Nach mehr als zwei Jahren deutet sich nun ein Ende der ausschanklosen Zeit in der Weißen Mühle in Estenfeld an. Der CSU-Ortsverband Estenfeld stellte einen Antrag, den Innenhof der Weißen Mühle als Biergarten bewirtschaften zu dürfen. Man beabsichtige aber keinen durchgängigen Betrieb, sondern möchte sich auf die Sonntage in den Sommermonaten beschränken. Die Weiße Mühle steht seit 2019 ohne Pächter da und muss im Innenraum saniert werden.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden konkretere Pläne, wie das Projekt ablaufen soll, vorgestellt. Der Sprecher des CSU-Ortsverbands war terminlich verhindert und ließ sich von einem Mitglied der CSU-Fraktion im Gemeinderat vertreten. Man möchte explizit nur den Innenhof als Biergarten bewirtschaften und innerhalb des Gebäudes nur auf Toiletten und Teile der Küche zurückgreifen. Durch die naheliegenden Freizeiteinrichtungen erhofft sich der Ortsverband eine Aufwertung des Standorts Weiße Mühle.
Neidlose Anerkennung aller Fraktionen
Zuspruch kam schnell von den Vertretern der SPD/B*F/UWG-Fraktion. Es wurde neidlos anerkannt, dass die CSU hier schneller war und eine sehr gute Idee vorgetragen hat, die absolut im Interesse der Bürgerinnen und Bürger von Estenfeld steht. Zweiter Bürgermeister Tobias Grimm (SPD) bezeichnete die Weiße Mühle als "ein echtes Schmuckstück" und bedauerte die lange Zeit ohne Pächter.
Christian Albert (EinS), Dritter Bürgermeister des Ortes, sprach sich ebenfalls für die Idee aus. Er wollte noch wissen, ob es schon Pläne gibt, was mit dem erwirtschafteten Gewinn passieren soll und brachte eine eigene Idee ins Spiel: Dieser soll in die Sanierung der Weißen Mühle reinvestiert werden. Konkrete Pläne dafür werden aber erst in Zukunft ausgearbeitet.
Thomas Herr, Sprecher der Grünen-Fraktion, konnte sich eine Spitze dann doch nicht verkneifen und hinterfragte das C in CSU. So könne man schließlich der Bibel entnehmen, dass man am siebten Tag ruhen soll. Nachdem er die Lacher auf seiner Seite hatte, sprach er aber auch ausnahmslos positiv über die Pläne.
Gemeinderat stimmt dem CSU-Antrag einstimmig zu
Der Gemeinderat ließ zudem die Möglichkeit offen, dass sich auch andere örtliche Vereine an der Bewirtschaftung beteiligen können. Da die CSU sich nur auf den Sonntag fokussiert, stehen zum Beispiel noch Freitag und Samstag zur Verfügung. Bis jetzt sind allerdings noch keine Vereine mit konkretem Interesse bekannt. Da nur der Innenhof genutzt wird, fällt weder Pacht noch Miete an.
Der Beschluss, dem CSU-Ortsverband die Bewirtschaftung eines Biergartens zu ermöglichen, wurde im Anschluss an die Debatte einstimmig abgesegnet. Im kommenden Jahr dürfen sich die Estenfelder also auf sonnige Sonntagnachmittage im Biergarten freuen. Dieser wird von Mai bis September stattfinden.