Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Zell: Feuerwehr im Umbau und ein Funken Bürgerkritik

Zell

Feuerwehr im Umbau und ein Funken Bürgerkritik

    • |
    • |
    Architekt Matthias Versbach stellt die Pläne für das neue Feuerwehrhaus vor
    Architekt Matthias Versbach stellt die Pläne für das neue Feuerwehrhaus vor Foto: Steffen Eric Kramer

    Die erste Sitzung des Zeller Gemeinderats zeigte vergangenen Dienstagabend wieder einmal, wie lebendig Kommunalpolitik sein kann. Neben wichtigen Entscheidungen zur Zukunft der Feuerwehr und des Bauhofs sorgte auch ein überraschendes Thema – eine kritische Bürger-Mail – für Gesprächsstoff.

    Ein zentraler Tagesordnungspunkt war der Bauantrag zur energetischen Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrhauses. Architekt Matthias Versbach präsentierte dem fast vollzähligen Gemeinderat und Gästen die Pläne, die nicht nur eine dringend notwendige Modernisierung, sondern auch eine funktionale Erweiterung des Gebäudes vorsehen. Das bestehende Feuerwehrhaus entspricht in vielerlei Hinsicht nicht mehr den geltenden Vorschriften.

    Beim Erweiterungsbau muss auf einiges geachtet werden 

    Abhilfe sei nur durch einen Erweiterungsbau zu schaffen, so Versbach. Und da muss man mittlerweile auf einiges achten. Der alte und der neue Baukörper sollen über ein begrüntes Pultdach verbunden und zu einem einheitlichen Baukörper zusammengefügt werden. Hier müsse man laut Versbach beispielsweise einen "Überflutungsnachweis" liefern, um sicherzustellen, dass selbst im Fall eines extremen Hochwassers das Wasser versickern kann. Das Bauvorhaben lasse sich ferner nicht in den vorgegebenen Flächen umsetzen.

    Da der Bebauungsplan "Klostergarten" in mehrfacher Hinsicht nicht mit den Bauplänen übereinstimmt, seien diverse Befreiungen notwendig. Der Gemeinderat zeigte sich jedoch überzeugt, dass diese Abweichungen im Interesse der Allgemeinheit vertretbar sind. Er hat letztendlich der vorliegenden Planung einstimmig zugestimmt. Natürlich gab es auch Rückfragen. Martin Küpper (Bündnis 90 / Die Grünen) unter anderem stellte die Frage an Herrn Versbach, weswegen der Bau nicht als "Sonderbau" deklariert werde. Dieser entgegnete, dass für das Bauvorhaben kein Sonderbau notwendig sei.

    Silvesterkritik und eine bald geschlossene DHL-Filiale

    Unter dem Tagesordnungspunkt "Verschiedenes" griff der Gemeinderat weitere aktuelle Themen auf. Thomas Hetterich (CSU / Freie Zeller Bürger) kritisierte hier das Verhalten einiger Mitbürger an Silvester. "Manche knallen und lassen den Müll auf der Straße sehr lange liegen", monierte er. Besonders ärgerlich sei, dass sogar im Grünbereich Feuerwerkskörper gezündet wurden. Derartiges Verhalten muss künftig Folgen haben.

    Ein weiterer Wermutstropfen für die Gemeinde Zell ist die bevorstehende Schließung der DHL-Filiale in der Margetshöchheimer Straße. Zum 31. März 2025 wird diese ihre Türen schließen. Alternative Postfilialen finden sich unter anderem in Margetshöchheim und in Würzburg-Zellerau.

    Eine kritische E-Mail von Unbekannt

    Für einen echten Paukenschlag sorgte jedoch eine E-Mail, die den Ersten Bürgermeister Joachim Kipke (Zeller Mitte – Freie Wähler) und den Gemeinderat wohl am Vortag der Sitzung erreichte. Ein Zeller Bürger habe darin eine Reihe von Missständen aufgelistet, die ihm offenbar schon länger auf der Seele brennen. Unter anderem bemängelte er die aus seiner Sicht willkürliche Aufstellung von Verkehrsschildern, die Einbahnstraßenregelung, Lärmbelästigungen durch die Feuerwehr und eine angebliche "Rennstrecke" auf der Hauptstraße.

    Die Dritte Bürgermeisterin Silvia Schlagmüller (CSU / Freie Zeller Bürger) regte an, die Kritik des Bürgers ernst zu nehmen und zu diskutieren: "Wir können es so nicht gären lassen". Gleichzeitig betonte sie: "Es ist nicht eine einzelne Meinung". Wie viele Zeller Bürgerinnen und Bürger die Aussagen des Unbekannten teilen, ist jedoch unklar. Dennoch herrschte im Gremium bald Einigkeit darüber, dass derselbige eine Reaktion des Gemeinderats erhalten sollte. "Er soll eine Antwort kriegen", stimmte unter anderem Dirk Wegmann (SPD / Junge Liste Zell) zu. Ob es dabei bleibt oder ob die Gemeinde sogar einen "Runden Tisch" einberuft, bleibt offen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden