Vor knapp einem Jahr haben Alfred, Randy und Frank Sendner nach einem „schnellen, aber wohlüberlegten Entschluss“ den Hubertushof gekauft. Das Gasthaus im kleinen Weiler Fährbrück war damals geschlossen. Es lag im Dornröschenschlaf neben der frühbarocken Wallfahrtskirche, dem Augustinerkloster und einem Aussiedlerhof. Wir haben Alfred Sendner gefragt, wie er und seine beiden Mitstreiter ihre Entscheidung heute beurteilen.
Frage: Es war ein Herzenswunsch vieler Menschen um Fährbrück, dass die Traditionsgaststätte wieder aufblüht. Ist sie das im vergangenen Jahr?
Alfred Sendner: Wir meinen Ja. Die traditionelle Gaststätte wurde nach ersten Renovierungsmaßnahmen schnell wiedereröffnet. Seit November kann auch der im Barockstil gehaltene Saal wieder für verschiedene Anlässe gebucht werden.
Was wurde denn alles schon gebaut oder neu hergerichtet?
Sendner: Unsere ganze Familie ist seit dem Kauf quasi täglich mit den Umbauarbeiten beschäftigt. Wir gönnen uns wenig Freizeit, weil wir mit den vielen Baustellen bald fertig sein wollen. Saal, Gaststätte, Zimmer, Biergarten, Freiflächen, das alles soll wieder schön werden.
Ihr Neffe Frank kümmert sich speziell um den Kontakt zu den Gästen. Welche Rückmeldungen bekommen Sie?
Sendner: Wir versuchen, die Anregungen der Gäste umzusetzen. Bisher war die Resonanz sehr positiv.
Wie kommen Sie denn mit den Augustinern in Ihrer Nachbarschaft zurecht?
Sendner: Die Zusammenarbeit mit den Augustinermönchen ist angenehm. Wir treffen uns regelmäßig zu Absprachen von Terminen. Aber eigentlich wurden wir von allen Menschen mit offenen Armen in Fährbrück willkommen geheißen. Wir haben sogar das Gefühl, dass die ganze Region mithilft, damit vom Hubertushof wieder eine positive Gemeinschaft ausgeht.
Wollten Sie nicht einen Koch einstellen und eine typisch fränkische Speisekarte auflegen?
Sendner: Am 1. Mai beginnt wieder unser Biergartenbetrieb. Dafür haben wir bereits Personal eingestellt. Die große und typische Fränkische Speisekarte für die Gaststätte, das ist zwar unser Wunsch, aber zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Verwirklichung noch nicht abzusehen. Zumindest nicht zeitgleich mit dem Biergartenbetrieb. Wir möchten zunächst unsere erste vollständige Sommersaison abwarten.
Ihr Biergarten wurde sehr gelobt, oder?
Sendner: Wir waren selbst überrascht, wie beliebt der Biergarten in den wenigen Spätsommerwochen schon war. Er hat hier in der Region offensichtlich gefehlt. In diesem Jahr wird er größer, schöner und praktischer sein. Wir freuen uns schon darauf. Zur Straße hin haben wir zur Sicherheit für die Kinder einen Zaun gezogen. Neu gebaut wurden eine Außenküche und eine WC-Anlage. Im Moment legen wir einen Spielplatz und einen Abstellplatz für Fahrräder an.
War die Entscheidung richtig, den Hubertushof zu kaufen oder bereuen Sie diese Entscheidung?
Sendner: Es war eine gute Entscheidung. Trotz der vielen Arbeit und hoher Investitionen. Alle Mühen und Aufwendungen wiegen sich durch die herzliche Annahme wieder auf. Wir sind wirklich dankbar für die positiven und Mut machenden Rückmeldungen. Außerdem ist die idyllische Lage des Hauses im Schatten der frei stehenden Wallfahrtskirche traumhaft schön.
Was wünschen Sie sich für den Hubertushof?
Sendner: Wir wünschen uns einen „Einklang“ mit der Wallfahrtskirche. Eine Kirche und ein Gasthaus daneben, das hat Tradition. Nicht umsonst gibt es den Ausspruch, dass Leib und Seele zusammengehören. Wir wünschen uns weiterhin viele geglückte Begegnungen zwischen dem Team des Hubertushofs und den Menschen im Umkreis. Und dass unsere Gäste sich bei uns wohlfühlen.