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Würzburg: Session 2020/2021: Wie "Fastnacht in Franken" Corona trotzt

Würzburg

Session 2020/2021: Wie "Fastnacht in Franken" Corona trotzt

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    Digitale Pressekonferenz zur Fastnacht-Session 2020/21: (von links oben) BR-Redakteur Rüdiger Baumann, Redaktionsleiter Norbert Küber, Fastnacht-Präsident Marco Anderlik, Akteur Michl Müller, der künstlerische Leiter  Bernhard Schlereth und Tassilo Forchheimer, Leiter des BR-Studio Franken. 
    Digitale Pressekonferenz zur Fastnacht-Session 2020/21: (von links oben) BR-Redakteur Rüdiger Baumann, Redaktionsleiter Norbert Küber, Fastnacht-Präsident Marco Anderlik, Akteur Michl Müller, der künstlerische Leiter  Bernhard Schlereth und Tassilo Forchheimer, Leiter des BR-Studio Franken.  Foto: Folker Quack

    Man könnte meinen, den Narren ist das Lachen vergangen. Denn Corona-bedingt wird es in der kurzen Session 2020/21 weder Großveranstaltungen noch Umzüge geben. Doch die fränkische Fastnacht will sich nicht unterkriegen lassen. Zusammen mit dem Bayerischen Rundfunk (BR) wird der Fastnachtsverband Franken im Fernsehen Fasching feiern. Und nicht nur der Klassiker "Fastnacht in Franken" wird trotz der Pandemie auf Sendung gehen. Auch alle anderen närrischen TV-Produktionen kommen ins Programm - und sie werden sogar durch weitere Sendungen und neue Formate ergänzt.

    "Wir spüren eine Sehnsucht nach Normalität."

    Tassilo Forchheimer, Leiter BR-Studio Franken

    "Wir spüren eine Sehnsucht nach Normalität", sagt der Leiter des Studio Franken, Tassilo Forchheimer. "Die Menschen wollen auch mal lachen können in diesen schwierigen Zeiten." Er sehe dies als Verantwortung und Aufgabe, die Fastnacht-Tradition , die es im Moment so nicht geben kann, am Leben zu erhalten.

    Und es gibt sogar einen fränkischen "Krisengewinner". Denn erstmalig in seiner Geschichte hat der "Bund Deutscher Karneval" (BDK) den Auftakt der Fastnacht-Session am 11.11. nicht in Köln oder Mainz, sondern mit einer gemeinsamen Aktion begangen. An diesem Mittwoch "versammelten" sich alle Karnevalisten zu einem Song aus der Faschingshochburg Franken: ein Ohrwurm, der in diesen Corona-Zeiten Mut machen soll. Er ist nun der offizielle Faschings-Song der Narren im ganzen Land für die aktuelle Session und stammt aus der Feder von Michl Müller. Am Mittwoch stellte Müller ihn bei einer virtuellen Pressekonferenz des BR erstmals vor. Der Refrain:  "Das wird die längste Polonäse der Welt, weil jeder einen Meter fünfzig Abstand hält."

    Abstand wird auch bei den geplanten BR-Faschingssendungen das große Thema sein. Forchheimer stellte am Mittwoch klar: "Wir werden kein Risiko eingehen." Hauptziel des Fernsehfaschings müsse sein, dass alle gesund durch die Session kommen. Deshalb werde man alle Auflagen und gesetzlichen Einschränkungen vollständig umsetzen. 

    Auftritte beim Fasching mit viel Abstand

    Vom Flaggschiff "Fastnacht in Franken" steht bislang nur der Ausstrahlungstermin eindeutig fest: Freitag, 5. Februar 2021. Nach aktuellem Stand wird es bei der Sendung keine Garden, kein Publikum und keine Live-Übertragung geben. Die Gardetänzerinnen müssten jeweils zwei Meter Abstand voneinander halten, dazu sechs Meter Abstand zum Kameramann, so der Studioleiter.  Deshalb werde es  nur Solo- und Paartänze geben können. Einzige Ausnahme: Bei der "Närrischen Weinprobe" plane man im weitläufigen Beamten-Fasskeller der Residenz einen Auftritt der Tanzsportgarde Veitshöchheim - mit dem gebotenen Abstand.

