Einer wird die Quote für die Fernsehsendung "Fastnacht in Franken - jung und närrisch" wohl in die Höhe treiben: Finn Reichert, gerade erst 13 Jahre alt geworden, hat gerade bei der "Fastnacht in Franken", der Kultsendung aus Veitshöchheim, vor einem Millionenfernsehpublikum bewiesen: Der Narrennachwuchs aus Franken kann mit den "Großen" mithalten.
Der komplette Auftritt des jungen Dialekt-Künstlers aus Eußenheim im Landkreis Main-Spessart ist am Faschingssonntag, 2. März, im Bayerischen Fernsehen zu sehen. Ab 18.45 Uhr wird die "Fastnacht in Franken - jung und närrisch" ausgestrahlt. Die "einzige Jugend-Prunksitzung im Fernsehen", wie Frankens Fastnachtspräsident Marco Anderlik sagt. Aufgezeichnet wurde die Sendung vor zwei Wochen.

Der 13-jährige Finn ist nur einer von vielen jungen Künstlerinnen und Künstlern, die die Narrennachwuchssendung zu einem Höhepunkt der karnevalistischen Fernsehunterhaltung machen - teils moderner, frecher und erfrischender als so manche Erwachsenen-Prunksitzung.
Von "Schlagerqueen" bis "Girls Day": Keine Frauenquote nötig
Die fränkische Fastnachts-Jugend jedenfalls braucht keine Frauenquote: In der Bütt stehen sieben selbstbewusste Künstlerinnen und fünf Künstler, alle mit ihren individuellen komödiantischen Stärken. Zu sehen ist sportliche Höchstleistung von zwei Tanzpaaren aus dem oberfränkischen Landkreis Hof sowie ein bunt-schillernder Schautanz der Tanzsportabteilung des TV Schönwald aus dem oberfränkischen Landkreis Wunsiedel, die das Publikum als Kolibris verzaubern.

Calotta Keller von der Hundsbacher Karnevalsgesellschaft aus Eußenheim und Sitzungspräsident Fabio Walter vom Kultur- und Förderverein Gerbrunn moderieren das Ganze. Und in der Bütt ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Frida Ziegler, Elena Essig und Ella Schenk von der Karnevalsgesellschaft "Ritter vom Hahn" aus Trunstadt (Lkr. Bamberg) zeigen, wie sich ein gemobbtes "Stadtkind aus Haßfurt" an einer neuen Schule im Steigerwald mit Gummibärchen Freunde machen kann. Noah Metzger vom TanzRhythmus Hirschaid (ebenfalls Lkr. Bamberg) wickelt während eines "chaotisch kurzen Schultags" die Spaghetti um seinen Wecker, "um rund um die Uhr etwas zu essen zu haben".
Maxim Modlinger von der Schwarzen Elf in Schweinfurt sinniert in ihrer Bütt über den "Girls Day" über ihren besten Freund, den "inneren Schweinehund". Und Annamarie Guttilla vom Elferrat Breitengüßbach aus Kulmbach in Oberfranken reißt das Publikum als "Schlagerqueen" so richtig mit.

Klemens Künzig und Jonathan Sachs von der Spielvereinigung Leinach (Lkr. Würzburg) träumen in ihrer Bütt davon, einmal Elferrat zu werden.
Und politisch wird's bei Paul Jungbauer vom Zellinger Fasenachtsverein 1950 aus Main-Spessart. Dank seiner "großen Klappe" und seiner Geschwister, auf die er im Zweifel alle Verantwortung schieben kann, wird er von Ministerpräsident Markus Söder als Nachwuchspolitiker angeworben.
Höhepunkt der Sendung ist der Auftritt von Aurelia Schattner und Emanuela Ams vom Rother Carneval Verein Schwarz-Weiß aus Mittelfranken. Ob Schattenboxen, "Langstrecken-Chillen" oder die "Bratwurst am Grill-Verrenkung" - die schauspielerische Leistung der beiden, um zu den Olympischen Spielen zu kommen, treibt so manchem Zuschauer die Lachtränen in die Augen.

Da bleibt Bauchredner Sebastian Reich bei der 17. Jugendsendung nur festzuhalten: Humor verbindet. So vertragen sich am Ende der Sendung auch seine beiden zerstrittenen Figuren wieder: Nilpferd Amanda, der das Hiffenmark aus den Ohren quillt, und der Esel, der aus dem Krapfen-Koma erwacht.
Sendetermin: "Fastnacht in Franken - jung und närrisch", am Sonntag, 2. März, ab 18.45 Uhr im Bayerischen Fernsehen.