Conny Paul-Wagners Traum war ein Dorfladen. Doch ihr Ehemann Gerhard dachte von Anfang an auch an Gastronomie, schließlich befindet sich der Böttigheimer Laden in den Räumen einer früheren Gastwirtschaft. Conny begann mit einem kleinen Angebot an Kaffee und Kuchen und schnell ergab sich daraus die Nachfrage nach Frühstück, Vereins- und Familienfeiern.
Nun hat Böttigheim seit November wieder einen Gasthof, in der Dorfmitte gleich neben dem Laden, freitags und samstags geöffnet. Viele Gäste wissen Gerhard Wagners liebevoll zusammengestellte Speisekarte und seine Küche zu schätzen. An einem Tisch sitzen meist die Kartenspieler, an den anderen fünf Tischen trifft sich die halbe Dorfgemeinschaft, Alt und Jung, Eingesessene und Zugezogene zum Essen und Trinken. Aber Gerhard freut sich, dass auch Auswärtige, Durchreisende und die häufig internationalen Gäste einer nahegelegenen Ferienwohnung gern bei ihm einkehren.

Seine Spezialitäten sind Schnitzelvariationen und Meeresfrüchtepasta. Der Hobbykoch räumt ein: "Mit rein regionaler Küche punktet man eher in der Stadt". Hier im Dorf seien die Gäste oft preisbewusst und wollten statt lokaler Produkte mal etwas anderes probieren. Die örtlichen Betriebe könnten auch den Mengenbedarf kaum bereitstellen. Der Wirt erzählt glücklich, dass die Menschen sich wohl bei ihm fühlen: "Viele kommen schon um halb sechs und essen, trinken, schwatzen und lachen bis weit nach neun". Offiziell ist um 21 Uhr Schluss, doch wenn Not am Mann ist, gibt es ab und zu auch danach noch warme Küche.