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Würzburg: Gerbrunn: Wenn eine Buslinie Probleme macht

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Gerbrunn: Wenn eine Buslinie Probleme macht

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    Die Buslinie 14 von Würzburg nach Gerbrunn macht Probleme. Können diese zeitnah behoben werden?
    Die Buslinie 14 von Würzburg nach Gerbrunn macht Probleme. Können diese zeitnah behoben werden? Foto: Jörg Rieger

    In Gerbrunn gibt es am Rathausplatz die italienische Gaststätte "Linie 14". Dort geht es gemütlich zu. Für Trubel sorgt hingegen regelmäßig die gleichnamige Buslinie, die vom Würzburger Hauptbahnhof in die angrenzende Landkreis-Gemeinde fährt. Zuletzt häuften sich Beschwerden, weshalb sich die Betreiber auf Wunsch von Gerbrunns Bürgermeister Stefan Wolfshörndl nun zu einem runden Tisch im dortigen Rathaus einfanden.

    Sind Busse zu schnell unterwegs?

    "Es läuft nicht so rund, wie es eigentlich sein soll", sagte er zu Beginn. Ausfälle, Verspätungen und überfüllte Busse kämen immer wieder vor. Besorgte Bürger äußern in den sozialen Netzwerken zudem, dass die Busfahrer ab und an die erlaubten 30 Kilometer pro Stunde in der abschüssigen Gerbrunner Ortsmitte überschreiten würden. Nun muss man wissen, dass der Landkreis Würzburg keine eigene Fahrzeugflotte betreibt, sondern seine Verkehrsleistungen über sein Kommunalunternehmen APG vergibt. Deren Vorstand Alexander Schraml erklärte: "Die Fahrgäste sind unsere wichtigsten Verkehrskontrolleure."

    Betreiber räumt Störungen ein

    Betrieben wird die Linie 14 noch mindestens bis Ende 2021 von der Bahntochter Omnibusverkehr Franken (OVF). Nach eigenen Angaben erbringt sie aktuell circa 1,7 Millionen Fahrplankilometer pro Jahr für die APG, darunter eben auch die Strecke von der Stadt Würzburg nach Gerbrunn. Laut OVF liegt die sogenannte "Erfüllungsquote" insgesamt bei 99,9 Prozent. Neun von zehn Bussen seien pünktlich. Dass es auf der Linie 14 häufigere Störungen gibt, räumt der Betreiber ein.

    Bastian Engert kennt die vermutlich wichtigste Stadt-Land-Route in der Region wie kein zweiter. Er überwacht sie für die APG von der Würzburger Theresienstraße aus. "Am häufigsten fallen Busse am frühen Morgen aus", bemerkte Engert. Und wenn es dann mal wie Anfang des Jahres bei kalten Temperaturen immer die gleichen Pendler in der Früh erwischt, sei das Frustpotenzial natürlich groß." Hinzu käme, dass dadurch die nächsten Busse überfüllt seien und man womöglich dort nicht mehr hineinkomme, so Engert. "Die Fahrer können das zwar melden, so dass wir reagieren und Stadtbusse anfordern können. Bis diese da sind, dauert es aber etwas." Die Stadt ist insoweit gefragt, als dass die Linie 14 auch von immer mehr Studierenden genutzt wird, um ans Hubland zu kommen.

    Einzige Verbindung mit Problemen?

    Den umgekehrten Weg in Richtung Stadtmitte treten morgens neben den Berufspendlern auch viele Gerbrunner Schüler an, weshalb die Busse trotz einer guten Taktung in beide Richtungen in den Stoßzeiten regelmäßig überfüllt sind. "Die Linie 14 ist für uns eine ganz besondere", bekräftigte Schraml, der auf Nachfrage bestätigt, dass es die einzige Verbindung ist, bei der es nach seinem Wissen derzeit Probleme gibt. "Hier ist allerdings ein Zustand erreicht, der nicht mehr akzeptiert werden kann." Die Fahrgäste würden schnell mit den Füßen abstimmen – und das ÖPNV-System meiden.

    "Gerade vor dem Hintergrund der Klimadiskussionen ist die Linie 14 eine große Chance."

    Gerbrunns Bürgermeister Stefan Wolfshörndl

    Auch Bürgermeister Wolfshörndl unterstrich: "Gerade vor dem Hintergrund der Klimadiskussionen ist die Linie 14 eine große Chance." Die anwesenden OVF-Vertreter gelobten Besserung. Man hätte bereits ein Maßnahmenpaket eingeleitet, erläuterte Geschäftsführer Holger Waldhausen in Gerbrunn. Demnach würden in Würzburg wieder mehr Fahrmeister etabliert, die unter anderem eine Abfahrtskontrolle durchführten.

    "Zudem wurde bereits der Bereitschaftsdienst ausgebaut, um die ganze Tageszeit abzudecken", so Waldhausen weiter. "Der Fuhrpark ist noch einmal verstärkt worden, weshalb es keine fahrzeugbedingten Streckenausfälle mehr geben sollte." Und schließlich werde die Führung vor Ort verstärkt. Waldhausen wies daraufhin, dass ein Teil der Verspätungen auch durch das hohe Verkehrsaufkommen in Würzburg erklärt werden könne – und immer irgendetwas sein könne wie Unfälle oder Sperren.

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