Frage: Und? Nervös vor der Sendung?
Oskar Vogel: Nein.
Alter Profi?
Vogel: So ungefähr.
Sie spielen einen Rentner.
Vogel: Richtig.
Und haben zwei Sätze.
Vogel: Davon haben sie mir einen gestrichen, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Es ist ein furchtbar dramatischer Moment, wenn du dich siehst, so plötzlich, und denkst: Um Gottes Willen! Und bis du dann deine Gedanken beieinander hast, ist die Szene schon wieder vorbei.
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Warum sind Sie denn so erschrocken?
Vogel: Das ist eine Großaufnahme im gleißenden Sonnenlicht. In dem Moment denkst du dir, o Gott, wie siehst du aus, was hast du an? Ich hatte mich vorher gar nicht gesehen, ich hatte ein Hütchen auf und so.
Die Produktionsfirma hat Sie angerufen und gefragt, ob Sie mitmachen wollen. Sie sagten erst mal ab. Warum?
Vogel: Weil ich zur vorgeschlagenen Zeit einen Termin beim Zahnarzt hatte. Meine Frau und ich lassen uns immer zusammen die Zähne nachschauen. Dann habe ich gedacht: Du verspielst vielleicht eine Chance und sagte, dass ich gleich beim Casting vorbei kommen könne. Das hat dann geklappt.
Zurzeit stehen Sie in „Schweig Bub“ im Theater Chambinzky auf der Bühne. Was ist der Unterschied zum Film?
Vogel: Am Film ist unglaublich spannend, dass man auf die Sekunde genau präsent sein muss. Und dass du unter Umständen nur wenige Sekunden hast, um glaubwürdig etwas darzustellen.
Was war das bei Ihnen?
Vogel: Ich sehe einen Überfall, muss zugleich erschrocken sein und verwirrt, und überlegen, was mache ich ... Ich brauche doch das Handy ... Ich muss doch die Polizei anrufen ... Da musst du präsent sein, wenn der Regisseur ruft: „Action!“ Beim Theater kannst du dich auf der Bühne entwickeln.
Können Sie uns das Gucken des Krimis empfehlen?
Vogel: Ich finde den Film sehr, sehr beeindruckend, und zwar vor allem wegen seiner leisen Szenen, wegen seiner Nachdenklichkeit in vielen Momenten. Wann immer der Film verweilt, ist er sehr intensiv, sehr atmosphärisch, sehr gut.