Der Krieg in der Ukraine bewegt die Menschen in der Region Würzburg: Am Samstagnachmittag versammelten sich unter dem Motto "Stand with Ukraine" mehr als 600 von ihnen auf dem Platz rund um den Kiliansbrunnen vor dem Würzburger Hauptbahnhof, um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine scharf zu verurteilen und strengere Sanktionen zu fordern.
Aufgerufen hatten Grüne Jugend sowie weitere Parteien und Organisationen
Die Polizei ging vor Ort von mindestens 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der friedlichen Kundgebung aus, die Organisatoren sprachen von 750. Zu der Veranstaltung aufgerufen hatte zunächst die Grüne Jugend, danach hatten sich andere Parteien und Organisationen angeschlossen.
So wurde es eine gemeinsame Veranstaltung, an der neben Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) und den Landtagsabgeordneten von Grünen und SPD auch die ehemalige Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) teilnahm. Auch zahlreiche Stadträtinnen und Stadträte von SPD, FDP, CSU, Freien Wählern und Linken waren vor Ort. "Ich denke, es ist ein großes Zeichen, dass wir hier parteiübergreifend gegen diesen menschenverachtenden Angriffskrieg Gesicht zeigen", betonte Stadträtin Barbara Meyer (Linke). Der OB bekräftigte, auch im Namen von Landrat Thomas Eberth (CSU), die Bereitschaft von Stadt und Landkreis Würzburg, Flüchtende aus der Ukraine aufzunehmen.

Die Demonstrierenden kamen nicht nur aus Stadt und Landkreis Würzburg: "Wir wollten unbedingt ein Zeichen setzen. Es ist absolut schrecklich, was da gerade passiert. Man kann es kaum in Worte fassen", sagte Cornelia Schmid-Kiemer aus Kitzingen, die mit Ehemann Konrad Kiemer dabei war. Deutlicher wurde Simon Mai: "Putin ist ein Arschloch!" stand in großen Buchstaben auf seinem Stück Pappkarton. "Klare Zeiten brauchen klare Worte. Putin ist eindeutig der Aggressor und hat die Ukraine überfallen", betonte der Würzburger Student.

An der Kundgebung nahmen auch Menschen aus der Ukraine teil
Darin waren sich, gut ablesbar an den Botschaften auf ihren Schildern, alle Teilnehmer der gut einstündigen Kundgebung einig. Wie schon zwei Tage zuvor auf dem Unteren Markt waren auch viele in der Region lebende Ukrainerinnen und Ukrainer dabei.
Eine von ihnen ist die Ehefrau von Jürgen Burdack aus Marktheidenfeld, der einen sofortigen Ausschluss Russlands aus dem Banken-Netzwerk Swift fordert: "Ich halte das für unbedingt notwendig und schäme mich als Deutscher dafür, dass wir nicht in der Lage sind, harte Sanktionen zu beschließen."
Zwei ukrainische Frauen wandten sich mit emotionalen Botschaften an die Anwesenden. "Die russische Armee schießt ihre Raketen auch in Krankenhäuser, Kinderheime und einfache Wohnungen. Sie überfahren Autos mit ihren Panzern", berichtete Nataliia Pokhyliuk, die mit ihrer Familie und ihren Freunden in Kiew in ständigem Kontakt steht. Auch sie forderte sofortige strenge Sanktionen gegen Russland: "Es geht um das Leben von Millionen Menschen, die jetzt leiden und sterben."