    Die Tanzsportgarde Veitshöchheim soll bei der "Närrischen Weinprobe" im Würzburger Residenzkeller einen Gardetanz mit Abstand wagen. 
    Die Tanzsportgarde Veitshöchheim soll bei der "Närrischen Weinprobe" im Würzburger Residenzkeller einen Gardetanz mit Abstand wagen.  Foto: Dieter Gürz

    Da Blaskapellen untereinander sechs Meter Abstand halten müssen, würde die Altneihauser Feierwehrkapell'n die Mainfrankensäle in Veitshöchheim unter Corona-Bedingungen fast alleine ausfüllen, sagt der künstlerische Leiter des fränkischen Fastnacht-Verbands, Bernhard Schlereth. Deshalb plane man einzelne Auftritte im Freien aufzuzeichnen und die Beiträge dann bei einer abschließenden Prunksitzung - ohne Publikum, aber mit den bekannten Abläufen - zusammenzufassen. Natürlich würden die Politiker und Vertreter des öffentlichen Lebens fehlen, die oft Zielscheibe des Spotts der Akteure werden, sagt Redaktionsleiter Norbert Küber. Michl Müller indes hätte da eine Lösung: "Wir können ja wie bei einer Digitalkonferenz in ihre Wohnzimmer schalten."

    Werden diesmal nicht vor der Kulisse, sondern eher im Hofgarten selbst auftreten. Die Altneihauser Feierwehrkapell'n  bei ihrem Auftritt 2020. 
    Werden diesmal nicht vor der Kulisse, sondern eher im Hofgarten selbst auftreten. Die Altneihauser Feierwehrkapell'n  bei ihrem Auftritt 2020.  Foto: Silvia Gralla

    Die Jugendsendung "Wehe wenn wir losgelassen", die am 14. Februar zu sehen ist, werde wie eine Castingshow organisiert, sagt BR-Redakteur Rüdiger Baumann: "Jeder Akteur tritt für sich auf und kann dadurch seine Familie und ein paar Freunde als Publikum für seinen Auftritt mitbringen." Die Aufzeichnungen für die "Närrische Weinprobe", die der BR am 8. Januar ausstrahlt, sollen wegen der kurzen Session schon im Advent starten. Die Kulisse dafür ist nicht wie gewohnt der Stückfass-Keller  der Würzburger Residenz, sondern der deutlich größere "Beamtenfass-Keller" - ohne Publikum.

    Keine Promis, keine Garden und keine Livesendungen: Der Fernsehfasching 2021 wird sich grundlegend von den Vorjahren unterscheiden. 
    Keine Promis, keine Garden und keine Livesendungen: Der Fernsehfasching 2021 wird sich grundlegend von den Vorjahren unterscheiden.  Foto: Daniel Peter

    Alle Künstler hätten zugesagt und sprudelten vor Ideen, sagt Baumann. Es werde im Fernsehfasching auch ein paar neue Gesichter geben, verspricht Marco Anderlik, Präsident des Fastnacht-Verband Franken. Vor allem aber werde man auf bekannte Künstler setzen, kündigt Bernhard Schlereth an.  Zum einen hätten  Corona-bedingt die Castings ausfallen müssen, zum anderen wolle man unter den erschwerten Bedingungen keine Neulinge "verheizen".

    Viel Bekanntes und etwas Neues

    Neu im Programm ist ein "Närrischer Jahresrückblick": Am 28. Dezember werden bekannte fränkische Faschingsgrößen mit viel Humor auf das Corona-Jahr 2020 zurückblicken. Und da, sagt BR-Redakteur Rüdiger Baumann, werde es auch um andere Themen als die Pandemie gehen. Bei der zweiten Neuheit "Auf die Plätze ... fertig ... Tusch" sollen am 6. Januar vor allem die Stars von "Fastnacht in Franken" einen Ausblick auf die Session geben. Dazu gehört auch eine weitere Auflage von "Franken Helau", die dieses Mal von der Schwarzen Elf in Schweinfurt kommt. Geplanter Ausstrahlungstermin: 22. Januar.

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