Von Natur aus ist Erdgas ungiftig und geruchlos, bei einem Leck in der Leitung würde es niemand bemerken. Deshalb setzen die Stadtwerke aus Sicherheitsgründen einen starken Geruchsstoff (Odor) bei. Die eingesetzten Spezialchemikalien sollen sicherstellen, dass Hausbewohner ausströmendes Gas anhand des Warngeruches bei kleinsten Austritten erkennen können.
Nächste Woche nun stellen die Stadtwerke vom bisherigen schwefelhaltigen Geruchsstoff Tetrahydrothiophen (THT) auf den ersten schwefelfreien Warngeruchsstoff „Gasodor S-free“ um. Er wird auf Acrylbasis hergestellt, riecht stark, ist ungiftig und verbrennt laut Stadtwerke-Sprecher Jürgen Dornberger schadstofffrei. In Deutschland sei der neue schwefelfreier Warnstoff bereits in 21 Netzen eingesetzt worden. Die Verwendung des neuen Geruchs erspare der Umwelt den Ausstoß von 1,3 Tonnen Schwefeldioxid pro Jahr. Bezogen auf den Gesamtverkehr Würzburgs mit 15,6 Tonnen pro Jahr entspricht diese Einsparung 8,3 Prozent.
Für den normalen Erdgaskunden mit Heizung und Gasherd ändert sich mit der Umstellung gar nichts, die bestehenden Anlagen können normal weiterbetrieben werden. Wer den neuen Duft probehalber riechen möchte, sollte den Gashahn unbedingt zulassen: In den WVV-Kundenzentren gibt es kostenlose Duftkarten.