Der Eisinger Gemeinderat plant die Änderung des Regionalplans zur Flächennutzung eines neuen Wohnbaugebietes. Hierfür hat die Gemeinde bereits einen Flächennutzungsplan für ein neues Wohngebiet in Auftrag gegeben. Im Rahmen dieses Verfahrens werden derzeit potenzielle Standorte für die Wohnbauentwicklung geprüft. Der entsprechende Antrag befindet sich in der Prüfungsphase.
In der Standortwahl ist die Gemeinde unter anderem durch die Autobahn im Süden – verbunden, mit erheblichen Lärmemissionen – sowie durch bestehende gewerbliche Nutzungen im Osten baulich eingeschränkt.
Vor diesem Hintergrund empfahl Bürgermeisterin Ursula Engert dem Gemeinderat eine Stellungnahme zur Änderung des Regionalplans abzugeben. "Wir haben Windenergie immer positiv unterstützt. In diesem Fall würde es die Entwicklungsmaßnahmen aber einschränken", sagt Engert. Ziel sei es, am nördlichen Ortsrand einen 200 Meter breiten Entwicklungspuffer freizuhalten. Dadurch würde sich der Abstand zum benachbarten Vorrangebiet für Windkraft auf 1200 Meter erhöhen.
Der Vorschlag der Bürgermeisterin reichte dem Gemeinderat nicht aus. Gemeinderatsmitglied Julian Herzig regt an, aufgrund der Größe des vorgesehenen Areals eine Sichtachse nach Waldbüttelbrunn mit Blick zur Kirche freizuhalten. Dieser Vorschlag fand die Zustimmung des Gremiums.
Des Weiteren beschloss die Gemeinderatssitzung ein Entwicklungspuffer in nördlicher Richtung bis zum Wirtschaftsweg in der Talsohle freizuhalten. Dem Vorschlag stimmte die Sitzung bis auf Bürgermeisterin Engert einstimmig zu.
Änderung in der Bezuschussung des 365 Euro-Tickets
Seit 2021 beteiligt sich die Gemeinde Eisingen am APG-365-Euro-Ticket für Schülerinnen, Schüler und Auszubildende mit einem jährlichen Zuschuss in Höhe von 100 Euro pro Teilnehmer – entsprechend der Förderpraxis des Kommunalunternehmens.
Im Rahmen von Sparmaßnahmen im öffentlichen Personennahverkehr hat der Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg in seiner letzten Sitzung beschlossen, die Bezuschussung des Tickets für Selbstzahler von 100 auf 50 Euro pro Jahr zu reduzieren. Die Änderung soll zum 1. August in Kraft treten. Dabei sei eine paritätische Verteilung des Zuschussbetrages gewünscht, sodass auch die Gemeinden dieser Änderung folgen.
Der Vorschlag sich weiterhin mit 50 Euro zu beteiligen wurde abgelehnt. Gemeinderatsmitglied Erik Reitter sprach sich dennoch dafür aus, ein Zeichen für Familienfreundlichkeit zu setzen: "Ich möchte ein Signal setzen, dass uns Familien wichtig und in Eisingen willkommen sind."
Der Gemeinderat beschloss schließlich mehrheitlich, sich künftig mit 50 statt 100 Euro am 365-Euro-Ticket zu beteiligen. Für Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende mit einem erhöhten Unterstützungsbedarf solle weiterhin die Möglichkeit bestehen, auf Antrag einen zusätzlichen Betrag in Höhe von 50 Euro zu erhalten. Dabei einigte man sich darauf, sich nicht auf "Bedürftige" zu beschränken, um Familien nicht zu stigmatisieren. Dieser Beschluss ist zunächst auf ein Jahr befristet.
Bürgermeisterin Engert äußerte Bedenken hinsichtlich dieses Beschlusses. Sie verwies darauf, dass freiwillige Leistungen wie diese die Genehmigung des Haushalts gefährden könnten.