Hoffentlich wird das Wetter gut. Eine der größten Sorgen der Organisatoren. Heute um zehn Uhr geht es los. Das Africa-Festival öffnet dann zum 19. Mal seine Pforten. Vier Tage gibt es dann wieder auf den Mainwiesen ein kleines bisschen Afrika, viel Musik und gute Laune.
Rückblende: Donnerstagnachmittag. Die letzten Stunden vor Festivalbeginn. Überall wird noch gewerkelt, gehämmert, geputzt. Nach zwei Wochen Aufbauzeit stehen Zelte, Zäune, Toilettenhäuschen, Basarstände, Gastrobereich. Es herrscht entspannte Routine. „Jetzt müssen noch die Fiesel-Arbeiten erledigt werden“, sagt Grafikerin Sigrid Hempfling, die sich um Gastronomie und künstlerische Gestaltung des Festival-Geländes kümmert. Schilder aufhängen, Tische in den Biergärten „schön“ stellen, Mitarbeiter einweisen. In Grüppchen kommen sie auf das Gelände, bekommen ihre Pässe, Mitarbeiter-T-Shirts, letzte Fragen werden geklärt, die Schichten werden durchgesprochen.
Christian Raith macht das Gleiche mit seinen Leuten. Er ist neben der Pressearbeit auch zuständig für die Finanzen. „Ich weise die Leute an den Kassen ein, verteile Wechselgeld, die Bons müssen da sein, die Bändchen, die jeder Besucher an den Arm bekommt“, sagt er. „Nebenbei“ weist er auch die rund 100 Schüler des Wirsberg-Gymnasiums ein, die während des Festivals Helferdienste übernehmen.
Die letzten Tage vor dem Festival sind stressig, denn neben den Festivalvorbereitungen muss auch das „normale Leben“ gemeistert sein. „Die Familie darf nicht zu kurz kommen, was sie aber leider tut“, sagt Hempfling. Bei Raith ist es der Job. Er ist Lehrer am Wirsberg und da waren vor kurzem noch die Abiturprüfungen. „Aber das Ganze ist ein positiver Stress“, sind sich die beiden einig. Mit jedem Tag wachse das „Familientreffen-Gefühl“ - die meisten Mitarbeiter sind schon seit vielen Jahren dabei.
Zuständig für den gesamten Aufbau und technischer Leiter ist Kurt Adler. Zusammen mit einem Kollegen ist er Ansprechpartner für alles. Strom, Wasser, Abflüsse, Notausgänge, Rettungswege, Toiletten – alles muss noch überprüft, gesichert und ausgeschildert werden. Regen sei das Schlimmste, was passieren könne, meint er. „Da wird der Platz weich, man kann nichts mehr aufstellen, die Gabelstapler stecken fest.“ Es habe schon Festivals gegeben, da musste er noch bis drei Uhr nachts werkeln. Aber heute fühlt sich das gut an. „So bis 21 Uhr vielleicht“, überlegt er. Am Freitag muss noch das große Banner auf der Bühne aufgehängt werden.
Raith wird heute nicht vor Mitternacht nach Hause kommen. Aber was er dann tun wird, weiß er schon: „Den Wetterbericht checken.“