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Würzburg: "Greta Thunberg ist nicht die Chefin von Fridays for Future!" - Ortsgruppe positioniert sich vor Klimademo in Würzburg

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"Greta Thunberg ist nicht die Chefin von Fridays for Future!" - Ortsgruppe positioniert sich vor Klimademo in Würzburg

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    Erst im September hatte Fridays for Future zum gloablen Klimastreik aufgerufen. In Würzburg kamen knapp 2000 Leute.
    Erst im September hatte Fridays for Future zum gloablen Klimastreik aufgerufen. In Würzburg kamen knapp 2000 Leute. Foto: Silvia Gralla

    Es geht um das Klima, Biodiversität und Umwelt – das sind die drei großen Säulen, auf die sich die Klimabewegung rund um Fridays for Future (FFF) stützt. In den vergangenen Wochen aber hat Greta Thunberg, für viele die Symbolfigur der Fridays for Future-Bewegung, die Bühne genutzt, um sich nicht nur klimapolitisch zu äußern, sondern auch klar Position in Bezug auf den Krieg zwischen Israel und der Hamas zu beziehen.

    Zuletzt am vergangenen Freitag, als sie in Amsterdam vor zehntausenden Menschen ihre Unterstützung und Solidarität mit Palästina ausdrückte. Kritik für diese einseitige Positionierung erntete sie dafür nicht nur von Klimagegnern, sondern auch aus den eigenen Reihen. Fridays for Future Deutschland distanzierte sich in einem Instagrampost vom 20. Oktober von den Aussagen Thunbergs.

    Seitdem wird nicht nur medial, sondern auch gesellschaftlich darüber debattiert, ob die Kontroverse die Klimaprotestbewegung entzweien könnte. In der Würzburger Ortsgruppe ist von Unstimmigkeiten oder hitzigen Diskussionen nichts zu merken, erklärt Sebastian Radbruch, Pressesprecher von Fridays for Future Würzburg. "Als Ortsgruppe können wir nur sagen, dass wir ganz klar gegen Gewalt, Diskriminierung und Antisemitismus sind", sagt er und verweist auf das Statement von Fridays for Future Deutschland.

    Fridays for Future Würzburg geht es um Klima, Biodiversität und Umwelt

    Bedenken, dass FFF Würzburg nach den Aussagen von Thunberg Unterstützerinnen und Unterstützer verliert, hat er deshalb nicht. Denn: Jede Ortsgruppe stehe für sich allein. Einen übergeordneten Dachverband gebe es nicht, so Radbruch. "Greta Thunberg ist nicht die Chefin von Fridays for Future", macht er deutlich. Zwar habe sie die Bewegung initiiert und damit Gutes getan, aber: "Niemand von uns ist wegen der Person Greta Thunberg Klimaaktivistin oder -aktivist geworden, sondern weil uns die Zukunft am Herzen liegt." 

    Es gehe allen um das Klima, die Umwelt, die Biodiversität und darum, dass die Menschheit vor einer großen Krise stehe, wenn sich nicht bald etwas ändere. Und genau darum soll es auch am Freitag gehen. Die Ortsgruppe Würzburg hat ab 16 Uhr zum Klimastreik am oberen Markt in Würzburg aufgerufen, mit einem Demozug durch die Innenstadt, Kundgebung und verschiedenen Redebeiträgen. "Es geht darum, dass die bayerische Landesregierung uns seit fünf Jahren leere Versprechen macht", sagt Radbruch. Das Ziel sei 2040 klimaneutral zu werden, doch auf Landesebene werde dafür viel zu wenig getan, so der Vorwurf der Protestler.

    Einigkeit innerhalb der gesamten Klimaprotestbewegung?

    Ihren Ärger darüber wollen sie am Freitag kundtun. Anderweitige politische Äußerungen hätten dabei aber kein Platz, betont der Sprecher. "Wir sind eine Klimabewegung, wir bleiben eine Klimabewegung und das ist unser Thema." Wer auf der Demo dennoch versuche, die Bühne für politische Zecke zu nutzen, den würden die Veranstalterinnen und Veranstalter höflich darauf hinweisen, seine oder ihre eigene Demonstration anzumelden, macht der Würzburger klar.

    Trotz der Einigkeit innerhalb der Würzburger Ortsgruppe und der klaren Positionierung zu dem Statement von Fridays for Future Deutschland, scheinen innerhalb der Klimabewegung dennoch geteilte Ansichten zu herrschen. Ein Blick unter den Instagram-Post zum FFF Deutschland-Statement zeigt, dass die Klimabewegung "End fossil occupy", die im Mai 2023 die Universität Würzburg für mehrere Tage besetzt hatte, die Auffassung der FFF-Gruppe zum Nahost-Krieg nicht teilt. "Greta said it better" (deutsch: Greta hat es besser ausgedrückt) lautet ihr Kommentar, der inzwischen knapp 200 Likes bekommen hat. Ihre Position unterstrich die Klimagruppe mit dem Hashtag "Freepalestine" (deutsch: Freiheit für Palestina).

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