Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Gartentipp für den Frühling: Diese 10 Balkonpflanzen machen jetzt viel Freude, aber wenig Arbeit

Würzburg

Gartentipp für den Frühling: Diese 10 Balkonpflanzen machen jetzt viel Freude, aber wenig Arbeit

    • |
    • |
    Gartenexpertin Claudia Taeger und Gerhard Michel von der Gärtnerei Michel in Kirchheim (Lkr. Würzburg) zeigen Balkon- und Beetpflanzen, die auch mit wenig Pflege gut gedeihen.
    Gartenexpertin Claudia Taeger und Gerhard Michel von der Gärtnerei Michel in Kirchheim (Lkr. Würzburg) zeigen Balkon- und Beetpflanzen, die auch mit wenig Pflege gut gedeihen. Foto: Christoph Weiss

    Bunte Blumen und Kräuter verschönern die Zeit auf Balkon oder Terrasse. Einen Balkon zu besitzen ist das eine. Einen Balkon zu pflegen und zum Blühen zu bringen, das andere. Mit Job, Familie und Homeschooling fehlt vielen die notwendige Zeit.

    Claudia Taeger, Gartenexpertin am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kitzingen und Gärtnermeister Gerhard Michel aus Kirchheim (Lkr. Würzburg) haben vier Tipps - und stellen anschließend zehn pflegeleichte Pflanzen für Gärtner mit Zeitnot vor. Und für alle die meinen, sie hätten keinen grünen Daumen.

    Gartentipp 1:  Auch was für Bienen tun

    Die Aktion #beedabei schafft Bienenfutterstellen in den Städten, macht sie mit den wiedererkennbaren gelben Balkonkästen sichtbar. Alle Kästen enthalten einen Wasserspeicher.
    Die Aktion #beedabei schafft Bienenfutterstellen in den Städten, macht sie mit den wiedererkennbaren gelben Balkonkästen sichtbar. Alle Kästen enthalten einen Wasserspeicher. Foto: Christoph Weiss

    "Wir erleben, dass sich unsere Kunden Gedanken machen, was schön ist und zugleich wertvoll für Insekten", sagt Gerhard Michel. In seiner Gärtnerei gibt's deshalb auch die gelben Kästen der Aktion #beedabei. Die Initiatoren aus Nürnberg wollen damit überall in den Städten Europas sichtbare Bienenfutterstellen schaffen. Und was Farbwünsche bei den Pflanzen angeht:  Einsteigern rät der Gartenmeister zu pflegeleichten Kombinationen, bei denen das Ausputzen, also das Entfernen verblühter Teile, entfallen kann und die es verzeihen, wenn man das Gießen mal vergisst.

    Gartentipp 2: Nicht am Substrat sparen

    Wenn die Pflanzen trotz Gießens nach ein paar Wochen nicht weiter wachsen oder sogar aufhellen, liege das in der Regel nicht an der Qualität der Blumen selbst, sondern an der verwendeten Erde. Torfreduzierte und torffreie Substrate liegen im Trend, das sei eine sehr positive Entwicklung, sagt Claudia Taeger: "Wer am Substrat spart, spart an der falschen Stelle." Substrate haben unterschiedliche Wasserspeicherfähigkeiten, erklärt die Gartenexpertin vom Kitzinger Landwirtschaftsamt: "Wer sich unsicher ist beim Wasserbedarf der Pflanzen, der kann Kästen und Kübel mit Wasserspeicher wählen und gießt erst wieder, wenn der Speicher vollständig geleert ist." 

    Gartentipp 3: Morgens gießen

    Die beste Zeit zum Gießen sei übrigens morgens: "Dann trocknen feuchte Blätter schnell wieder ab und Pilzbefall kann reduziert werden." Wer Regenwasser nutzen kann, sollte dies dem sehr kalkhaltigen Leitungswasser vorziehen. Je nach Pflanzenart sollte alle ein bis zwei Tage kontrolliert werden, ob das Gießen nötig ist. 

    Gartentipp 4: Doch lieber düngen

    Auch wenn viele Freizeitgärtner Dünger mit Chemie in Verbindung bringen: "Ohne ausgewogene Nährstoffversorgung über den Sommer geht es nicht", sagt Taeger. Je nach Substrat und Pflanzenart sei der Vorrat an Stickstoff, Kalium und Phosphor nach vier bis acht Wochen erschöpft. "Wer über das Gießwasser nicht regelmäßig für Nachschub sorgt, lässt die Pflanzen hungern und verzichtet damit auf die Blütenfülle." Geeignet seien alle Flüssigdünger für Beet- und Balkonpflanzen. 

