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Ochsenfurt: Großalarm: Dachstuhl in der Altstadt geht in Flammen auf

Ochsenfurt

Großalarm: Dachstuhl in der Altstadt geht in Flammen auf

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    Zu einem Dachstuhlbrand kam es am Freitagmorgen in der Ochsenfurter Altstadt.
    Zu einem Dachstuhlbrand kam es am Freitagmorgen in der Ochsenfurter Altstadt. Foto: JUH Flight Würzburg

    In den frühen Morgenstunden des Freitags war für die Feuerwehrleute aus Ochsenfurt und Umgebung die Nacht zu Ende: Gleich zwei Brände hielten die Wehrleute in Atem, einer davon wuchs sich zu einem Großeinsatz aus. Zunächst wurde die Feuerwehr gegen 3.45 Uhr zu einem Zimmerbrand in Kleinochsenfurt gerufen. Zum Ort des Geschehens eilten Feuerwehrleute aus Ochsenfurt, Frickenhausen, Hohestadt und Goßmannsdorf. In kurzer Zeit hatten sie das Feuer unter Kontrolle. Verletzt wurde bei dem Brand glücklicherweise niemand.

    Der Dachstuhl wurde ein Raub der Flammen.
    Der Dachstuhl wurde ein Raub der Flammen. Foto: Helmut Rienecker

    Gerade rückten die Feuerwehren vom Brandherd in Kleinochsenfurt ab, da erreichte sie kurz vor sieben Uhr schon eine neue Einsatzalarmierung. In der Unteren Redersgasse brenne ein Dachstuhl, hieß es. Wegen der engen Bebauung in der Altstadt und der daher großen Gefahr des Übergreifens des Brandes auf Nachbarhäuser wurde Großalarm ausgelöst. Neben der Feuerwehr aus Ochsenfurt wurden auch noch die Wehren von Hopferstadt, Goßmannsdorf, Darstadt, Frickenhausen, Sommerhausen und Hohestadt alarmiert. Wie die Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken mitteilte, stand bei Eintreffen der Ochsenfurter Polizei der Dachstuhl des Hauses in der Redersgasse vollständig in Brand und war zum Teil bereits eingestürzt.

    Stundenlang wurde der Brand bekämpft

    Die Rettungskräfte evakuierten zuerst das Mehrfamilienhaus. Dessen elf Bewohner mussten ihre Wohnungen verlassen und wurden zum Sammelplatz im Rathaus gebracht. Aus den umliegenden Gebäuden wurden 19 weitere Bewohner ins Freie gebracht, verletzt wurde niemand. Auch einige Haustiere konnten die Feuerwehrleute in Sicherheit bringen. Bevor die Wehrleute im Haus, die unter schwerem Atemschutz arbeiteten, das Gebäude wegen akuter Einsturzgefahr verlassen mussten, brachten sie noch drei Gasflaschen aus den Wohnungen.

    Gegen sieben Uhr ging der Alarm ein.
    Gegen sieben Uhr ging der Alarm ein. Foto: Helmut Rienecker

    Derweil schlugen die Flammen aus dem Dachstuhl. Von ihrer Drehleiter aus bekämpften die Feuerwehrleute den Brand stundenlang von oben. Gleichzeitig wurde aus vielen Strahlrohren von unten aus Löschwasser auf den Dachstuhl und die benachbarten Dächer gespritzt. So konnten die etwa 100 Feuerwehrleute verhindern, dass das Feuer auf angrenzende Häuser übergriff. Die Löscharbeiten zogen sich noch bis zum Nachmittag hin. Jetzt muss ein Statiker entscheiden, ob die Wohnungen noch einmal betreten werden dürfen.

    Warme Getränke für die Bewohner

    Die in Sicherheit gebrachten Frauen, Kinder und Männer wurden von einen Betreuungsteam des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) zunächst im Rathaus mit warmen Getränken und Essen versorgt. Zudem bekamen sie Kleidung, denn viele waren noch in Nachthemd oder Schlafanzug. Vorübergehend wurden die Hausbewohner nun im Bürgerhaus in der Roten Schule untergebracht. Bürgermeister Peter Juks bemühte sich in Laufe des Freitags, Unterkünfte für die betroffenen Familien zu finden.

    Die Bewohner der Nebenhäuser finden bis zur weiteren Klärung Unterkunft bei Verwandten und Bekannten. Neben den 100 Feuerwehrleuten waren auch 50 Helfer des BRK, der Johanniter und Malteser mit acht Rettungswägen und zwei Krankentransportwägen sowie drei Notärzte vor Ort. In den katen Morgenstunden waren sie alle dankbar, dass ein Ochsenfurter Bäckermeister beim Rathaus kostenlos Heißgetränke und Laugengebäck für sie bereithielt.

    Die komplette Altstadt war gesperrt

    Überall in der Hauptstraße befanden sich Einsatzfahrzeuge.
    Überall in der Hauptstraße befanden sich Einsatzfahrzeuge. Foto: Helmut Rienecker

    Für die Zeit des Einsatzes war die Stadt komplett gesperrt. Fahrzeuge mit Blaulicht sammelten sich in der gesamten Hauptstrasse, darunter auch ein Großaufgebot der Polizei. Ein Glück war laut Einsatzleiter Kreisbrandinspektor Heiko Drexel, dass der Brand so früh bemerkt wurde und die Feuerwehr schnell vor Ort war. Sonst wären möglicherweise noch weitere Gebäude und vielleicht auch Personen den Flammen zum Opfer gefallen. Nach Auskunft der Polizei ist das komplette Gebäude nicht mehr bewohnbar, der Sachschaden liegt im sechsstelligen Bereich. Die Kriminalpolizei Würzburg hat vor Ort die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

    Wie das BRK am Freitag gegen 15.30 Uhr mitteilte, soll der Einsatz von Feuerwehren und THW noch bis etwa 21 Uhr dauern. Das BRK verpflege etwa 60 Einsatzkräfte und sichere mit einem Rettungswagen die Lösch- und Sicherungsarbeiten ab, so die Mitteilung. Die Bewohner des betroffenen Gebäudes würden in andere Unterkünfte verbracht.

    Bereits am zweiten Weihnachtsfeiertag hatte es in der unteren Redersgasse einen Brand gegeben. Auch dieser ging glücklicherweise ohne Personenschaden ab. Und es waren die Bewohner dieses Anwesens, welche den jetzigen Brand schräg gegenüber als erste bemerkten und die Rettungskräfte alarmierten.

    Aktualisierung, 16 Uhr: Der Einsatz von Feuerwehren und THW wird noch bis etwa 21 Uhr dauern, teilt das Bayerisches Rotes Kreuz (BRK) mit. Das BRK verpflegt etwa 60 Einsatzkräfte und sichert mit einem Rettungswagen die Lösch- und Sicherungsarbeiten ab. Die Bewohner des betroffenen Gebäudes werden in andere Unterkünfte verbracht.

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