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Würzburg: Fridays For Future: So viele kamen zur Würzburger Klima-Demo

Würzburg

Fridays For Future: So viele kamen zur Würzburger Klima-Demo

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    Die verschiedenen Ortsgruppen der Fridays For Future-Bewegung hatten erneut zum globalen Klimastreik aufgerufen. In Würzburg beteiligten sich am Freitagmittag laut Veranstaltern 6000 Menschen.
    Die verschiedenen Ortsgruppen der Fridays For Future-Bewegung hatten erneut zum globalen Klimastreik aufgerufen. In Würzburg beteiligten sich am Freitagmittag laut Veranstaltern 6000 Menschen. Foto: Thomas Obermeier

    Dass Hunderte und teilweise auch Tausende Menschen an Freitagen durch Würzburgs Innenstadt ziehen, ist mittlerweile schon fast eine Tradition geworden. Und das, obwohl die sogenannten Klimastreiks erst Anfang dieses Jahres die Domstadt erreicht haben. Die Fridays For Future-Bewegung fordert ein Umdenken: nicht nur von Politikern, sondern auch von der gesamten Gesellschaft. Beim internationalen Klimastreik Mitte September zogen laut Polizei 5000, laut Veranstaltern rund 8000 Menschen durch die Innenstadt, um genau darauf aufmerksam zu machen.

    Schlusskundgebung vor Residenz

    Für Freitag rief die Bewegung ab 11 Uhr erneut zu einem internationalen Klimastreik auf, an dem sich in Würzburg auch wieder viele Menschen beteiligt haben. Etwa 4000 Menschen waren es nach Angaben der Polizei, die Veranstalter zählten 6000. Die Schlusskundgebung fand auf dem Residenzplatz statt. Laut Polizeioberkommissar Enrico Ball verlief die Demo friedlich und störungsfrei. "Nichtsdestotrotz kam es im Stadtgebiet teilweise zu Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs und des öffentlichen Personennahverkehrs", so Ball in einer Pressemitteilung. Für was die Demonstranten auf die Straße gegangen sind, erläutert Benedikt Schürzinger von der Ortsgruppe Würzburg.

    Frage: "Neustart Klima" lautete das Motto des Klimastreiks am Freitag. Ist Ihrer Meinung nach ein Neustart auch in Würzburg notwendig?

    Benedikt Schürzinger: Die Klimapolitik in Deutschland ist mit dem Klimapaket gescheitert. Ein umfassendes Umdenken und eine dementsprechende Neuausrichtung ist daher unumgänglich. Wir unterstützen diese Politik nicht länger und fordern daher einen Neustart. Das muss natürlich auch von Würzburg aus geschehen.

    Im August haben Sie Ihre Forderungen an die Stadtverwaltung eingereicht. Finden Sie, dass die Kommunalpolitik Sie in der Hinsicht ernst genommen hat?

    Schürzinger: Wir denken durchaus, dass wir ernst genommen werden – schließlich wird von vielen Seiten versucht, mit uns ins Gespräch zu kommen, auch nach der Veröffentlichung der Forderungen. Wenn allerdings in den Sommerferien die Erweiterung des Greinbergknotens beschlossen wird, zeigt das, dass die Dringlichkeit klimaschützenden Handelns immer noch nicht wirklich angekommen ist. Durch die Schaffung weiterer Infrastruktur für den motorisierten Individualverkehr wird sich dieser nur erweitern und die Staus werden nicht kürzer sondern breiter.

    Förderung des Radverkehrs, Geld für Baumpflanzungen im Haushalt und Neuplanung des Busnetzes. In Sachen Klimaschutz tut sich etwas in Würzburg. Geht es Ihnen dennoch zu langsam voran?

    Schürzinger: Bundesweit und auch in Würzburg wurde jahrzehntelang in den Ausbau klimaschädlicher Infrastrukturen investiert. Wenn sich jetzt in ein paar Bereichen etwas tut, heißt das lange nicht, dass dieser Trend umgekehrt wurde. Baumpflanzungen sind wichtig, deshalb sollte auch die Innenstadt deutlich mehr begrünt werden. Die Dächer von Würzburg sind außerdem weiterhin rot und nicht blau – obwohl die Kosten für Photovoltaik so niedrig wie nie sind. Zur Einleitung einer Verkehrswende gehört außerdem weiterhin, den nötigen Platz in der Stadt für mehr Fahrräder und einen fließenden ÖPNV zu schaffen – auch hier fehlt der nötige Vorstoß. Gerade im "Hotspot des Klimawandels" Würzburg und Mainfranken sollten wir Schluss mit dem "Pillepalle" machen.

    Anfang dieses Jahres haben die Klimastreiks in Würzburg begonnen, bald werden sie ein Jahr jung: Welche großen Veränderungen in Ihrer Bewegung hat es in dieser Zeit gegeben?

    Schürzinger: Zunächst einmal planen wir unsere Aktionen nicht mehr direkt in den wöchentlichen Plenen, sondern lagern die einzelnen Planungsprozesse in Arbeitsgemeinschaften aus. Dabei versuchen wir weiterhin, einen leichten Einstieg für neue Mitglieder zu gewähren und haben dafür zum Beispiel eine interne To-do-Liste erstellt, die man bei der Planung von Demonstrationen berücksichtigen sollte. Außerdem haben wir über das Jahr hinweg immer mehr Studierende in der Organisation dazugewonnen und sind dort inzwischen mehrheitlich studentisch.

    Benedikt Schürzinger von der Würzburger Fridays For Future-Bewegung.
    Benedikt Schürzinger von der Würzburger Fridays For Future-Bewegung. Foto: Daniel Peter

    Falls Ihre Bewegung einen Wunsch zu Weihnachten äußern würde, was würden Sie sich wünschen?

    Schürzinger: Wir haben immer noch das Gefühl, dass unsere grundsätzliche Message – die Ernsthaftigkeit unserer Lage und die Dringlichkeit radikaler Maßnahmen – bei vielen nicht angekommen ist. Die wichtigste Sache, die wir uns also wünschen würden, wäre es, diese Menschen besser erreichen zu können.

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