In der Oktober-Sitzung des vergangenen Jahres beschloss die Gemeinde Höchberg den Kauf mehrerer Flächen auf seiner Gemarkung. Dabei handelt es sich um ein insgesamt 80 Hektar großes Areal - verteilt auf 50 Hektar Ackerfläche sowie 30 Hektar Wald zwischen der B 27 und der Kreisstraße WÜ 12 Richtung Eisingen gelegen. "Damit ist wohl nicht nur der größte Grundstückskauf in der Geschichte Höchbergs beschlossen und vollzogen worden, nein damit steht dem Markt Höchberg auch die größte eigene Fläche für weiter Planungen zur Verfügung", verkündete Bürgermeister Alexander Knahn in der letzten Sitzung vor der Sommerpause.
Mit dem Kauf der ehemaligen Südzucker-Flächen, wie Marina Wardenga von der Zentralabteilung Öffentlichkeitsarbeit der Südzucker AG in Mannheim bestätigt, bietet sich für die Gemeinde nun die Chance, ihr Gewerbegebiet zu erweitern. Vorausgesetzt, die Gemeinde schafft es in den kommenden viereinhalb Jahren, eine Bauleitplanung zu erstellen.
Große Chance für zukünftige Generationen
Die Bemühungen für ein interkommunales Gewerbegebiet mit Eisingen und Kist seien vor Jahren im Sand verlaufen, so Knahn. Das bisherige Gewerbegebiet verfüge nur über kleine Parzellen, auf denen die Unternehmen nur schwer beziehungsweise gar nicht erweitern könnten. Ein Grund, warum mittlerweile einige bereits wieder abgezogen sind. Nun aber bestehen für den Markt Höchberg neue Chancen. "Das bietet vor allem zukünftigen Generationen Höchbergs viele Möglichkeiten und finanzielle Perspektiven", so Knahn. Schließlich habe Höchberg im Verhältnis zur Einkommenssteuer (7,5 Millionen Euro) nur geringe Gewerbesteuereinnahmen (1,8 Millionen Euro).
Doch Knahn hat nicht nur den ökonomischen, sondern auch den ökologischen Aspekt im Blick. Keinesfalls wolle man Flächen mit blindem Aktionismus für die Gewerbeansiedlung überplanen, sondern vielmehr nachhaltig und wertschöpfend. Arrondierung des Waldes, sprich aufforsten und erweitern gehöre auch dazu, bestätigt er auf Anfrage der Redaktion. "Wenn wir Höchberg weiterhin attraktiv gestalten wollen, zählen dazu nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch der Naherholungsaspekt und damit ein vernünftiger Umgang mit der Natur."