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UFFENHEIM: Fernwasser-Werkleiter Gerhard Moser geht in den Ruhestand

UFFENHEIM

Fernwasser-Werkleiter Gerhard Moser geht in den Ruhestand

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    Auf eine gute Zukunft: Natürlich mit einem Glas Trinkwasser stießen der künftige Werkleiter der Fernwasserversorgung Franken Hermann Löhner, der scheidende Werkleiter Gerhard  Moser und Verbandsvorsitzende Tamara Bischof an.
    Auf eine gute Zukunft: Natürlich mit einem Glas Trinkwasser stießen der künftige Werkleiter der Fernwasserversorgung Franken Hermann Löhner, der scheidende Werkleiter Gerhard Moser und Verbandsvorsitzende Tamara Bischof an. Foto: Foto: Gerhard Krämer

    „Sie haben den Verband mit geprägt“, betonte die Verbandsvorsitzende und Kitzinger Landrätin Tamara Bischof bei der Verabschiedungsfeier, die die Rotary-Band musikalisch gestaltete. Nachdem der gebürtige Uffenheimer Moser bereits in der Stadtverwaltung Uffenheim und als Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft praktische Erfahrungen in einer öffentlichen Verwaltung gesammelt hatte, kam er 1987 zur FWF.

    Bei seinem Amtsantritt seien die vom Aufbau und der Erweiterung der Fernwasserversorgung geprägten Jahre vorbei gewesen. Fortan stand die Sanierung, Erneuerung und technische Verbesserung der Anlagen im Vordergrund. Das Baugeschehen habe sich aber nicht nur auf technische Dinge beschränkt, 1991 sei auch die erweiterte Geschäftsstelle in Uffenheim bezogen worden. 2000 ging das Zentrallager mit Werkstätten und Sozialräumen in Betrieb.

    Die vielen Investitionen hätten damals eine Erhöhung des Wasserpreises auf 2,46 Mark/Kubikmeter gebracht, was zwar keine Begeisterungsstürme hervorgerufen hätte, aber mitgetragen worden sei, erinnerte Bischof, die ihren Vorgänger Siegfried Naser mit den Worten zitierte: „Eine auch in Zukunft gesicherte Wasserversorgung darf an den Kosten nicht scheitern.“

    Bischof erinnerte an Mosers Anliegen wie die dingliche Sicherung der Leitungsrechte im Grundbuch, wasserrechtliche Bewilligungen und Schutzgebietsverordnungen. Problemlos sei nicht alles verlaufen, weiß Bischof und nannte als Beispiel die Schutzgebietsverordnung für die Brunnen Sulzfeld/Marktsteft, die erst nach einem Zug durch alle gerichtlichen Instanzen 2007 bestätigt worden war.

    Geräuschlos sie dies dafür für Volkach/Astheim erfolgt. Teilerfolge gebe es bislang nur für die mittelfränkischen Erschließungsgebiete in Form wasserrechtlicher Bewilligungen für Uehlfeld und Haslach/Matzmannsdorf.

    Der Grundwasserschutz habe Moser am Herzen gelegen, weshalb die FWF seit mehr als 20 Jahren mit Landwirten kooperiere. Wegweisende Lösungen seien ihm auch im Problembereich Weinbau im Wasserschutzgebiet gelungen, etwa durch die Tröpfchenbewässerung in den Weinbergen bei Volkach. Moser sei es auch gewesen, der rasch nach Alternativen zum Mais als Energiepflanze gesucht habe, da dessen übermäßiger Anbau für das Grundwasser Gefahren berge.

    Es gebe vermutlich auch keine Grundschule im Verbandsgebiet mehr, die nicht das Wasserwerk Sulzfeld besucht habe. Durch die vielen Trinkwassersprudler in den Schulen sei den Kindern ein Bezug zum Trinkwasser vermittelt worden.

    Zielorientiert habe Moser alle Dinge vorangetrieben und habe stets gutes Wasser und gute Preise im Blick gehabt, dankte Bischof dem scheidenden Werkleiter, der sich auch außerhalb der FWF für die Wasserwirtschaft eingesetzt habe. Er übergebe seinem Nachfolger „ein in der Branche anerkanntes, leistungsfähiges Unternehmen, das nicht nur schuldenfrei ist, sondern auch über ausreichende Rücklagen für noch bevorstehende Aufgaben verfügt“, würdigte Bischof.

    Als Wertungsrichter in der Vielseitigkeitsreiterei, bei seiner Arbeit im Kirchenvorstand und beim Radfahren sei er auch jetzt in seinem Ruhestand nicht ohne Betätigung, weswegen er wohl den Vorschlag seiner Frau, künftig zu kochen, nicht angenommen habe.

    Mosers Engagement vor allem für die kleineren Wasserversorger in Bayern würdigte Werkleiter Friedrich Zapf von der Reckenberg-Gruppe Gunzenhausen. Als verlässlichen Kunden bezeichnete Wilhelm Pfenning (Gnodstadt) die FWF im Namen der kooperierenden Firmen und Ingenieurbüros und dankte Moser für das spürbare Miteinander. Worte des Lobes fand auch Heinrich Wiethe-Körprich vom Bayerischen Gemeindetag. Moser selbst dankte seiner Belegschaft, ohne die es nicht gegangen wäre.

    Fernwasserversorgung Franken

    Verbandsmitglieder bei der Fernwasserversorgung Franken (FWF) sind die Landkreise Ansbach, Erlangen-Höchstadt, Kitzingen, Neustadt-Aisch Bad Windsheim, Schweinfurt, Würzburg und die Große Kreisstadt Rothenburg o. d. Tauber. Gegründet wurde die FWF am 14. Juni 1951 als Zweckverband Wasserversorgung Mittelfranken West. Das Verbandsgebiet umfasst rund 4700 Quadratkilometer. 80 Mitarbeiter beschäftigt die FWF: Erschließungsgebiete mit 52 Brunnen liegen bei Sulzfeld/Marktsteft. Volkach/Astheim, Uehlfeld und Haslach/Matzmannsdorf sowie bei Gollhofen, das aber zurzeit nicht genutzt wird. 38 000 Einwohner werden im Verbandsgebiet versorgt, sowie rund 50 000 Einwohner bei Vertragsabnehmern in 146 Städten und Gemeinden mit 669 Ortsteilen. Rund 15,9 Millionen Kubikmeter Wasser gibt die Fernwasser jährlich ab, davon entfallen 40,4 Prozent auf Eigenförderung, der Rest ist Fremdbezug. Die durchschnittliche Tagesabgabe liegt zwischen 40 000 und 50 000 Kubikmeter. Die höchste Tagesabgabe mit 78948 Kubikmeter wurde am 2. August 1990 gemessen. Die maximal verfügbare Wassermenge liegt bei 110 000 Kubikmeter pro Tag.

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