Für Josef Gaßner, der am Dienstag, 25. März, in Giebelstadt 100 Jahre alt wird, lautet das Rezept für sein langes Leben: „Wenig Alkohol, nicht rauchen und viel Bewegung.“ Der aufgeschlossene Jubilar verfügt über ein beachtliches Erinnerungsvermögen und versteht es, anschaulich aus seinem Leben zu erzählen. Er wurde in Karlsruhe geboren. Als er 14 Jahre alt war, siedelten seine Eltern mit ihm und zwei Geschwistern nach Neuenbürg im Schwarzwald über. In Pforzheim absolvierte er eine Lehre als Einzelhandelskaufmann, bevor ihn der Arbeitsdienst rief. Dass er diesen bei der Musikkapelle der Luftwaffe auf dem Flugplatz Giebelstadt abzuleisten hatte, kam dem Klarinetten-, Saxofon- und Oboe-Spieler gelegen. Weitere zwei Jahre studierte er an der Würzburger Musikschule. Als Soldat im Zweiten Weltkrieg absolvierte er eine Segelflugausbildung. Zweimal wurde er verwundet, bevor er kurz nach Kriegsende zu seiner Familie zurückkehrte.1939 heiratete er seine Franziska. Das Ehepaar bekam einen Sohn. In der Tanzkapelle Müller war Gaßner oft im Ochsenfurter Gau unterwegs. Später spielte er in der legendären Kapelle „Die Evergreens.“ Nach seiner Tätigkeit als Verkäufer im amerikanischen Supermarkt auf dem Flugplatz begann er seine Laufbahn bei der Post. Diesen Arbeitsplatz behielt er, bis er als Posthauptsekretär in Pension ging. Der Jubilar, dem zum 100. zwei Enkel und zwei Urenkelinnen gratulieren, lebt noch in dem Haus, das seinen Schwiegereltern gehörte und in das er vor 75 Jahren mit seiner Frau einzog. Um sein Wohl kümmern sich Sohn Heinz Gaßner und Schwiegertochter Karin mit Unterstützung durch eine Haushaltshilfe.
GIEBELSTADT