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Bütthard: Geplatzte Kindergartenpläne und höhere Steuern: Was die Gemeinde Bütthard bewegt

Bütthard

Geplatzte Kindergartenpläne und höhere Steuern: Was die Gemeinde Bütthard bewegt

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    Bürgermeister Peter Ernst beim Neujahrsempfang der Gemeinde Bütthard im Kreis der Geehrten, die sich im vergangenen Jahr besonders um den Ort verdient gemacht haben.
    Bürgermeister Peter Ernst beim Neujahrsempfang der Gemeinde Bütthard im Kreis der Geehrten, die sich im vergangenen Jahr besonders um den Ort verdient gemacht haben. Foto: Gerhard Meißner

    Der Kindergarten in Bütthard platzt seit Jahren aus allen Nähten. Kürzlich sind nun auch die bisherigen Pläne für dessen Erweiterung geplatzt. Es ist eine der weniger schönen Neuigkeiten, die Bürgermeister Peter Ernst beim Neujahrsempfang der Gemeinde zu verkünden hatte. Ins Büttharder Musikheim eingeladen hat die Gemeinde Bürgerinnen und Bürger, die sich im abgelaufenen Jahr besonders um den Ort verdient gemacht hatten.

    Sogenanntes Schichtenwasser ist es, das die Kosten für die geplante Erweiterung des Kindergartens in die Höhe getrieben hätte. Es geht um oberflächennahes Grundwasser, das von einer Lehmschicht daran gehindert wird, weiter zu versickern. Die Folge sind erhebliche Kostensteigerungen bei der Gründung des Gebäudes. Von rund sechs Millionen Euro Gesamtkosten ist deshalb die Rede, die die Gemeinde zu zwei Dritteln selber tragen müsste.

    Die Gemeinde kann sich keine hohe Neuverschuldung leisten

    "Zusammen mit der Zinsbelastung kann der Haushalt der Gemeinde das Projekt nicht darstellen, es würde zu einer finanziellen Überlastung, spricht Zahlungsunfähigkeit, kommen", so Ernst. Außerdem sei es unwahrscheinlich, dass die Kommunalaufsicht am Landratsamt eine entsprechende Kreditaufnahme überhaupt genehmigen würde, weil die finanzielle Lage der Marktgemeinde heute bereits als angespannt gilt.

    Das Büttharder Original Ferdl Wolpert ließ es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, beim Neujahrsempfang der Gemeinde ein Gedicht vorzutragen.
    Das Büttharder Original Ferdl Wolpert ließ es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, beim Neujahrsempfang der Gemeinde ein Gedicht vorzutragen. Foto: Gerhard Meißner

    Die schwierige wirtschaftliche Lage der Gesamtgemeinde hängt auch mit ihrer Struktur zusammen. Die insgesamt rund 1300 Einwohnerinnen und Einwohner verteilen sich auf insgesamt sechs Ortsteile mit jeweils eigenen Ansprüchen. Im vergangenen Jahr habe die Gemeinde über 500.000 Euro investiert, unter anderem ins Bürgerheim in Gützingen, die alte Schule in Gaurettersheim und in die Sanierung zweier Brücken im Ortsteil Oesfeld.

    Mehrere größere Investitionsvorhaben sind im laufenden Jahr geplant

    Neben der weiteren Planung von zusätzlichen Räumen für Kindergarten und Schulkindbetreuung stehen im laufenden Jahre ebenfalls mehrere größere Investitionsvorhaben auf der Tagesordnung. Unter anderem geht es um die Sanierung einer Brücke in Gützingen, die Teilsanierung der Ortsverbindung von Gützingen nach Bütthard, den Rückbau des Löschteichs und Bau einer Löschwasserzisterne in Oesfeld und ein neues Dach für die alte Schule in Gaurettersheim.

    Weil in fast allen Bereichen die Kosten stark angestiegen seien, sah sich der Gemeinderat genötigt, im Jahr 2024 den Hebesatz der Grund- und Gewerbesteuern auf 380 Prozentpunkte anzuheben. "Wir haben das nicht gerne getan", betont Ernst. "Lassen Sie uns trotz schwieriger Zeiten und knapper Kassen zuversichtlich in die Zukunft schauen."

