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WINTERHAUSEN: Familie Kiesel will das ehemalige Gasthaus „Zum Goldenen Lamm“ wieder eröffnen

WINTERHAUSEN

Familie Kiesel will das ehemalige Gasthaus „Zum Goldenen Lamm“ wieder eröffnen

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    Die künftigen Wirtsleute: Helga Kiesel, Susanna Fuchsbauer und Jochen Kiesel (von links).
    Die künftigen Wirtsleute: Helga Kiesel, Susanna Fuchsbauer und Jochen Kiesel (von links). Foto: Foto: Claudia Schuhmann

    Die Familie möchte das Gasthaus, das seit einiger Zeit leer steht, unter dem Namen „Stöcklein's Wirtshaus“ wieder eröffnen – in Erinnerung an den legendären, knorrigen letzten Wirt. Dem Wirtshaussterben will Werner Kiesel nicht tatenlos zusehen. Erfahrungen als Gastwirt hat der 35-Jährige schon gesammelt. Bis vor einem Jahr betrieb er hobbymäßig in Sommerhausen ein kleines Lokal, den „Nachtwächter“ nahe dem Rumorknechtsturm. Als er die Gaststätte aufgeben musste, weil das Haus verkauft wurde, entschied er sich für einen Neubeginn in seinem Heimatort Winterhausen.

    „Eigentlich hatten wir das Anwesen als Wohnhaus für uns gedacht“, sagt Jochen Kiesel. Doch da die Familie wieder ein Gasthaus führen wollte, wurden die Pläne geändert. Jochen Kiesel und Susanna Fuchsbauer sind derzeit mit der Renovierung des etwa 700 Quadratmeter großen Anwesens in der Maingasse beschäftigt. Im Herbst sollen die beiden Gasträume fertig sein. Zunächst soll das Wirtshaus nur an den Wochenenden abends geöffnet sein.

    Geplant ist ein Treffpunkt für alle Altersstufen, für Einheimische und Touristen, mit Getränken und kleinen Imbissen. „So etwas fehlt hier im Ort“, sagt Susanna Fuchsbauer. Die Friseurin hört in ihrem Winterhäuser Geschäft viele Geschichten von früher. Die Leute schwärmten noch heute vom „Goldenen Lamm“ mit der leckeren Wurst aus der angegliederten Metzgerei, sagt Helga Kiesel. „Die alten Leute erzählen immer, wie viele Gasthäuser und Geschäfte es früher hier gab. Und alle konnten davon leben.“

    Einige Gästezimmer

    Das aus mehreren Gebäuden bestehende Anwesen bietet so viel Platz, dass auch noch einige Gästezimmer ausgebaut werden können. Derzeit sind zwölf Betten geplant, Frühstück für die Gäste soll es ebenfalls geben. Je nachdem, wie es läuft, kann sich die Inhaberfamilie mehrere Möglichkeiten vorstellen: erweiterte Öffnungszeiten, mehr Gästezimmer. Auf jeden Fall ist geplant, den Innenhof als Biergarten herzurichten. Was nicht geklappt hat, war die Eingliederung einer Metzgerei. Schon früher hatte es im vorderen Teil des Hauses eine Metzgerei gegeben. Familie Kiesel fand allerdings keinen Pächter.

    Alle drei glauben fest an die Zukunft der Dorfgasthäuser. „Der Trend kehrt sich langsam wieder um“, sagt Jochen Kiesel. „Auch die jüngeren Leute gehen wieder in ihrem Heimatort aus.“ Mit einem Konzept aus den 1960er Jahren könne man freilich keine Kundschaft gewinnen, erklärt er. Einer der beiden Gasträume ist eher modern gehalten, der alte Schankraum mit der Theke soll etwas traditioneller aussehen. Noch viel Altes ist in dem Anwesen erhalten. Eines der Gebäude wurde im 17. Jahrhundert errichtet. Der Denkmalschutz war schon da und hat alles festgehalten. Da der ursprüngliche Zustand beibehalten werden soll, haben die Eigentümer keine strengen Auflagen zu erfüllen. Besonders die schönen Terrazzoböden und Fliesen aus der Jugendstilzeit haben es Helga Kiesel angetan. Aber auch ganz Alltägliches hat sich aus alter Zeit erhalten. Wo sich ganz früher einmal die Metzgerei befand, sieht man noch die Tür zum Kühlraum. Ein Sicherungskasten, der jüngere Elektriker vielleicht vor Rätsel stellen könnte, hängt daneben an der Wand. Der tiefe Gewölbekeller bietet Nutzungsmöglichkeiten für die Zukunft. „Stöcklein's Wirtshaus“ soll zwischen Vereinsheim und Speisegaststätte ein Nische in Winterhausen besetzen. „Der Ort profitiert auch vom Radtourismus“, sagt Susanna Fuchsbauer. Die Gastwirte in spe hoffen, dass auch der eine oder andere Radler dem Wirtshaus einen Besuch abstatten wird.

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