Wie die Polizeiinspektion Ochsenfurt am Dienstag auf Anfrage der Redaktion bestätigt hat, kam es am frühen Samstagabend zu einem Großeinsatz in der Ochsenfurter Altstadt im Umfeld des Klingentors, nachdem dort ein häuslicher Streit eskaliert war. Die Beteiligten – eine Mutter und ihre beiden Söhne – erlitten dabei leichte bis mittelschwere Schnittverletzungen, so die Polizei weiter.
Verletzter suchte stark blutend in einem Gasthaus Schutz
Wie Anwohner und Passanten gegenüber der Redaktion berichten, habe einer der beiden Männer gegen 19 Uhr stark blutend in einem benachbarten Gasthaus Schutz gesucht. Wie er dem Wirt mitteilte, habe ihn sein Bruder mit einer Machete oder einem großen Messer am Arm und am Auge verletzt. Der Wirt leistete nach eigener Auskunft erste Hilfe und verständigte den Rettungsdienst.
Wenig später traf die Polizei mit mehreren Fahrzeugen am Ort des Geschehens ein. Wegen des Einsatzes musste die untere Hauptstraße zeitweise für den Verkehr gesperrt werden. Die drei Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Nach Auskunft der Polizei war keine der Verletzungen lebensbedrohlich.
Wie die Polizei weiter mitteilt, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung gegen die Beteiligten eingeleitet. Für Anwohner oder weitere Unbeteiligte habe zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden. Über den möglichen Anlass zu der Auseinandersetzung und den Stand der Ermittlungen äußert sich die Polizei in ihrem Pressebericht nicht.
In den Sozialen Netzwerken wurde heftig über die Messerattacke spekuliert
Der Einsatz war von vielen Passanten und Anwohnern bemerkt worden. Bereits am Montag wurde deshalb in den Sozialen Netzwerken heftig darüber diskutiert, warum der Fall nicht im Pressebericht der Polizei vermeldet worden war. Dabei wurde auch der Verdacht geäußert, dass der Vorfall bewusst vor der Öffentlichkeit verschwiegen werden sollte.
Ein Sprecher der Polizeiinspektion Ochsenfurt tritt solchen Mutmaßungen entschieden entgegen. Nachdem sich der Streit im häuslichen Umfeld abgespielt habe, ohne dass Dritte in Gefahr gerieten, und zur Klärung auch keine Zeugen erforderlich waren, habe man zunächst auf eine Veröffentlichung verzichtet, so der Sprecher. Ein Fehler, wie die inzwischen über 100 Kommentare in einer Ochsenfurter Facebook-Gruppe zeigen, in denen wild über die Hintergründe spekuliert wird.