Wer ab Montag in Bayern einkaufen oder den öffentlichen Nahverkehr nutzen möchte, braucht sie: die FFP2-Maske. Doch Wissenschaftler wie Ulrich Vogel, Professor am Institut für Hygiene und Mikrobiologie an der Universität Würzburg und Leiter der Stabsstelle Krankenhaushygiene des Würzburger Universitätsklinikums, warnen: Wer eine schlecht sitzende oder sogar gefälschte FFP-Maske trägt, wiege sich in falscher Sicherheit. Im schlimmsten Fall könne eine FFP2-Maske - im Vergleich zur normalen medizinischen Maske (OP-Maske) - sogar kontraproduktiv sein. Acht Dinge, worauf Laien unbedingt achten sollten:

1. Beim Kauf auf CE-Zeichen und vier Zahlen achten
Partikelfiltrierende Halbmasken (FFP2/FFP3/KN95/N95) sind für den Einsatz im Gesundheitsbereich zertifiziert und müssen mindestens 95 Prozent der Aerosole abfangen. Wer entsprechende Masken kaufen will, sollte auf der Verpackung auf die Kombination aus CE-Zeichen und vier Zahlen achten, rät der Tüv Nord. Dies lässt Rückschlüsse auf das Prüf-Institut zu.
2. Ausprobieren, welches Modell zur eigenen Gesichtsform passt
Für FFP2-Masken gibt es keine standardisierten Größen. Bevor man sich einen Vorrat zulegt, gilt also: Ausprobieren, ob das Hersteller-Modell gleichmäßig auf dem Gesicht anliegt und komfortabel sitzt, rät der Tüv Nord. Andernfalls ist kein ausreichender Schutz gewährleistet.
3. FFP2-Maske nur mit gereinigten Händen anziehen
Der häufigste Fehler beim Masketragen, so Professor Ulrich Vogel, Leiter der Stabsstelle Krankenhaushygiene am Würzburger Universitätsklinikum, seien Masken, die rutschen und die dazu verleiten, dass man beständig mit den Händen ins Gesicht fasst. Ferner sollte man die Maske stets mit gereinigten Händen anziehen.
4. Vollbartträger sollten sich im Zweifel lieber rasieren
"Liegt die Maske an den Rändern nicht dicht an, kann beim Einatmen ein kräftiger Sog unfiltrierter Außenluft entstehen. Dann ist die Maske sogar kontraproduktiv. Besonders Vollbartträger müssen aufpassen", sagt Ulrich Vogel. Im Zweifel sollte man sich lieber rasieren.
5. Spürt man keinen Atemwiderstand, sitzt die Maske nicht dicht genug
Die Frage, so Ulrich Vogel, sei: Wie dicht bekomme ich die Maske mit meiner individuellen Gesichtsform? Einfache Masken haben meist ein Ohrgummi. Dichter sitzen Masken mit Gummizügen, die hinter dem Kopf fixiert werden und dadurch einen stärkeren Zug aufbauen. "Wenn das Tragen den Atemwiderstand nicht erhöht, wird die Maske nicht richtig getragen", so Vogel.
6. FFP2-Masken mit Ventil schützen nur den Träger
Ein Ventil an der Maske kann das Atmen erleichtern, so der Tüv Nord. "Bei Masken mit Atemventil schütze ich aber nur mich selbst. Das passt nicht in das Covid-Schutzkonzept", sagt Ulrich Vogel. "FFP2-Masken mit Ventil sollen nicht getragen werden", heißt es seitens des Bayerischen Gesundheitsministeriums.
7. Regelmäßige Pausen beim Tragen einer FFP2-Maske einlegen
Wenn FFP2-Masken richtig getragen werden, ist der Atemwiderstand so hoch, dass der Träger zumindest unter Belastung immer wieder eine Pause machen sollte. Die Gesetzliche Unfallversicherung empfiehlt für FFP2-Masken bei "mittelschwerer körperlicher Arbeit" nach 75 Minuten eine halbe Stunde Pause, spätestens aber nach zwei Stunden.

8. Gefälschte FFP2-Masken sind für Laien schwer zu erkennen
FFP2-Masken sind nach der Norm EN149 geprüft und haben ein CE-Kennzeichen. Für Laien ist es sehr schwer, gefälschte Masken zu erkennen. Die Berufsgenossenschaft Handel- und Warenlogistik stellt auf ihrer Internetseite deshalb Informationen über gefälschte Produkte zur Verfügung. Es haftet wie bisher der Träger für das Tragen der (richtigen) Maske, so das Bayerische Gesundheitsministerium.