    Welche Pflanzen eignen sich für den Balkon am besten - ohne viel Pflege zu benötigen? Hier die Top Ten der Experten:

    1.  Das blaue Wunder: Fächerblume

    Die Fächerblume ist eine pflegeleichte Pflanze mit langer Blütezeit und großer Sortenvielfalt.
    Die Fächerblume ist eine pflegeleichte Pflanze mit langer Blütezeit und großer Sortenvielfalt. Foto: Christoph Weiss

    Die Fächerblume ist nicht so bekannt wie Geranie oder Petunie, hat aber Beachtung verdient, da sie von Mai bis zum ersten Frost mit ihrer blauen oder weißen Blütenpracht ein echter Hingucker auf dem Balkon sein kann. Noch dazu ist sie eine Pflanze, der Hitze und kurze Trockenphasen nichts ausmachen. Kein Wunder, schließlich ist sie ursprünglich in Australien beheimatet. "Die Fächerblumen sollten Sie regelmäßig gießen, dabei aber Staunässe vermeiden", rät Claudia Taeger. Beide Farbnuancen machen sich auch in einer Blumenampel gut.

    2.  Der Bienenmagnet: Goldmarie (Bidens)

    Goldmarie ist eine prächtige Hängepflanze und ein wertvoller Bienenmagnet für den Balkon.
    Goldmarie ist eine prächtige Hängepflanze und ein wertvoller Bienenmagnet für den Balkon. Foto: Christoph Weiss

    "Bidens ferulifolia", auch Goldmarie genannt, ist eine prächtige Hängepflanze und ein wertvoller Bienenmagnet für den Balkon. "Die blühfreudige Balkonblume zählt zur Gattung Zweizahn, die etwa 200 Arten umfasst und zur Familie der Korbblütler gehört", sagt Gärtnermeister Michel. Natürlicherweise kommen Bidens in vielen heißen bis gemäßigten Regionen der Erde vor. Der Name "Zweizahn" geht zurück auf die kleinen Borsten beziehungsweise Zähnchen an den Früchten der Pflanzen. Die Pflanzen sind Dauerblüher und sehr pflegeleicht. "Man kann nicht viel falsch machen."

    3.   Blüten ohne Ende: Wandelröschen (Lantana)

    Das Wandelröschen ist eine beliebte Pflanze, die mittlerweile zum festen Repertoire mediterraner Balkone und Gärten gehört.
    Das Wandelröschen ist eine beliebte Pflanze, die mittlerweile zum festen Repertoire mediterraner Balkone und Gärten gehört. Foto: Christoph Weiss

    Das Wandelröschen gehört seit vielen Jahren zu den Stars auf dem mediterranen Balkon. "Es wächst zuverlässig, vor allem liefert es unablässig sehr viele wunderschöne Blüten", sagt Taeger. Deren farbliche Wandlungen von gelb zu orange und zu rot haben der Pflanze den deutschen Namen eingebracht. Schnuppert man daran, riecht es leicht nach Maracuja-Split-Eis. Neben der häufigen gelb-orange-roten Variante gibt es noch rein gelbe Wandelröschen und weiß-gelb-violette Varianten. Durch regelmäßiges Umtopfen kann man die Pflanze von einem 80 Zentimeter Stämmchen zu einer fast zwei Meter hohen Kübelpflanze bringen. "Bienen und Schmetterlinge lieben diese Pflanzen", sagt die Kitzinger Gartenexpertin. Das Wandelröschen verzeiht einem auch, wenn man es mal nicht gießt.

    4.  Der Farbintensive: Ziersalbei (Salvia)

    Warme und windgeschützte Plätze am Balkon sind genau richtig für die Kultivierung des Ziersalbeis.
    Warme und windgeschützte Plätze am Balkon sind genau richtig für die Kultivierung des Ziersalbeis. Foto: Christoph Weiss

    Der Ziersalbei hat nichts mit dem Kräutersalbei gemein. Er besticht in Gärten und auf dem Balkon durch seine Farbintensität und bildet Blüten in langen Ähren in Violett- und Blautönen. Die Wuchshöhe der verschiedenen Arten von Salvia schwankt. "Einige Sorten wachsen auf bis zu 70 Zentimeter hoch", sagt Gärtnermeister Michel, der seine Gärtnerei in der dritten Generation führt. Andere Sorten erreichen etwa nur 40 Zentimeter. Die Blütezeit des Ziersalbeis reicht von den ersten Tagen im Juni bis in den September hinein.

    5.  Der Dauerblüher: blaues Gänseblümchen

    Die australischen Pflanzen ähneln dem Gänseblümchen, weshalb sie auch als blaue Gänseblümchen bezeichnet werden.
    Die australischen Pflanzen ähneln dem Gänseblümchen, weshalb sie auch als blaue Gänseblümchen bezeichnet werden. Foto: Christoph Weiss

    Das blaue Gänseblümchen gilt als Dauerblüher. Mit seinen fiedrigen Blättern und margaritenähnlichen Blüten gehört es zur Familie der Korbblütler. Mit unserem einheimischen Gänseblümchen hat seine Blüte nur optische Ähnlichkeiten, botanisch sind die beiden nur sehr weitläufig verwandt. Neben der üppigen Blüte verströmt das Gänseblümchen auch einen angenehmen Duft. "Das blaue Gänseblümchen liefert Bienenfutter und ist sehr unkompliziert in der Pflege", sagt Michel. "Schade, dass es lange Zeit eher ein Schattendasein bei der Pflanzenauswahl hatte." Wie alle anderen Pflanzen freue sich auch das blaue Gänseblümchen über regelmäßige Düngung einmal pro Woche.

