Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Gibt es eine Lösung? Würzburger Gastronom in der Spiegelstraße wünscht sich Außenbestuhlung trotz Lieferverkehr

Würzburg

Gibt es eine Lösung? Würzburger Gastronom in der Spiegelstraße wünscht sich Außenbestuhlung trotz Lieferverkehr

    • |
    • |
    Vor Firas FeineKost (rechts hinter dem Fahrrad) in der Spiegelstraße: Der Gastronom hätte gerne eine Außenbestuhlung, bisher wurde dies wegen Lieferverkehrs abgelehnt.
    Vor Firas FeineKost (rechts hinter dem Fahrrad) in der Spiegelstraße: Der Gastronom hätte gerne eine Außenbestuhlung, bisher wurde dies wegen Lieferverkehrs abgelehnt. Foto: Katja Glatzer

    Seit März 2023 betreibt Firas Bdiwi sein Geschäft mit syrischen Spezialitäten "Firas FeineKost" in der Spiegelstraße 12. Für den gebürtigen Syrer, der 2014 wegen des Krieges sein Land verlassen musste und seit 2015 in Würzburg lebt, ist es bereits der zweite Laden. Den Wunsch vom ersten eigenen Geschäft hatte er sich bereits 2017 erfüllt mit seinem Feinkost-Bistro in der Würzburger Erthalstraße.

    Während er in der Erthalstraße Sitzplätze draußen anbieten darf, gestalte sich dies in der Spiegelstraße eher schwierig. Bdiwi schildert, dass er im vergangenen Jahr Außenbestuhlung bei der Stadt beantragt habe, dies aber wegen Lieferverkehrs abgelehnt worden sei. In den Sommermonaten, erklärt der 38-Jährige, sei eine Außenbestuhlung in der Innenstadt aber ein großer Vorteil. Durch das Nichtanbieten gingen ihm Umsätze verloren, sagt er. Umsätze, die er auch brauche, um sein Geschäft am Laufen zu halten. Er hofft inständig, dass sich eine Lösung finden lasse.        

    Schaut man sich in der Spiegelstraße um, bieten tatsächlich fast alle Cafés und Lokale Außenbestuhlung für ihre Gäste an. Sowohl gegenüber von Bdiwis Bistro als auch in der Pizzeria nebenan werden Plätze im Freien angeboten.

    Fast alle Cafés in der Spiegelstraße mit Außenbestuhlung

    Nachgefragt bei der Stadt Würzburg heißt es von Pressesprecherin Claudia Lother, "dass die Situation mit den Gastronomen gegenüber nicht vergleichbar ist, da dort kein Bus- und Lieferverkehr erfolgt, hier keine Gefährdungssituationen vorliegen und insofern keine Bedenken bestehen". Auf der Gegenseite bei Firas FeineKost und dem Schreibwarengeschäft dagegen würde die Sondernutzung direkt auf der Fahrspur stattfinden und berge Unfallgefahren. "Dies wurde auch von Anfang so kommuniziert."

    Firas FeineKost-Bistro öffnete im März 2023 in der Spiegelstraße. Im Bild: Firas Bdiwi.
    Firas FeineKost-Bistro öffnete im März 2023 in der Spiegelstraße. Im Bild: Firas Bdiwi. Foto: Fabian Gebert

    Der letzte Antrag auf Sondernutzung, so heißt es von Seiten der Stadt, sei Ende Mai 2023 für das Anwesen Spiegelstraße 12 (Firas FeineKost) gestellt worden. Inhalt war eine Fläche für die Außengastronomie von 7,36 mal zwei Meter vor Bdiwis Geschäft. Wie Lother mitteilt, wurde der Antrag zur Stellungnahme an die beteiligten Träger öffentlicher Belange gegeben und "wegen der dortigen Engstelle aus Gründen der bestehenden Fahrspur für den Lieferverkehr, Omnibusverkehr, Bushaltestelle sowie ausreichendem Platz für den Fußgänger- und Fahrradverkehr abgelehnt". Die Außenplätze des Ladenbetreibers würden sich auf der Spur befinden, auf der während Bus- und Lieferverkehrs die Fußgänger laufen. 

    Ohne Absprache Warenständer und Sonnenschirme rausgestellt

    Dies sei Bdwi mit Schreiben vom 10. November 2023 mitgeteilt worden. Ein neuer Antrag für die Außennutzung für 2024 liege bislang nicht vor. Gleichwohl, so Lother, hätte der Gastronom ohne Absprache Sondernutzungen ohne Genehmigung aufgenommen - durch Werbemittel und Sonnenschirme.

    Firas Bdiwi bejaht dies, nach der Ermahnung habe er sofort alles wieder eingepackt. Für ihn stellt sich indes die Frage, ob es nicht eine Zwischenlösung geben könnte, "die für alle Seiten passt und niemanden gefährdet". Im Prinzip stelle für ihn nur der Lieferverkehr des Supermarkts um die Ecke ein Problem dar. Denn wenn der Lastwagen zum Ausladen halte, nutze der Stadtbus genau die Fläche zum Fahren, die für Bdiwi als Außengastronomie in Frage kommen würde. "Dies passiert zweimal am Tag. Früh am Morgen, was mich gar nicht betrifft und am Spätnachmittag etwa gegen 18 Uhr." Sein Vorschlag: Schnell ausklappbare Tische und Stühle, die in der Lieferzeit hochgeklappt werden. Oder eine vorgeschriebene Zeitspanne, in der Außenbestuhlung erlaubt ist, weil kein Lieferverkehr herrscht.        

    Stadt signalisiert Gesprächsbereitschaft

    Zur Problematik mit dem Lieferverkehr des Supermarkts merkt die Stadt an, dass dieser die ohnehin vorhandene Problematik noch verschärfe. "Es kam daher auch leider in den letzten beiden Jahren in der Spiegelstraße bereits zu kleineren Unfällen mit Sachschäden, während der Laster geparkt war. Zudem beschwerten sich Fußgänger über die zu enge Situation in der Spiegelstraße", erklärt Lother. Hinzu kämen Lieferverkehr für die Geschäfte in der Eichhornstraße, Post, Taxis, Anwohner, die Bewohnerparkplätze ansteuerten oder Nutzer der Tiefgarage am Augustinerkloster.

    Laut des Gastronomen beschränkten sich die Lieferzeiten für andere Geschäfte auch auf die morgendlichen Zeiten bis 11 Uhr, die mit einer Außenbestuhlung seinerseits - beispielsweise von 11 bis 17.30 Uhr - nicht kollidierten. Sein größter Wunsch wäre es, auch nach der Supermarkt-Lieferung am frühen Abend, nochmal Außenbestuhlung aufbauen zu können - circa bis 22 Uhr.       

    Wie die Stadt mitteilt, sei die Fachabteilung Ordnungsaufgaben auch an einer einvernehmlichen Lösung interessiert und wolle mit Bdiwi weitere Gespräche führen. Er sei jederzeit für Besprechungen bereit, signalisiert auch Bdiwi. Seine Kundinnen und Kunden würde es freuen, werde er doch oft gefragt, ob man sich nicht draußen hinsetzen könne, sagt er.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden