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Würzburg: Faulhaber-Platz: Wann bekommen die Würzburger ihren Park?

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Faulhaber-Platz: Wann bekommen die Würzburger ihren Park?

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    Der Kardinal-Faulhaber-Platz ist vier Jahre nach dem Bürgerentscheid immer noch provisorisch begrünt. 
    Der Kardinal-Faulhaber-Platz ist vier Jahre nach dem Bürgerentscheid immer noch provisorisch begrünt.  Foto: Thomas Obermeier

    Günther Kraft ist sauer: "Am Faulhaberplatz passiert einfach nichts," schimpft der Innenstadtbewohner. "Dabei bräuchten wir dringend mehr Grün und Abkühlung in der Stadt." Tatsächlich sollte der Platz gegenüber vom Theater laut Bürgerentscheid am 2. Juli 2017 zu einer Oase in der Stadt umgestaltet werden. Stattdessen ist das Provisorium aus Rollrasen und ein paar Kübelpflanzen zur Dauerlösung geworden. Jetzt hat die FWG-Fraktion einen neuen Vorschlag.    

    So sah der Kardinal-Faulhaber-Platz   2016 vor dem Bürgerentscheid aus. 
    So sah der Kardinal-Faulhaber-Platz   2016 vor dem Bürgerentscheid aus.  Foto: Thomas Obermeier

    Warum soll am Faulhaber-Platz ein kleiner Park entstehen?

    Im bislang letzten Bürgerentscheid "Grüner Platz am Theater" hat eine breite Mehrheit der Würzburger am 2. Juli 2017 entschieden, dass der damalige Parkplatz zu einem Park mit großen Bäumen und einer Wasserfläche umgebaut wird. Um die Landesgartenschau 2018 nicht zu stören, wurde die Neugestaltung verschoben. Im Sommer 2017 wurde die  Asphaltdecke durch Rollrassen ersetzt. Diese provisorisch gedachte Zwischenlösung wird bald vier Jahre alt. 

    Wie soll dieser Park aussehen?

    Anfang 2020 stellte der damalige Umweltreferent Wolfgang  Kleiner Anfang 2020 dem Stadtrat folgende Planung vor:  Fünf große bepflanzte Inseln mit knapp dreißig Bäumen, die jeweils von Betonelementen eingefasst sind, auf denen man sitzen kann. In der Mitte soll es begehbare Wasserflächen mit Sprühnebel und Fontänen geben. Für rund fünf Millionen Euro sollen Straßen und Platz umgestaltet werden. 60 Prozent der Kosten könnten gefördert werden. Die Straßen sollen kleiner und der Platz dadurch größer werden. 

    Abriss der Versiegelung im Sommer 2017.
    Abriss der Versiegelung im Sommer 2017. Foto: Theresa Müller

    Warum dauert es so lange?   

    Nach dem Bürgerentscheid wurde in mehreren öffentlichen Veranstaltungen Ideen der Bürger gesammelt. Dann erstellte das Gartenamt erste Planskizzen, bis 2020 vom Stadtrat eine abgesegnet wurde. Kurz darauf war Kommunalwahl und seitdem liegen die Pläne auf dem Tisch von Klimabürgermeister Martin Heilig. Warum hat er den Umbau des Platzes nicht begonnen? "Zu unserem großen Bedauern konnten die Fachplanungen bisher nicht wie vorgesehen in Auftrag gegeben werden", sagt Heilig.  Man habe dafür kein Personal gehabt: Die Planungsabteilung des Gartenamtes sei "aufgrund vielfältigster Aufgaben im Stadtgebiet sehr stark ausgelastet". 

    Wie geht es jetzt weiter?

    Laut Umweltreferent Heilig soll demnächst eine Ingenieurstelle im Gartenamt besetzt und weitere "Planungsschritte in Angriff genommen werden". Der Bau könnte - wenn alles gut geht - dann im Herbst 2022 los gehen. Die Fraktion der Freien Wähler hat jetzt eine andere Idee: Der Platz soll zu einem richtigen "Highlight" in der Innenstadt werden und deshalb der Umbau anders angegangen werden. "Wir schlagen vor, die Platzgestaltung in die städtebauliche Entwicklung im Rahmen der Begleitplanung der Linie 6 zu integrieren", erklärt Fraktionschef Josef Hofmann. Denn wenn Haltestelle und Platz gemeinsam geplant würden, können laut Hofmann Städteplaner und Landschaftsarchitekten in einem Wettbewerb innovative Ideen für die gesamte Gestaltung entwickeln. Der Freistaat würde die Kosten für den Wettbewerb übernehmen. "Die gesammelten Ideen der Bürger könnten darin selbstverständlich einfließen," sagt Hofmann.               

    Rollrasen wurde im Sommer 2017 auf dem Kardinal-Faulhaber-Platz ausgelegt.
    Rollrasen wurde im Sommer 2017 auf dem Kardinal-Faulhaber-Platz ausgelegt. Foto: Theresa Müller

    Ist das eine gute Idee?

    Ein Wettbewerb mit professionellen Städte- und Landschaftsplanern bietet die Chance, den Faulhaber-Platz aus einem Guß zu gestalten und Park, Haltestelle und Übergänge sowie die vorgebrachten Wünsche der Bürgerschaft aufeinander abzustimmen. Das sehen auch Umweltreferent Heilig und Baureferent Benjamin Schneider so. "Inzwischen haben sich der Fahrplan für die geplante Platzumgestaltung und Begleitplanung der Straßenbahn so angenähert, dass es Sinn macht, sie gemeinsam anzugehen", argumentiert Schneider. Zwischen 2023 und 2026 soll die Strabatrasse gebaut werden. Viel früher könnte auch die Planung des Gartenamts nicht umgesetzt werden. Deshalb würde man zwar durch einen Wettbewerb vielleicht nochmal ein bisschen Zeit verlieren - aber die Umsetzung und das Ergebnis würden gewinnen.   

    Auch Heilig sagt, dass die Zusammenlegung der beiden Baustellen - Platz und Straba-Haltestelle - Sinn macht. Da sich Ende des Jahres die Bürger an der städtebaulichen Strabaplanung beteiligen können, rücke die Realisierung immer näher. "Aber der Vorentwurf des Gartenamtes muss in die weitere Planung eingehen." Denn dieser enthalte die Wünsche vieler engagierter Bürgerinnen und Bürger, die sich im Rahmen der intensiven Bürgerbeteiligung eingebracht haben. 

    Wer entscheidet, wie man jetzt weitermacht? 

    Am 13. Juli entscheidet der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität über den Vorschlag der FWG. Falls die Mehrheit die Idee gut findet, könnten im Laufe des Jahres die Rahmenbedingungen für den Ideen- und Realisierungswettbewerb festgelegt und auf den Weg gebracht werden.     

    Der Kardinal-Faulhaber-Platz im Jahr 1950.
    Der Kardinal-Faulhaber-Platz im Jahr 1950. Foto: Sammlung Willi Dürrnagel
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