Nicht vorstellbar wären die Röttinger Frankenfestspiele ohne die rund 100 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die vor und hinter der Bühne die Schauspieler unterstützen oder für das Wohl der Besucher sorgen. Bürgermeister Hermann Gabel nennt sie deshalb die eigentlichen Stars der Festspiele. Zur Premiere der Komödie "Honig im Kopf" war ihnen deshalb ein Empfang gewidmet.

40. Geburtstag feiern die Festspiele auf der Burg Brattenstein in diesem Jahr. Bürgermeister Gabel drückte seinem Vorvorgänger und Festspielgründer Günter Rudolf seine Hochachtung aus. "Es war mutig, mit den Festspielen hier zu beginnen", so Gabel. Dabei war es gerade ein Jahrzehnt her, dass beim Einsturz eines Burgflügels vier Frauen zu Tode kamen und viele Mitarbeitende einer Textilnäherei schwer verletzt wurden. Die Festspiele haben die finsteren Schatten von der Burg vertrieben.
Nach den Nestroy-Spielen der Anfangszeit bedient der Theatersommer inzwischen längst die Sparten Schauspiel, Musical und Operette und ist zu einem wichtigen Standortfaktor für das kleine Tauberstädtchen geworden. "Wir sollten voller Stolz auf unsere Festspiele blicken", meint Gabel deshalb.

Beeindruckt zeigte sich Landrat Thomas Eberth von der künstlerischen Qualität, die in Röttingen Jahr für Jahr entsteht. "Die Frankenfestspiele tragen die Kultur in den ländlichen Raum und erfüllen eine wunderbare Kulisse mit Leben", so Eberth. Mit dem Jungen Theater folgten die Festspiele außerdem einem kulturellen Bildungsauftrag.
Zufrieden kann der Bürgermeister in diesem Jahr auf die Verkaufszahlen blicken. Gegenwärtig lägen sie 50 Prozent über der Spielzeit 2019. "Wir sind mit Strategie und Marketing auf einem guten Weg", so Gabel.

Maßgeblichen Anteil daran hat Intendant Lars Wernecke, der inzwischen im fünften Jahr für die Festspiele verantwortlich zeichnet, und dem es immer wieder gelingt, zu überraschen. In der laufenden Spielzeit etwa mit dem Musical "Flashdance" und der Uraufführung einer Bühnenfassung der musikalischen Komödie "Das Spukschloss im Spessart".
Nachdem für den Filmklassiker aus dem Jahr 1960 weder ein Drehbuch noch Noten für die Musik von Friedrich Hollaender vorliegen, haben Wernecke und Musikdirektor Rudolf Hild ihre Fassung nach der Filmvorlage und nach Gehör erarbeitet. "Mit Lars Wernecke haben wir einen Glücksgriff gemacht, er lebt mit Leib und Seele für die Röttinger Festspiele", lobt Bürgermeister Gabel.