Lehrieder dankte.
Doch ist auch allen klar, dass ohne ein entsprechendes Gegenstück westlich der Bahnlinie Würzburg-Ochsenfurt für die Bürger noch kein optimaler Schutz vor Lärmimmissionen erreicht wird. Zudem ist mit möglichen Schallreflexionen zu rechnen. Und so war es für alle Anwesenden besonders erfreulich zu erfahren, dass auch der Bau der zweiten Lärmschutzwand (LSW West) in Angriff genommen werden soll.