Lange hat es gedauert, doch nun ist es soweit: Helmut Wulff (früher Andrew) wird von Markus Söder für seinen mutigen Einsatz gegen den Würzburger Messerangreifer geehrt. Nur mit einem Klappstuhl bewaffnet, hatte der Kellner sich dem Angreifer als einer der ersten entgegengestellt. Geehrt wurde er im Gegensatz zu anderen Beteiligten im Nachgang nicht – weder von der Stadt Würzburg noch von der Bayerischen Staatskanzlei. Eine Erklärung dafür gab es nicht.
Was Ministerpräsident Markus Söder und die Bayerische Staatskanzlei zum Umdenken bewogen hat, ist auf Anfrage dieser Redaktion auch jetzt nicht zu erfahren. Klar ist jedoch, dass Wulff Ende Februar eine Einladung der Staatskanzlei erhalten hat. "Der Bayerische Ministerpräsident hat Ihnen die Bayerische Rettungsmedaille verliehen", steht darin.
Helmuth Wulff: Werde Eindrücke vom Würzburger Messerangriff nie vergessen
"Das ist ein positiver Abschluss", sagt Wulff, der wieder seinen Geburtsnamen angenommen hat. Um die Medaille selbst sei es ihm nie gegangen. Jedoch habe ihn die Frage, warum ausgerechnet er nicht geehrt worden sei, ob er etwas besser hätte machen können oder müssen, doch sehr geplagt. "Ich werde das nie vergessen", sagt der 52-Jährige über den Tag des Messerangriffs im Juni 2021.

Die Bilder "von dem was in der Gasse passiert ist", verfolgten ihn bis heute, sagt Wulff. Er hatte sich dem Messerangreifer zusammen mit anderen in der Oberthürstraße entgegen gestellt. Zur Ehrung nach München will Wulff seine Partnerin sowie seinen Sohn und dessen Partnerin mitnehmen.
