Er ist einer der bekanntesten Würzburger und ein Unikum. Einer, der Würzburg liebt – oder, wie er selbst sagt: „Die Stadt ist mein Lebensinhalt.“ Sie hat ihn geprägt, und er hat sie mitgestaltet. Als Stadtrat tut er dies nach fast fünf Jahrzehnten noch immer. Und die CSU gratulierte ihm am Montag: Erich Felgenhauer wurde 75 Jahre alt.
Er gilt als einer, der das Herz auf der Zunge trägt. Einer, der mit einer abweichenden Meinung auch mal aneckt. Einer, der sich nicht dem Mainstream fügt. Vielleicht schätzen ihn die Würzburger gerade deshalb. Hinter den beiden Bürgermeistern holte er bei der Stadtratswahl 2014 mit fast 28 000 Stimmen das drittbeste Einzelergebnis aller Kandidaten, wurde auf der CSU-Liste von Platz 20 auf Platz zwei nach vorne gewählt. Ein Erfolg, der ihm nicht nur politisch, sondern auch seelisch gut tun musste.
Die Zerstörung Würzburgs am 16. März 1945 war und ist das große Lebensthema des Erich Felgenhauer. Als Kind wuchs er in den Ruinen auf, erlebte später den Wiederaufbau und trat mit ungezählten Vorträgen gegen das Vergessen an. Beliebt auch seine Führungen durch das Röntgen-Entdeckungslabor oder zum Lenz-Wandgemälde im Ratssaal. Beruflich arbeitete der leidenschaftliche Radfahrer und Tierfreund lange Jahre als Feinmechaniker-Meister an der Uni. 1959 trat er der CSU bei, wurde 1966 erstmals in den Stadtrat gewählt, von 1978 bis 1990 war er dritter Bürgermeister. Nach CSU-Austritt und verlorener OB-Wahl als Parteiloser im Jahr 1996 zog er 2002 mit dem von ihm mitbegründeten Bürgerforum wieder in den Stadtrat ein. 2008 kehrte er zur CSU zurück. Kreisvorsitzender Oliver Jörg zu seinem Geburtstag: „Ich schätze seine Bürgernähe und habe großen Respekt vor seinem Jahrzehnte langen Engagement für unsere Heimatstadt.“