Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Es gab einmal ein "Knutsch-Kino" in der Stadt: 10 besondere Fakten über die Würzburger Kinogeschichte

Würzburg

Es gab einmal ein "Knutsch-Kino" in der Stadt: 10 besondere Fakten über die Würzburger Kinogeschichte

    • |
    • |
    Das Bavaria Kino in der Juliuspromenade im Jahr 1955 kurz vor der Eröffnung. Das Internationale Filmwochenende blickt zum 50. Jubiläum auf die Kino-Geschichte Würzburgs zurück. 
    Das Bavaria Kino in der Juliuspromenade im Jahr 1955 kurz vor der Eröffnung. Das Internationale Filmwochenende blickt zum 50. Jubiläum auf die Kino-Geschichte Würzburgs zurück.  Foto: Walter Röder

    Nur noch knapp zwei Wochen, dann feiert das Internationale Filmwochenende sein großes Jubiläum: Seit 50 Jahren schon werden in Würzburg ein Mal im Jahr nationale und internationale Filme auf verschiedenen Leinwänden gezeigt. Dafür hat sich die Filminitiative in diesem Jahr ganz besondere Veranstaltungen überlegt. So blickt sie beispielsweise bei der großen Jubiläumsausstellung "50 Jahre Filmwochenende" auf die Geschichte des Filmwochenendes, als auch auf die der Kinos in der Stadt zurück.

    Vom 13. bis 28. Januar dient das Spitäle an der Alten Mainbrücke als Ausstellungsort für eine Rückschau auf 50 Jahre Filmfestival und über 100 Jahre Kinogeschichte in Würzburg. Das Festival selbst findet vom 25. bis 28. Januar statt.

    Um schon einmal einen kleinen Einblick in die Ausstellung zu bekommen, hat die Filminitiative und Pressesprecher Max Trompeter zehn besondere Fakten rund um die Kinolandschaft Würzburgs zusammengetragen. 

    1. Die Vorgänger von Kinos waren einst mobil

    Von 1896 bis 1908 machte zum Beispiel "H. Ohr's Kinematograph" aus Pirmasens regelmäßig Halt auf der Würzburger Allerheiligenmesse und verzauberte das Publikum mit seinen Bewegtbildern.

    2. Im heutigen H&M wurden Filme gezeigt

    Dort, wo heute im Haus in der Schönbornstraße Klamotten und Accessoires verkauft werden, war in den Jahren 1907 bis 1930 ein Kino beheimatet. Zuerst unter dem Namen Zentral-Kinematographentheater, ab 1917 dann als Kammer-Lichtspiele.

    3. In der Domstraße war das wohl prunkvollste Kino der Würzburger Geschichte

    Das Kino "Luitpold-Lichtspiele" gilt bis heute als das wohl prunkvollste Kino der Würzburger Geschichte. Von 1913 bis 1945 war es in der Domstraße ansässig. Gerade in den goldenen 1920er-Jahren galt das "Lu-Li" mit seiner luxuriösen Innenausstattung, der Rotsandsteingalerie von 1418 und vielen romantischen Elementen als Bohème-Magnet.

    4. In verschiedenen Stadtteilen befanden sich Kinos

    Heute kaum mehr vorstellbar in der Domstadt, doch in der Vergangenheit befanden sich in vielen Würzburger Stadtteilen Kinos. So beispielsweise das Welt-Kino in Grombühl (1910 bis 1914), die Hutten-Lichtspiele in der Sanderau (1944 bis 1969), die Main-Lichtspiele (1949 bis 1958) und Tor-Lichtspiele (1957 bis 1964) in Heidingsfeld oder die Marienberg-Lichtspiele im Mainviertel (1947 bis 1952).

    5. Zeitweise befand sich das größte Kino Nordbayerns in Würzburg

    ... nämlich im alten Mainviertel. Mit seinen insgesamt 1100 Plätzen galt das Kino Marienberg-Lichtspiele als das größte seiner Art in Nordbayern. 

    6. Eltern versuchten, ihre Kinder von den Sander-Lichtspielen fernzuhalten

    Viele Erziehungsberechtigte versuchten zwischen 1919 und 1945 ihre Kinder von den Sander-Lichtspielen fernzuhalten. Warum? Das damals genannte "Sa-Li" in der Sanderstraße, Ecke Reibeltgasse, galt als das "Knutsch-Kino" von Würzburg. 

    Mit seinem Start im Jahr 1974 gehört das Internationale Filmwochenende Würzburg zu den ältesten Filmfestivals Deutschlands. Archivbild aus dem Jahr 2023.
    Mit seinem Start im Jahr 1974 gehört das Internationale Filmwochenende Würzburg zu den ältesten Filmfestivals Deutschlands. Archivbild aus dem Jahr 2023. Foto: Silvia Gralla

    7. 1945 eröffnete das erste Nachkriegs-Kino

    Noch im Jahr des Endes des Zweiten Weltkriegs eröffnete das erste Würzburger Nachkriegs-Kino in der Turnhalle des damaligen Mozart-Gymnasiums in der Annastraße.

    8. Das "Odeon" erfuhr nicht nur 2003 eine Umwidmung

    1897 als Varieté gegründet, ratterten ab 1923 im Odeon-Lichtspiele bis 1945 die Projektoren. Nach dem Krieg 1949 als Kino wiedereröffnet, wurde aus den Räumlichkeiten 1970 erstmals eine Diskothek, das Odeon 2000, bis es 1982 sein Kino-Comeback feierte, nur um 2003 zur heutigen "Odeon Lounge" abermals umgestaltet zu werden.

    9. Das Kino, das als Erstes in Würzburg eröffnete, war auch das Kino, das am längsten existierte

    Als das Bayer's Kinematograph im Jahr 1906 in Würzburg eröffnete, hielt es unter den weiteren Namen Tonbild-Theater Colosseum, Vaters Lichtspiele, Emelka-Theater und Passage-Kino über 70 Jahre durch. Im Jahr 1977 schloss es dann. Somit war es das erste Kino in Würzburg, das insgesamt auch am längsten existierte. 

    10. Das Internationale Filmwochenende gehört zu den ältesten Filmfestivals

    Mit seinem Start im Jahr 1974 gehört das Internationale Filmwochenende Würzburg zu den ältesten Filmfestivals Deutschlands. In Bayern sind einzig die Hofer Filmtage (seit 1968) noch älter. Zudem gibt es in Berlin, Mannheim, Oberhausen, Leipzig, Lübeck und Potsdam vergleichbare Veranstaltungen älteren Datums, häufig aber mit anderen Schwerpunkten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden