Städtebauliche Maßnahmen, Defizitausgleich zur Kinderbetreuung, Erweiterung der Grundschule zur Ganztagsbetreuung und nicht zuletzt ein vielfältig einsetzbarer neuer Mannschaftstransportwagen der Feuerwehren: Diese unvollständige Liste der Hausforderungen der Gemeinde Leinach lässt den damit verbundenen Finanzbedarf erahnen. Einen Überblick darüber verschaffte sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Die gewünschten, jedoch allesamt kaum finanzierbaren Vorhaben standen im Mittelpunkt der Beratungen zum Vermögenshaushalt.
Wie schon in den Vorjahren übt sich Leinachs Gemeinderat auch in der Beratung zum Haushalt des laufenden Jahres in Bescheidenheit. Einflussmöglichkeiten auf den Umfang des Gesamtvolumens hat das Gremium lediglich hinsichtlich des Vermögenshaushalts. Die auf Minimierung von Ausgaben ausgerichtete Wünsche-Liste hielt sich folglich bei der Beratung in Grenzen.
Unumstritten dürfte die Übernahme eines verbleibenden Defizits des Jahresbetriebsergebnisses des St.-Elisabeth-Kindergartens aus dem Vorjahr sein. Dies stellte Marcel Breu, Vorsitzender des Trägervereins, dem Gremium vor. Statt eines kalkulierten Minus von 85.160 Euro ergab sich lediglich ein Defizit von 33.777 Euro. Ohne einem Beschluss vorgreifen zu wollen, stellte Bürgermeister Arno Mager (UBL) die Übernahme durch die Gemeinde in Aussicht.
Noch keine klare Tendenz ergab sich im Hinblick der von den beiden örtlichen Feuerwehrvereinen erhofften Neubeschaffung eines neuen Mannschaftstransportwagens (MTW) 14/1 als Ersatz für ein 28 Jahre altes Fahrzeug. Eine von beiden Vereinen gemeinsam abgestimmte Präsentation zur Notwendigkeit der Ersatzbeschaffung stellte Thorsten Fuchs, stellvertretender Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Unterleinach, dem Gremium vor.
Zu hohe Instandsetzungskosten für das bisherige Fahrzeug
Als Grund hierfür nannte Fuchs zu hohe Instandsetzungskosten für das bisherige Fahrzeug, um die anstehende Hauptuntersuchung zu bestehen. Wegen der Sicherheitsmängel wurde das betreffende Fahrzeug schon im Februar außer Dienst gesetzt. Gleichzeitig ließ sich die kostengünstige Beschaffung eines Interimfahrzeugs zum Preis von 4300 Euro realisieren. Der Feuerwehrverein Unterleinach bot an, die alleinige Finanzierung zu übernehmen und stimmte der Übertragung des Fahrzeugs an die Gemeinde zu. Der Feuerwehrverein Oberleinach hingegen hatte eine Beteiligung abgelehnt und die Beschaffung als Pflichtaufgabe der Gemeinde begründet. Um jedoch, wie bisher, beiden Vereinen das Fahrzeug auch für Vereinszwecke zur Verfügung zu stellen, schlug Bürgermeister Arno Mager die Zahlung des Kaufbetrags durch die Gemeinde vor.
Die Neubeschaffung eines neuen MTW, unter anderem zum vorgeschriebenen Transport unter Trennung von Einsatzmitteln, sowie zur Umsetzung des neuen Waldbrandkonzepts und Verlastung des benötigten Equipments sei trotz des Interimsfahrzeugs unumgänglich, betonte Fuchs. Gleichzeitig erläuterte Fuchs auch die Auslastung eines MTW für vielfältige Vereinszwecke.
Entsprechend der bisherigen Gepflogenheiten stellte der Feuerwehrverein Unterleinach eine Finanzierungsbeteiligung für ein neues MTW in Aussicht, ohne eine konkrete Summe zu nennen. Für den Gemeinderat stellte sich bezüglich der Neubeschaffung die Frage, ob diese im Ergebnis eines noch zu erstellenden Feuerwehr-Bedarfsplans erfolgen sollte, um womöglich eine Förderung zu erhalten.
Die voraussichtlichen Kosten für ein MTW belaufen sich laut Fuchs auf Summen zwischen 45.000 und 60.000 Euro für das spezifizierte Fahrgestell, und weiteren 35.000 bis 40.000 Euro für einen dem Zweck entsprechenden Ausbau. Beschlussfassungen zu den gewünschten Investitionen erfolgten in der Sitzung nicht.