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Estenfeld: Gelbe Tonne im Landkreis Würzburg: Bürger sind unzufrieden

Estenfeld

Gelbe Tonne im Landkreis Würzburg: Bürger sind unzufrieden

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    Die Gelbe Tonne wurde statt des Gelben Sackes im Landkreis Würzburg eingeführt, wie auch hier in Estenfeld. Sie wird alle vier Wochen geleert.
    Die Gelbe Tonne wurde statt des Gelben Sackes im Landkreis Würzburg eingeführt, wie auch hier in Estenfeld. Sie wird alle vier Wochen geleert. Foto: Thomas Obermeier

    Im Landkreis Würzburg wurde Ende vergangenen Jahres der gelbe Sack gegen die gelbe Tonne ausgetauscht. Der neue Müllbehälter sei stabiler und Bürger könnten auf die regelmäßige Besorgung von Säcken verzichten, so das Kommunalunternehmen Würzburg zu den Vorzügen des neuen Behälters.

    Doch etliche Bürger sind mit der Gelben Tonne unzufrieden. Zuletzt wurde deshalb auch im Estenfelder Gemeinderat über den Behälter diskutiert. Kritisiert wurde der Leerungsrhythmus des neuen Müllcontainers – der im Gegensatz zum Gelben Sack nicht alle zwei, sondern alle vier Wochen geleert wird.

    Auch auf dem sozialen Netzwerk Facebook häufen sich die Beschwerden über die Gelbe Tonne. "Die vierwöchige Abholung ist eine Frechheit, für die gleichen Gebühren weniger Leistung", schreibt eine Frau aus Estenfeld. Eine weitere Nutzerin aus Rimpar berichtet, der Leerungsrhythmus reiche "null und nimmer" für sechs Personen aus drei Wohnungen aus. Zustimmung erhalten die beiden Frauen von einer weiteren Nutzerin. In Kürnach sei das Müllproblem nicht anders, schreibt sie.

    Höheres Müllaufkommen während Corona

    Laut dem Kommunalunternehmen decken die Gelben Tonnen 80 000 Haushalte im Landkreis ab. Insgesamt wurden jedoch nur 59 000 Tonnen verteilt - nicht jeder Haushalt hat also eine Tonne erhalten. Zwar haben die Tonnen ein Fassungsvermögen von 240 Litern, im Gegensatz zu den 90 Litern des Gelben Sackes, doch hält eine Tonne für mehrere Haushalte her, quillt der Müll bald über. So bleiben die Landkreisbürger auf ihrem Müll sitzen, obwohl sie bereits beim Einkauf der Verpackungen für deren Entsorgung gezahlt haben.

    Unter dem Facebook-Post hat sich auch Estenfelds Bürgermeisterin, Rosi Schraud, zur Müllproblematik geäußert: Der vierwöchige Leerungsrhythmus resultiere aus Erfahrungswerten anderer Landkreise. "Sicher stammen diese Erfahrungswerte aber nicht aus Coronazeiten. Das Mehraufkommen von Verpackungsmüll wurde hier sicher nicht berücksichtigt", so die Bürgermeisterin. 

    SPD-Kreistagsfraktion fordert häufigere Leerung

    Die SPD-Kreistagsfraktion Würzburg-Land schlägt nun einen verbesserten Leerungszyklus vor. Während des Lockdowns falle deutlich mehr Verpackungsmüll an, als zu anderen Zeiten, heißt es in einer Pressemitteilung.

    Aus dem ganzen Landkreis gebe es Beschwerden und Unverständnis über die Verdopplung des Leerungszeitraums. "Da ist ein vierwöchiger Leerungszyklus vielleicht nicht der passende Weg", sagt Kreisrat Tobias Grimm in der Mitteilung.

    Auch die Tatsache, dass die Bürger ihr Verpackungsmaterial nicht an den Wertstoffhöfen abgeben können, sondern in der Gelben Tonne entsorgen müssten, käme nicht gut an.

    "Da ist mit der Verpackung eines neuen Fernsehers zum Beispiel die Tonne voll", so Grimm. Die Kreistagsfraktion der SPD stellt laut der Mitteilung deshalb einen Antrag auf die Prüfung der bestehenden Entsorgungsvereinbarungen beim Kreistag. 

    Müll bereits beim Kauf vermeiden

    "Aktuell werden die allerersten vierwöchigen Leerungszyklen abgefahren", sagt Alexander Pfenning, Betriebsleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs team orange. Weil vermehrt Verpackungsabfälle aufgrund der Feiertage, des Lockdowns und der vielen Onlinebestellungen angefallen seien, sei das Behältervolumen schnell verbraucht worden.  

    "Es wäre verfrüht, die Umstellung eines seit Anfang der 1990er Jahre weitgehend unverändert gebliebenen Systems bereits fünf Wochen nach dessen Modifizierung abschließend zu beurteilen", erklärt er. Kunden, denen der vierwöchige Leerungszyklus nicht genüge, empfiehlt Pfenning schon beim Kauf auf die Vermeidung von Plastikmüll zu achten. "Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht."

    Mehrere Tonnen brauchen mehr Platz

    Reiche die Tonne nur vorübergehend nicht aus, können selbst beschaffte, maximal 90 Liter fassende und möglichst transparente Säcke mit Leichtverpackungsabfällen neben der Gelben Tonne bereitgestellt werden, so der Betriebsleiter.

    Und reiche die Tonne dauerhaft nicht aus, genüge eine formlose Meldung an das Entsorgungsunternehmen Knettenbrech und Gurdulic. Dort werde der Mehrbedarf geprüft und gegebenenfalls eine weitere Gelbe Tonne kostenlos bereitgestellt. Dies erzeugt allerdings ein weiteres Problem: Die Tonnen benötigen mehr Platz als der Gelbe Sack.  

    Weitere Tonnen anfordernWeitere Tonnen anfordern kann man beim Entsorgungsunternehmen Knettenbrech und Gurdulic. Tel.: (09321) 93 94 11, E-Mail: abfuhr-kt@knettenbrech-gurdulic.de, Internet: www.knettenbrech-gurdulic.deQuelle: Kommunalunternehmen Würzburg

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