Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Giftige Nosferatu-Spinne in Würzburg gesichtet: Wie gefährlich kann sie für den Menschen werden?

Würzburg

Giftige Nosferatu-Spinne in Würzburg gesichtet: Wie gefährlich kann sie für den Menschen werden?

    • |
    • |
    Der Würzburger Joachim Kaminski fand diese Nosferatu-Spinne in seinem Haus.
    Der Würzburger Joachim Kaminski fand diese Nosferatu-Spinne in seinem Haus. Foto: Joachim Kaminski

    Als der Würzburger Joachim Kaminski am Sonntag das Licht in seinem Arbeitszimmer anknipste, erschrak er: An der weißen Wand hing ein Tier mit acht langen, haarigen Beinen: "Im ersten Moment dachte ich, da sitzt eine Vogelspinne in meinem Zimmer", erzählt er. Kaminski fing das Tier ein, setzte es in ein Glas und recherchierte, um welche Spinnenart es sich handelt: "Erstmal wollte ich natürlich wissen, ob sie gefährlich ist", erzählt er im Gespräch mit der Redaktion.

    Nosferatu-Spinne schon häufiger in Deutschland gesichtet

    Die Nachforschungen hätten sich dann einfacher gestaltet, als zunächst vermutet, so Kaminski. Schnell sei er sich sicher gewesen, dass es sich bei seiner nächtlichen Besucherin, um eine nach Deutschland eingewanderte Art handelt, von der derzeit häufig in Medienberichten die Rede ist: die Nosferatu-Spinne. 

    In einem Glas fing Kaminski die Spinne. Nachdem er sich versichert hatte, dass sie für den Menschen ungefährlich ist, setzte er sie wieder aus. 
    In einem Glas fing Kaminski die Spinne. Nachdem er sich versichert hatte, dass sie für den Menschen ungefährlich ist, setzte er sie wieder aus.  Foto: Joachim Kaminski

    Erstmals wurde die auch als Kräuseljagdspinne (Zoropsis spinimana) bekannte Art in Deutschland im Jahr 2005 in Baden-Württemberg nachgewiesen. Laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) habe sie sich seitdem, wahrscheinlich mit Hilfe des Güter- und Warenverkehrs, vor allem entlang des Rheines verbreitet. Erste Sichtungen seien darüber hinaus rund um Neckar und Bodensee zu verzeichnen. 

    Klimawandel vermutlich eine Ursache für die Ausbreitung mediterraner Tierarten

    Durch die steigenden Temperaturen kommen immer mehr Insekten und andere Tierarten aus wärmeren Regionen nach Europa. Ebenso wie die Quagga-Muschel im Bodensee oder die Kalifornische Kettennatter wird auch die Nosferatu-Spinne zu diesen sogenannten invasiven Arten gezählt. Die exotische Spinnenart ist eigentlich im Mittelmeerraum und in Nordafrika zu Hause, der nächtliche Jäger mit dem gruseligen Namen wird aber seit einigen Wochen auch in Süddeutschland zunehmend gemeldet.

    Auch für den Bayreuther Spinnenfachmann Theo Blick ist die Nosferatu-Spinne eine "alte Bekannte". Er und seine Kolleginnen und Kollegen würden zurzeit "überrollt" von Anfragen zu dieser Spinnenart. Als er die Bilder des Würzburger Fundes sieht, bemerkt er daher nüchtern: "Ja, das ist sie." In Bayern sei die Spinne zum ersten Mal 2015 in München gesichtet worden. In Unterfranken sei die Spinne bereits 2019 angekommen, so Blick. Den ersten Fund in der Region habe es in Schweinfurt gegeben.

    Biss der Nosferatu-Spinne zwar schmerzhaft, in der Regel aber ungefährlich

    Eine übermäßige Angst vor der Spinnenart sei indes unbegründet, sagt Nabu-Spinnenkenner Robert Pfeifle. Allerdings könne das Tier, fühlt es sich bedrängt, zubeißen. Und wie alle Spinnen habe sie Gift, um ihre Beutetiere zu betäuben. Beißt sie einen Menschen, seien die Folgen daher vergleichbar mit einem Bienen- oder Wespenstich. Liegt keine Allergie vor, sei der Biss zwar schmerzhaft, aber ungefährlich, so Pfeifle.

    Entsprechend handelte Leser Kaminski: Nachdem er sich versichert hatte, dass die Spinne für den Menschen ungefährlich ist, habe er sie ausgesetzt.

    Unterdessen hat der Nabu ein Meldeportal für die Sichtungen von Nosferatu-Spinnen eingerichtet. Entsprechende Funde können unter https://nabu-naturgucker.de/app/natur_nm.dll/ gemeldet werden.

    Mit Informationen von dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden