Also schrieb der Würzburger Georg Angermaier, Justitiar in Diensten des Münchner Kardinals Faulhaber: „Der Kampf zwischen NS (dem Nationalsozialismus, Red.) und katholischer Kirche ist ein reiner Konkurrenzkampf insoweit, als beide einen totalen Anspruch auf totale Gläubigkeit ihrer Anhänger erheben.“ Angermaier, Jahrgang 1913, ausgestattet mit scharfem Verstand und großer Tatkraft, war ein sperriger, unbequemer Denker, ein gläubiger Katholik, ein Feind der Nazis. Am 27. März 1945 fuhr in Berlin ein Wagen der SS das Motorrad an, auf dem der Jurist als Sozius saß. Angermaier, schwer verletzt, starb 32-jährig in einem nahen SS-Lazarett. Ob der Zusammenstoß ein Unfall oder inszeniert war, ist bis heute ungeklärt.
WÜRZBURG