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Euro-Schule macht dicht

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Euro-Schule macht dicht

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    würzburg (AJ) Die Würzburger Euro-Schule mit Sitz im früheren Mozart-Gymnasium und in der Juliuspromenade schließt voraussichtlich bis Mitte 2006. An die 20 Mitarbeiter der Privatschule wurde bereits gekündigt. 16 Lehrer haben dagegen Klage eingereicht. Vor dem Arbeitsgericht kämpfen sie derzeit um einen Sozialplan, der Abfindungen sicherstellen würde.

    Auf Anfrage bestätigte die Geschäftsleitung der Euro-Schulen Würzburg GmbH die "Einstellung der Geschäftsaktivitäten". Alle gesetzlichen Vorgaben und Arbeitnehmerrechte würden gewahrt. Der Schritt stehe in Zusammenhang mit der allgemeinen Lage im Bereich privater Bildungseinrichtungen in Deutschland, so stellvertretender Geschäftsführer Dr. Klaus Götze. Gesetzliche Änderungen und ein drastischer Preisverfall bei der Förderung von Bildungsdienstleistungen hätten dazu geführt, dass viele Bildungseinrichtungen schließen mussten.

    "Akademische Lehrkräfte auf Putzkräfte-Niveau"

    Klaus Köhler Betriebsseelsorger

    Schulleiter Oliver Sitko verweist auf das laufende Verfahren vor dem Arbeitsgericht und will sich erst später zur Schließung äußern. Nach eigenen Angaben ist die 1966 mit Start der Euro-Schule in Aschaffenburg gegründete "Qualitätsgemeinschaft Euro-Schulen-Organisation (ESO)" bundesweit mit über 100 Einrichtungen, über 2000 fest angestellten Mitarbeitern und über 1000 freien Dozenten vertreten. Angeboten werden verschiedenste Sparten beruflicher und sprachlicher Weiterbildung.

    Auffallend bei der angekündigten Schließung: Es sollen weiter Kurse in Würzburg angeboten werden. Wo, das verrät die Euro-Schule auf ihrer Internet-Seite. "Demnächst an dieser Stelle: Euro-Schulen Nordbayern GmbH - Würzburg", heißt es da. Die Schwester-Gesellschaft hat ihren Sitz in der Schweinfurter Straße. Betriebsseelsorger Klaus Köhler von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) vermutet dahinter einen verdeckten Betriebsübergang mit dem Ziel, sozialversicherungspflichtige Jobs durch Honorarkräfte zu ersetzen.

    Köhler kritisiert, dass die Lohn- und Sozialschraube nach unten gedreht werde. Es sei skandalös, wenn akademisch ausgebildete Lehrkräfte fast auf dem Lohnniveau von Putzkräften landen. Die betroffenen Lehrer klagen, dass nicht alles zum Erhalt der Schule unternommen worden sei.

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