Jetzt reifen sie wieder in der Region: Frische, leckere rote Erdbeeren. Nicht nur an Verkaufsbuden oder im Handel sind sie zu finden, sondern auch auf Plantagen, die zum Selbstpflücken einladen. Das gilt auch in Corona-Zeiten, vorausgesetzt die Hygiene-Regeln werden beachtet.
In Essfeld nahe der Bundesstraße 19 liegt das Erdbeerfeld der Familie Reinhard. Mit rot-weißen Bändern in einzelne Abschnitte abgeteilt, lockt es zum Selbstpflücken. "Reinhards Beste" ist das Motto. "Wir sind QS- zertifiziert und garantieren höchste Standards in Produktion, Ernte und Vermarktung", sagt Birgit Reinhard.

Um die empfindlichen Früchte vor Feuchtigkeit und Schmutz zu schützen, werden sie auf Stroh gebettet. Durch Tröpfchenbewässerung werden die Erdbeerpflanzen punktgenau mit Feuchtigkeit versorgt. Das spart Wasser.
Aktuell machen die Corona bedingten Regelungen für Saison-Arbeitskräfte aus dem Ausland dem Betrieb zu schaffen. "Alle unsere Saisonkräfte aus Rumänien sind heuer nicht gekommen, weil sie nur mit dem Flugzeug nach Deutschland einreisen dürfen. Viele wollten das nicht und hatten Bedenken bezüglich der aktuellen Lage", erzählt die Chefin. Zum Glück haben die Reinhards als Ersatz Studenten von der Fachhochschule und der Uni in Würzburg gefunden, die nun tatkräftig auf der Plantage mit anpacken.
"Alle unsere Saisonkräfte aus Rumänien sind heuer nicht gekommen."
Birgit Reinhard - Landwirtin
Zu tun gibt es jede Menge, die Erdbeere ist eine arbeitsintensive Frucht: Unkraut jäten, Pflegearbeiten und früh um 5 Uhr raus aufs Feld, um die süßen roten Früchte zu pflücken, damit sie dann frisch und pünktlich in den Einkaufsmärkten zu finden sind. Denn neben der Selbstpflückanlage beliefern die Reinhards auch den Einzelhandel.
Für all diejenigen, die selbst pflücken wollen, ist die Erdbeerplantage der Reinhards täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet. Jeder Kunde muss Mundschutz und Handschuhe mitbringen und den Mindestabstand einhalten. Und selbstverständlich gibt es auch bereits gepflückte Erdbeeren zu kaufen.
"Die Erdbeere ist die aufwendigste Kultur in unserem Betrieb."
Ebenso am Selbstpflückfeld der Familie Stolzenberger aus dem Büttharder Ortsteil Oesfeld. Die rund dreiviertel Hektar große Fläche liegt an der Bundestraße 19 nahe der Abfahrt und Richtung Riedenheim und ist täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet. Hier gibt es Erdbeeren in Bio-Qualität. Denn der Familienbetrieb von Michael Stolzenberger wirtschaftet nach den Richtlinien des Ökologischen Anbauverbandes Bioland. In den letzten Jahren spezialisierte sich der Betrieb zunehmend auf den Anbau von Erdbeeren und Feldgemüse, sowie die Vermehrung von Getreide-, Leguminosen- und Gemüse-Saatgut.

"Die Erdbeere ist die aufwendigste Kultur in unserem Betrieb und benötigt neben viel Pflege auch eine spezielle Technik zur Bewässerung", sagt der Bio-Landwirt Michael Stolzenberger, zugleich Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands. Wie auf der Plantage der Reinhards werden die Pflanzen auch hier über eine Tröpfchenbewässerung versorgt. Das spart nicht nur Wasser und Energie, sagt Stolzenberger, sondern schützt die Beeren vor Feuchtigkeit, die Entstehung von Fäulnis begünstigen würden.
Probieren ist beim Selbstpflücken ausdrücklich erlaubt.
Pünktlich zum Pfingstwochenende hatten die Stolzenbergers ihr Selbstpflück-Feld geöffnet und sind zufrieden mit dem Kundeninteresse. "Die Nachfrage ist recht hoch", sagt Michael Stolzenberger. Das liege vermutlich auch daran, dass für viele im Pfingsturlaub zu Hause geblieben sind. Probieren ist beim Selbstpflücken ausdrücklich erlaubt. "Die Leute dürfen naschen, soviel sie wollen", sagt der Biobauer großzügig, während sein kleiner Sohn Leonhard schon mal zeigt, wie es geht.

Auch hier gibt es neben der Selbstpflückanlage weitere Erdbeerfelder, die ausschließlich von Mitarbeiten des Biobetriebes beerntet werden. "In den frühen Morgenstunden müssen unsere fleißigen Helfer die einzelnen Früchte von Hand pflücken und sorgsam in die Schalen legen", sagt er. Weil Erdbeeren sehr druckempfindlich sind, brauchen sie eine äußerst schonende Behandlung. Probleme, genügend Erntehelfer zu finden, hatte Michael Stolzenberger nicht. Seine polnischen Saisonkräfte werden von Helferinnen aus der Gegend unterstützt.
Michael Stolzenberger isst seine süße Früchtchen am liebsten frisch gepflückt. "Am allerbesten schmecken die Erdbeeren, wenn die Mittagssonne drauf scheint, frisch vom Stock weg", sagt er. Persönlich hält er von Lagerung nicht viel, auch wenn Erdbeeren im Kühlschrank in einem geschlossenen Gefäß drei bis vier Tage haltbar sind.

Und noch einen Tipp hat Michael Stolzenberger: "Die Erdbeeren sauber pflücken, nicht an der Frucht packen, sondern am Stiel und mit dem Stiel von der Pflanze nehmen." Und in welcher Zubereitungsform er die Erdbeeren am liebsten ist? "Mein Favorit ist der klassische Erdbeerkuchen ohne Sahne", sagt der Biobauer. Bis Ende Juni wird die Erdbeersaison hierzulande noch andauern, passendes Wetter vorausgesetzt.