    Zu den aus Gemeindesicht guten Nachrichten hat die Schießanlage beigetragen, die die Frankonia Handels GmbH im Büttharder Gemeindewald betreibt. Unter anderem Sportschützen und Jäger haben dort die Gelegenheit, ihre Fertigkeiten an der Schrotflinte zu trainieren. Allerdings dringt der Lärm der Schüsse bei ungünstigen Verhältnissen bis ins Büttharder Wohngebiet. Einem Antrag auf Ausdehnung der Schießzeiten hat sich die Gemeinde deshalb seit Jahren widersetzt. Inzwischen habe Frankonia den Antrag beim Landratsamt zurückgenommen, so Ernst.

    In kleiner Besetzung gab die Musikkapelle Bütthard dem Neujahrsempfang der Gemeinde eine musikalischen Rahmen.
    In kleiner Besetzung gab die Musikkapelle Bütthard dem Neujahrsempfang der Gemeinde eine musikalischen Rahmen. Foto: Gerhard Meißner

    Ein weiteres Thema, das die Gemüter viele Büttharder erregt hat, ist der geplante Bau eines Steinbruchs durch das Steinwerk Erich Seubert aus Kleinrinderfeld unweit des Ortsrands. Mit einer Bürgerinitiative und gesammelten Unterschriften waren Büttharder gegen den Steinbruch zu Felde gezogen. Inzwischen ist der Bauantrag vom Landratsamt an die Gemeinde zur Stellungnahme und zur öffentlichen Auslegung zurückgegangen. Bis zum 5. Februar können die Pläne im Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Giebelstadt eingesehen werden.

    Der Glasfaserausbau geht voran, das Baugebiet Kleeblättle stockt

    Der Glasfaserausbau in Bütthard und seinen Ortsteilen ist nach anfänglichen Problemen angelaufen und soll in den kommenden Wochen, je nach Wetter, fortgesetzt werden. Auch ein gewisses Wachstum kann der Bürgermeister für die Gemeinde vermelden. So seien von vier neu ausgewiesenen Bauplätzen in Höttingen bereits drei verkauft worden. Das geplante Baugebiet Kleeblättle in Bütthard stockt allerdings. Trotz mehrfacher Ausschreibung sei es bislang nicht gelangen, die erforderlichen Ausgleichsflächen für den Artenschutz von Wiesenweihe und Feldlerche zu erwerben.

    Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von einem Quintett des Musikvereins Frankonia Bütthard. Nicht fehlen durfte auch ein kurzer Gedichtvortrag vom Büttharder Original Ferdl Wolpert.

    Ehrungen beim Neujahrsempfang BütthardBeschlossen wurde der Neujahrsempfang der Gemeinde Bütthard traditionsgemäß mit der Ehrung von Bürgerinnen und Bürgern, die sich besonders für das Wohl der Gemeinde eingesetzt haben. Zu ihnen zählen Erich Kemmer (Gaurettersheim), Rudolf Fuchs (Gützingen), Bernhard Deppisch und Hermann Konrad (beide Höttingen), die seit 50 Jahren das Amt des Feldgeschworenen wahrnehmen.Für die Renovierung der Büttharder Kapelle dankte der Bürgermeister den ehrenamtlichen Helfern und ihren Unterstützern Anton Schulzt, Martin Gireb, Edwin Düchs, Armin Fuchs, Klaus und Matthias Döppler, Martin Hilpert, Hilde und Edmund Schaub sowie Hans-Dieter Floth.Beim Präsidenten des Motorradclubs "Gallier" Marco Klingert bedankte sich Bürgermeister Peter Ernst für das alljährliche Saisonabschlussfest, das die Motorradfreunde mit den Büttharder feiern. Einen Blumenstrauß gab es schließlich für Anke Kassulke, die den Bütthard Dorfflohmarkt gegründet und inzwischen zu einer festen Institution gemacht hat.meg

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