    6. Die Pflegeleichte für schattige Plätze: Begonie

    Die Begonie wird wegen ihrer eigentümlichen Blattform auch Schiefblatt genannt.
    Die Begonie wird wegen ihrer eigentümlichen Blattform auch Schiefblatt genannt. Foto: Christoph Weiss

    Begonien blühen nicht nur lange, sie sind auch relativ anspruchslos und brauchen nicht viel Licht. Sie können je nach Art eine sehr unterschiedliche Wuchsform aufweisen. Es gibt sowohl hängende, aufrechte, strauchartige, klimmende oder kletternde Arten. Die Pflanzen sind sehr pflegeleicht, weil ihre Blüten quasi selbst abfallen. "Diese Pflanzen dürfen nicht in die Sonne", sagt Michel. Begonien bevorzugten einen halbschattigen bis schattigen Standort ohne direkte Mittagssonne. "So werden auch Balkone an der Nordseite bunt", sagt der Kirchheimer Gärtner. Ein warmer, frischer, lockerer und nährstoffreicher Boden sei ideal.

    7. Das kleine Blütenwunder: Zauberschnee (Euphorbia)

    Blütenzauber bis zum Frost: Der Zauberschnee ist ein wahres Multitalent auf Balkon, Terrasse und im Blumenbeet.
    Blütenzauber bis zum Frost: Der Zauberschnee ist ein wahres Multitalent auf Balkon, Terrasse und im Blumenbeet. Foto: Christoph Weiss

    Das Schleierkraut für den Balkonkasten: Der Zauberschnee ist von Terrasse und Balkon nicht mehr wegzudenken. Wer einmal von dem „Zauberschnee-Virus“ infiziert wurde, den lasse er nicht mehr los, sagt die Gartenexpertin Taeger. Die filigrane Pflanze sei hitze- und trockenheitsverträglich, muss nicht ausgeputzt werden, ist pflegeleicht und robust, es gebe keinen Ärger mit Krankheiten und Schädlingen. "Sie sieht gut aus, blüht vom Mai bis zum Frost, manchmal noch im Winterquartier und kommt mit fast allen Bedingungen klar", sagt Taeger.

    8. Die Alleskönnerin: Geranie (Pelargonium)

    Geranien sind pflegeleicht und blühen kräftig. Derzeit voll im Trend sind zweifarbige Exemplare.
    Geranien sind pflegeleicht und blühen kräftig. Derzeit voll im Trend sind zweifarbige Exemplare. Foto: Christoph Weiss

    Die einen finden sie spießig und altmodisch – für die anderen ist sie der Star unter den Beet- und Balkonpflanzen: die Geranie. Ihr Vorteil: Sie ist pflegeleicht und blüht kräftig. Egal ob stehend oder hängend: Geranien, auch als Pelargonien bekannt, verwandeln Balkon und Terrasse spielend leicht in eine farbenfrohe Oase. Sie blühen zuverlässig über den ganzen Sommer und können auch mal ohne Wasser auskommen. Kein Wunder also, dass die Geranie seit vielen Jahren an der Spitze der Umsatzlisten bei Beet- und Balkonpflanzen steht. Dass auch die Geranie Trends unterworfen ist, weiß Gärtnermeister Michel: "Es gibt sie einfach und gefüllt, in knalligen Farben und sogar zweifarbig, was in dieser Saison sehr angesagt ist."

    9. Der Reinweiße: Jasmin

    Reinweiß und extrem duftend: Jasmin
    Reinweiß und extrem duftend: Jasmin Foto: Getty Images

    Die wunderschönen, meist reinweißen Blüten des Jasmins verströmen einen sehr starken Duft. Staunässe verträgt die Pflanze nicht. "Schütten Sie überschüssiges Gießwasser sofort ab", rät Claudia Taeger. Jasmin blüht nur an jungen Trieben. "Schneiden Sie die Pflanze am besten im Februar oder März zurück. Entfernen Sie dabei ältere Triebe." An den Schnittstellen verzweige sich der Jasmin und wird insgesamt buschiger. "Spätestens alle drei bis vier Jahre sollten Sie den Jasmin verjüngen, indem Sie ihn auf ein Drittel zurückschneiden", ist Taegers Empfehlung. 

    10. Die Süß-Knackige: Snackpaprika

    Snackpaprika ist ein Farbmagnet auf jedem Balkon.
    Snackpaprika ist ein Farbmagnet auf jedem Balkon. Foto: Christoph Weiss

    Wer sagt, dass im Balkonkasten immer ausschließlich Blumen wachsen müssen? "Die Mischung macht's", sagt Claudia Taeger. Snackpaprika klingt ein wenig niedlich, sie ist besonders begehrt bei Kindern und den Naschkatzen unter den Gartenfreunden. Selbst in Kübeln bringe sie einen guten Ertrag. Die Früchte sind zwar klein, aber knackig und sehr süß - prima fürs Balkon-Gemüsebeet! "Nach den Eisheiligen wachsen die Paprikas gut im Freien", erklärt Gärtnermeister Michel. Die reichhaltige Ernte erfolge von Juli bis Ende Oktober.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden