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HERRNBERCHTHEIM: Fritz, der Hornlose

HERRNBERCHTHEIM

Fritz, der Hornlose

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    Hornlos: Der Gelbviehbulle Fritz aus der Zucht von Kurt Schneider genießt noch seine Tage im Herrnberchtheimer Milchviehbetrieb.
    Hornlos: Der Gelbviehbulle Fritz aus der Zucht von Kurt Schneider genießt noch seine Tage im Herrnberchtheimer Milchviehbetrieb. Foto: Foto: Gerhard Krämer

    Fritz ist ein stattlicher Kerl für seine erst knapp zwei Lebensjahre. Ein Gelbviehbulle eben – und ein hornloser dazu. Letzteres ist das Besondere und das züchterische Ergebnis von Kurt Schneider aus Herrnberchtheim. Der Züchter möchte dieses Merkmal für Fritz' Nachkommen erhalten.

    Fritz ist der Sohn von Elvira und Franz. Letzterer hat seine Gene allerdings nicht in einem natürlichen Zeugungsakt weitergegeben, sondern mit Hilfe des Besamungsvereins Neustadt/Aisch. Vermutlich Tausende von Rindern tragen die Gene des Zuchtbullen. Auch die drei Schwestern von Fritz, die der 40-jährige im Stall stehen hat – eine mit zwei Hörnern wie jede normale Kuh, zwei ohne den gewohnten Kopfschmuck.

    Für Rinderhalter ist diese Laune der Natur von großem Interesse. Weil die Rinder sich gegenseitig oder Menschen verletzten könnten, werden die Hörner häufig entfernt. Das ruft Tierschützer auf den Plan, die das Enthornen gerne verbieten möchten. Bei den viel weiter verbreiteten Fleckviehrassen wird deshalb intensiv versucht, hornlose Kühe zu züchten, weiß Schneider.

    Beim Gelbvieh, einer typisch fränkischen Rasse, die schon sein Großvater im Stall stehen hatte, sei dies noch nicht der Fall. Schneider setzt aber auf das fränkische Gelbvieh mit seinem umgänglichen Gemüt und will nicht, dass diese züchterische Entwicklung hier verschlafen wird. Zumal die Bestände in den zurückliegenden Jahrzehnten kleiner geworden, und damit der Zahl der unterschiedlichen Zuchtlinien.

    Kurt Schneider betreibt einen Milchviehbetrieb mit rund 20 Kühen aus eigener Nachzucht. Viel Geschick sei beim Kreuzen erforderlich, weiß Schneider. „Das geht nicht von heute auf morgen.“ Zehn bis 20 Jahre müsse man an Zeit schon investieren, um im Lauf von Generationen die gewünschten Rassemerkmale herauszuarbeiten. Kurt Schneider, der vor einigen Jahren einem bundesweiten Fernsehpublikum durch die Sendung „Bauer sucht Frau“ bekannt geworden ist, hat das richtige Händchen für diese tierische Art der Eheanbahnung.

    Seine Artgenossen und Verwandten wird der inzwischen 850 Kilogramm schwere Fritz nun aber verlassen müssen. Auf dem Zuchtviehmarkt in Dettelbach will ihn Kurt Schneider in dieser Woche verkauft, in der Hoffnung, dass er seinem neuen Besitzer viele – ebenfalls hornlose – Nachkommen beschert.

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