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Würzburg: Entspannende Kunst im Normformat

Würzburg

Entspannende Kunst im Normformat

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    "Sommerlaune – Kunst besitzen" ist der Titel der Gruppenausstellung des VKU im Würzburger Spitäle. Liegestühle sind in diesem Jahr das verbindende Thema der umfangreichen Gruppenausstellung. 
    "Sommerlaune – Kunst besitzen" ist der Titel der Gruppenausstellung des VKU im Würzburger Spitäle. Liegestühle sind in diesem Jahr das verbindende Thema der umfangreichen Gruppenausstellung.  Foto: Thomas Obermeier

    In der Spitäle-Galerie im sieht es aus wie auf dem Sonnendeck eines Kreuzfahrtschiffs: reihenweise Liegestühle. Hier, in der Nähe der Würzburger Schleuse, sind die Ruhegestelle sogar besonders luxuriös, nämlich alle 44 Stück von Künstlerhand gestaltet.

    Die Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens (VKU) hatte ihre Mitglieder eingeladen, Stoffbahnen für diese Sommermöbel zu entwerfen. Ausgangsprodukt war die bekannte Simpel-Konstruktion aus Holzrahmen und Einrastbügel. Die individuellen Stoffbahnen darin sind nun keine Unikate, sondern Drucke, abriebfest, sogar abwaschbar, wie die VKU-Ausstellungsmacherin Martha Schubert versichert. Hier soll kein Unterschied zwischen Kunst und Gebrauchsgegenstand sein, auch wenn einige Exponate an den Wänden hängen – gerahmt sind sie ja schon.

    Stoffe vollformatig bedruckt

    "Sommerlaune. Kunst besitzen" heißt die Ausstellung nach einer Idee von Brigitte Götz, die voll aufging: "Bei früheren Gruppenausstellungen ohne inhaltliche und formale Vorgaben hatten wir oft Chaos", erinnert sich Schubert. Diesmal schien alles viel einfacher, weil einheitlicher. Allerdings brauchte mancher Beiträger Hilfe beim Einrichten der digitalen Bilddateien. Und dann mussten die Organisatorinnen eine Firma finden, die Stoff in dieser Größe vollformatig bedruckt – kein Job für den T-Shirt-Plotter an der nächsten Straßenecke.

    Die textilen Sitzflächen der Stühle sind individuell bedruckt mit Motiven der Malerei, Grafik und Fotografie.
    Die textilen Sitzflächen der Stühle sind individuell bedruckt mit Motiven der Malerei, Grafik und Fotografie. Foto: Thomas Obermeier

    Der Untertitel ist zweideutig. Auf diese Kunst darf man sich draufsetzen, wenn auch noch nicht in der Ausstellung, da heißt es "bedauerlicherweise" (Schubert): Platz nehmen verboten. Zwecks Inbesitznahme muss man ein Ausstellungsstück erwerben, für 150 Euro. Dafür bekommt man kein Einzelstück. Die VKU lässt bei Bedarf weitere Abzüge von beliebten Vorlagen ausdrucken.

    Klangcollage von Nikolaus Böll

    Einen einzigen Sessel darf man ausprobieren. Der steht auf der Empore und man blickt von ihm auf das Videobild eines blauen Himmels, durch Blumen hindurch. Dazu kann man einer möwendurchrauschten Klangcollage von Nikolaus Böll lauschen. Gabi Weinkauf schuf diese Installation, die am selben Ort schon einmal lief, nämlich bei der Ausstellung "Kunst und gesund". Die Günterslebener Künstlerin ist sonst für ihre grafischen Stickereien bekannt. Dass sie etwas Außergewöhnliches einreichte, ausgerechnet das macht sie zu einer durchschnittlichen Teilnehmerin dieser Gruppenschau. Denn sehr viele von ihnen reichten Arbeiten ein, die stark von ihrem bisherigen Stil abweichen.

    Mit maximal zwei Arbeiten konnten sich die Vereinigungsmitglieder bewerben. Die Gruppierung aller Liegestühle fiel daher gar nicht so schwer. So boten sich Zusammenstellungen nach Farbe an, oder nach Stilen. Es gibt deshalb ein Eck für konkrete Kunst, die naturgemäß an die einfachen Streifenmuster der Industrieausgaben dieser Liegestühle erinnert. So schließt sich der Kreis.

    Die Ausstellung im Spitäle ist bis 25. Juli täglich von 11 bis 20 Uhr zu sehen außer Montag. 

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