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WÜRZBURG: Großbrand in Würzburg: Schwieriger Kampf gegen Flammen

WÜRZBURG

Großbrand in Würzburg: Schwieriger Kampf gegen Flammen

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    Lodernde Flammen schlugen zwei Stunden nach Mitternacht aus den Dächern dreier Häuser in der Würzburger Innenstadt. Die Feuerwehr kämpfte in den engen Gassen in der Nähe der Regierung von Unterfranken stundenlang, um das Feuer nicht auf weitere Häuser übergreifen zu lassen. Vier Menschen wurden leicht verletzt, bei dem Großbrand entstand ein Sachschaden von 1,5 Millionen Euro.

    Gegen 1.30 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Sie musste bereits beim Eintreffen mit ansehen, wie der Wind das Feuer anfachte. Schließlich brannte der Dachstuhl des etwa 100 Meter langen Wohnblocks. Teile des Daches brachen los und stürzten hinunter auf die Gasse.

    Die Feuerwehr bekämpfte den Brand von mehreren Seiten, soweit die engen Gassen dies zuließen. Die Bewohner des Hauses konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, berichteten Uwe Kinstle, Leiter des Rettungsdienstes und Leitender Branddirektor Franz-Josef Hench, Chef der Würzburger Berufsfeuerwehr. Auch die eingesetzten Rettungskräfte blieben weitgehend unverletzt, bestätigten Hench und Paul Justice (Rotes Kreuz) von der Einsatzleitung der Rettungskräfte. Ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten leicht verletzt.

    Eine ganze Häuserzeile stand so auf über 100 Metern in Flammen. Herabfallende Trümmer beschädigten geparkte Autos. Die Rauchwolke lag am Morgen träge über der Innenstadt. Anwohner berichteten über Hustenreiz und tränende Augen. „Zum Glück waren bei diesen Temperaturen in der Nacht die Fenster meist geschlossen,“ sagte Paul Justice von der Einsatzleitung der Rettungsdienste auf Anfrage. Deshalb seien Gesundheitsgefährdungen durch die Rauchwolke wohl unwahrscheinlich.

    Gegen 6.30 Uhr schlugen auf der Seite, an der die Fachhochschule angrenzt, noch immer Flammen aus dem Dach. Doch die Feuerwehr hatte den Brand unter Kontrolle. Der Schaden soll sich nach vorläufigen Angaben bei etwa 1,5 Millionen Euro bewegen. Brandermittler der Kripo waren stundenlang vor Ort. Sie konnten am Donnerstag das noch brennende Gebäude aber zunächst nicht betreten.

    Angrenzende Nachbarn berichteten davon, sie hätten in der Nacht einen Knall gehört und dann... ...die Flammen gesehen. Dies könnte darauf hinweisen, dass der Brand bereits seit einiger Zeit verborgen vor sich hin schwelte, ehe er sichtbar ausbrach.

    Im Einsatz waren 100 Mann der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren aus Stadt und Landkreis Würzburg mit 22 Fahrzeugen und vier Drehleitern. Auch zahlreiche Rettungskräfte befanden sich in Bereitschaft. "Nach jetzigem Stand ist davon auszugehen, dass die Lösch- und Sicherungsmaßnahmen den ganzen Tag andauern werden.", sagte Polizeisprecher Björn Schmitt am Vormittag. „Der Sanderring bleibt für den Verkehr frei befahrbar.“ Die Münzstraße blieb für die Dauer des Einsatzes gesperrt.

    Das Haus an der Ecke Peterpfarrgasse zum Zwinger wird weitgehend von der Caritas genutzt. Hier ist die Fachakademie für Sozialpädagogik St. Hildegard untergebracht, in der die Caritas staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher ausbildet. Außerdem ist dort eine sozialtherapeutische Wohngemeinschaft, die von den Oberzeller Franziskanerinnen betreut wird.

    Die zehn dort untergebrachten Menschen, zwei Schwestern aus einer daneben liegenden Wohnung sowie zwei Gäste wurden im Kloster in Sicherheit gebracht, die meisten sind wohlauf. Ein Mensch zog sich leichte Verletzungen zu, bestätigte Schwester Katharina Ganz von den Schwestern aus Oberzell. Die Wohngemeinschaft hat Zimmer, Gruppenräume und Büros auf zwei Etagen. Ein ebenfalls dort untergebrachter Kindergarten wurde durch das Löschwasser stark beschädigt und kann zumindest heute nicht öffnen.

    Am Rande des nächtlichen Einsatzes hat die Würzburger Polizei einen 18-Jährigen vorläufig festgenommen, der ein Fahrzeug des Malteser-Hilfsdienstes entwenden wollte. „Dies konnte die Polizei gerade noch verhindern“, weiß Pressesprecher Karl-Heinz Schmitt. Der junge Mann aus Würzburg stand unter Alkoholeinfluss. Ein Alcotest ergab einen Wert von 1,2 Promille. Bei dem Beschuldigten wurde eine Blutentnahme durchgeführt. Nach Abschluss der Maßnahmen kam der 18-Jährige wieder auf freien Fuß.

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