Häppi Börsdai tu ju, häppi börsdai tu ju.... Auf den ersten Blick erscheint am Geburtstagsmorgen im Juni 2020 nichts anders als an anderen Corona-Morgen auch. Um 6.30 Uhr am Morgen steht das Kind singend im Bad und wäscht seine Hände – solange, bis das Lied vorbei ist. Damit man doch merkt, dass heute ein besonderer Tag ist, gibt's noch ein "Wie schön, dass du geboren bist" dazu. Und brennende Kerzen auf der Torte, die man tags zuvor selbst gebacken hat.
Enttäuschung beim Auspacken der Geschenke
Geburtstag in Corona-Zeiten fühlt sich an wie Science Fiction: Statt realer Umarmungen gibt's Küsschen per Video-Call, Gesang per WhatsApp und Gratulationen über Houseparty. Blöd nur: Die Torte muss dennoch allein gegessen werden. Schon beim ersten Geschenk kommt die Enttäuschung: Zwar ist die ersehnte Karte fürs Open-Air-Konzert auf dem Residenz-Platz drin, doch: Leider fällt es heuer aus. Verschoben aufs nächste Jahr, wegen Corona. Traurig, aber wahr.
Was gleichzeitig die Frage aufwirft, wie man den Tag dem Anlass entsprechend verbessern könnte. Ohne die Corona-Regeln zu brechen, versteht sich. Denn erstens möchte man die Kosten wegen eines Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz nicht an der Backe haben. Und zweitens sind ja viele Maßnahmen auch vernünftig, um gegen die Verbreitung des Virus vorzugehen.

Ein echter Zwilling ist am Tag des Geburtstags in Party-Stimmung. Mit Freunden tanzen, quatschen, essen, trinken... Corona will's nicht: In Bayern kann man nur die engste Familie treffen oder auch Personen eines weiteren Haushalts. Sollte man die Party nach Nordrhein-Westfalen verlegen? Dort dürfen sich zehn Personen aus verschiedenen Haushalten treffen. Oder nach Thüringen, das als erstes Bundesland die rechtlich verbindlichen Kontaktbeschränkungen kippte?
Party auf dem Spielplatz?
Eine weitere Idee: der Spielplatz als Ort des Treffens (natürlich abends, wenn die Kinder im Bett sind). Unter Einhaltung des Mindestabstands könnte man mehrere Leute gleichzeitig treffen. Doch statt Sekt gibt es hier Selters: Laut Richtlinien ist es auf dem Spielplatz nicht erlaubt, Alkohol zu trinken und laut Musik zu hören. Schon wieder droht ein Bußgeld.
Bleibt noch der Schichtbetrieb: Jede halbe Stunde eine andere Freundin. Das könnte für Körper und Geist aber richtig in Stress ausarten. In fünf Stunden zehn Stücke Kuchen und zehn Gläser Prosecco. Hinzu kommt zehnmal die gleiche Story des Geburtstagskindes. Die von Prosecco zu Prosecco immer spannender wird. Cheers.
Der Mädels-Tisch als Rettung
Aber vielleicht geht's einfacher: Wie war das nochmal mit den vielen Kumpels, die Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger an einen Tisch setzen will? Joa. Das könnte die Lösung sein. Im Internet wird man fündig: In Randersacker im Teufelskeller erschuf der Wirt einen Tisch, der Platz für 14 Kumpels aus 14 verschiedenen Haushalten unter Einhaltung der 1,5 Meter Abstand schafft.
Das ist die Rettung. Ein Anruf im Teufelskeller, der Tisch ist noch frei. Allerdings, sagt der Wirt, muss streng genommen jeder an seinem Platz ausharren, ein Tauschen der Plätze sei nicht im Sinne des Erfinders. Zu blöd. Aber: Einen Tod mus man wohl sterben. Echt wahr.