Vier alte Bekannte haben dieses Jahr die Bayerischen Staatsehrenpreise für ihre Weingüter bekommen. Beim Staatsehrenpreis des Freistaates Bayern wird nicht ein einzelner Wein gekürt, vielmehr muss ein Weingut kontinuierliche Erfolge bei der fränkischen Weinprämierung vorweisen.
Nur Betriebe, die drei Jahre hintereinander die besten Prämierungsquoten bei der Fränkischen Weinprämierung erzielen, werden vom Fränkischen Weinbauverband dem bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vorgeschlagen, das die Preise dann vergibt. Stellvertretend für Staatsministerin Michaela Kaniber (CSU), war Amtschef Hubert Bittlmayer am Dienstag mit den Preisen in den Staatlichen Hofkeller der Residenz gekommen. Jedes der ausgezeichneten Weingüter brachte einen seiner besonders erfolgreichen Weine zur Verkostung mit.
Die Gewinner in vier Kategorien
In der Kategorie bis fünf Hektar Betriebsgröße setzte sich der Weinbaubetrieb Jürgen Hofmann aus Sand am Main (Lkr. Hassberge) durch. 2020 bekam das Weingut den Bayerischen Staatsehrenpreis erstmalig zuerkannt. Das kleine Weingut bietet die meisten seiner Qualitätsstufen für 6,50 Euro an. Trinkempfehlung ist ein 2022 Sander Himmelsbühl, Kerner Spätlese lieblich.
In der Kategorie fünf bis 15 Hektar geht der Bayerische Staatsehrenpreis zum vierten Mal an das Weingut Clemens Fröhlich in Escherndorf (Lkr. Kitzingen). Neben den fränkischen Preisen hat das Weingut auch nationale Auszeichnungen für Riesling- und Müller-Thurgau- Weine erhalten. Trinkempfehlung ist ein 2021 Escherndorfer Lump, Silvaner Spätlese „Beste Beere“ trocken.

Auch kein Neuling beim Staatsehrenpreis ist das ebenfalls in Escherndorf beheimatete Weingut Horst Sauer. In der Kategorie 15 bis 50 Hektar erhalten Horst Sauer und seine Tochter Sandra nun bereits zum zehnten Mal einen Bayerischen Staatsehrenpreis. Mit ihrem 2021er Escherndorfer Lump Silvaner Trockenbeerenauslese gewannen sie 2023 zum 16. Mal in einer Kategorie den Best-of-Gold Wettbewerb. Daneben gewannen sie nationale und internationale Preise zuletzt vor allem mit ihren Rieslingen und Großen Silvaner-Gewächsen. Trinkempfehlung ist ein 2021 Escherndorfer Lump,
Riesling Auslese, Erste Lage.

Auch in der Kategorie über 50 Hektar gab es keinen Neuling. Hier gewann das Weingut "Geiger und Söhne e.K." aus Thüngersheim (Lkr. Würzburg). Zuletzt hatten sie 2019 den Staatsehrenpreis bekommen, damals noch in der Kategorie bis 50 Hektar. Vor allem mit ihrer Produktlinie "Erste Geige" hat die Winzerfamilie aktuell für Furore und Preise gesorgt. Trinkempfehlung ist ein 2022 Thüngersheimer Ravensburg, Rivaner Qualitätswein trocken.
Ehrenpreise der Landkreise
Erhält ein Weingut einen Staatsehrenpreis, muss es drei Jahre warten, bis es aufgrund seiner Auszeichnungen bei der Fränkischen Weinprämierung wieder für einen Staatsehrenpreis vorgeschlagen werden darf. Dazwischen ehren die Landkreise nach denselben Wertungskriterien ihre jeweils besten Weingüter.

In diesem Jahr gingen diese Ehrenpreise an: Staatlicher Hofkeller Würzburg (Stadt Würzburg), Winzergenossenschaft Hörstein, Alzenau (Landkreis Aschaffenburg), Weingut Ruppert, Hammelburg (Landkreis Bad Kissingen), Weingut A.E. Rippstein, Sand am Main (Landkreis Hassberge), Weingut Kreglinger, Segnitz (Landkreis Kitzingen), Weingut Höfling Eußenheim (Landkreis Main-Spessart), Weingut Hillerich, Erlenbach am Main (Landkreis Miltenberg), Weingut Kreiselmeyer, Ipsheim (Landkreis Neustadt/Aisch), Weingut Ruppenstein, Oberschwarzach (Landkreis Schweinfurt) und Weingut Schmachtenberger, Randersacker (Landkreis Würzburg).
Das Weingut Bürgerspital zum Heiligen Geist in Würzburg bekam den Ehrenpreis des Bezirks Unterfranken, die Winzergemeinschaft Franken eG in Kitzingen den Ehrenpreis der Regierung von Unterfranken und das Weingut Zehnthof, Tobias Weickert aus Sommerach (Lkr. Kitzingen) den Ehrenpreis des Fränkischen Weinbauverbands. Die Weinbruderschaft Franken ehrte den besten Rosé-Wein. Dieser Preis ging am einen 2022er Rosé trocken vom Weingut Uwe Gessner aus Garstadt (Lkr. Schweinfurt).