Im Zuge der Genehmigungsplanung für die Reaktivierung der Mainschleifenbahn wurde die Gemeinde Prosselsheim zu den acht Bahnübergängen auf ihrem Gemeindegebiet gefragt. In vier Jahren sollen zwischen Volkach-Astheim und Würzburg moderne Hybridfahrzeuge im Stundentakt fahren. Geplant sind 38 Zugfahrten von Montag bis Freitag, 36 Fahrten am Samstag und 34 an Sonn- und Feiertagen. Sowohl der Markt Eisenheim als auch die Gemeinde Prosselsheim wollen für die Mainschleifenbahn ihre Bahnhöfe aktivieren.
Bürgermeisterin Birgit Börger stellte den Ratsmitgliedern die einzelnen Kreuzungen von Straßen und Feldwegen mit der Bahnlinie vor. Werden sie künftig weiter gebraucht? Könnten wenig genutzte Erdwege ganz als Bahnübergang entfallen? Wären Übergänge für Radfahrer und Fußgänger ausreichend? Diese Fragen sind wichtig wegen der Planung des "technischen Regelwerks", also für Schranken, Umlaufsperren oder ähnliches.
Zu den Kosten und Folgekosten der nötigen Sicherungen für die Gemeinde konnte Bürgermeisterin Birgit Börger keine Angaben machen. Manche Übergänge betreffen Zufahrten zu privaten Grundstücken oder sie werden aufgrund enger Straßenverhältnisse weiter gebraucht. Weil für die Ratsmitglieder wegen den Bahnübergängen zu viele Fragen offen waren, wurde der Punkt vertagt.
Zuschüsse vom Land und Bund
Das lag mit an den noch offenen Punkten zum angedachten Park-und Ride-Platz. Neuerdings sei auch von einem Buswendeplatz die Rede, der am Prosselsheimer Bahnhof nötig wäre. Selbst wenn es hohe Zuschüsse vom Land und Bund gibt, würde die Gemeinde gern wissen, was finanziell auf sie zukommt. Bürgermeisterin Börger versicherte, dass sie diesbezüglich zum Bau eines Parkplatzes "noch keine Zusagen für die Gemeinde Prosselsheim gemacht habe".
In der Sitzung ging es auch um den Gemeindewald mit seinen 211 Hektar. Förster Samuel Thumm stellte als neuer Revierleiter vom Amt für Ländliche Entwicklung Kitzingen-Würzburg den Jahresbetriebsplan 2025 vor. Er lobte seinen Vorgänger Michael Hahn, der den Wald in den letzten Jahrzehnten vorbildlich umgebaut habe. Früher hätte der Prosselsheimer und Püssensheimer Forst zu 90 Prozent aus Eichen bestanden. Die Eichen hätten nun noch einen Anteil von 70 Prozent. Jetzt könne die Kommune 17 Baumarten in ihrem Wald finden.
Jahresbetriebsplan 2025 beschlossen
Revierleiter Thumm erläuterte, warum er 2025 den Hiebsatz auf 410 Festmeter senken möchte. Er plane mit 21 Hektar Pflegefläche plus 8,5 Hektar für die Jungbestandspflege, möchte die Zäune im Wald abbauen, fünf Wildlingsbeete zur Naturverjüngung unter alten Eichen anlegen, die Eichenschädlinge bekämpfen und Tierarten wie dem Siebenschläfer, der Fledermausart Großes Mausohr, der Bechsteinfledermaus, dem Specht oder Uhu Schutz und Jagdhabitate bieten. Der Gemeinderat beschoss sowohl den Jahresbetriebsplan 2025 als auch die Jahresnachweisung 2024. Förster Thun versicherte, dass er "immer wieder kleine Spaziergänge in den Wald anbietet", um seine Arbeit zu erläutern und auf Besonderheiten hinzuweisen.
Bei einem weiteren Punkt ging es um die Ortsstraße "Zum Marienhof". Bei den Planungen für das Gewerbegebiet nördlich des Ortsteils Püssensheim ist der Verwaltung aufgefallen, dass die Widmung dieser Straße nicht mehr den Tatsachen entspricht. Die Umrundung einer Ackerfläche ist überwachsen. Eingebürgert hat sich die Benutzung eines anderen Betonwegs, um beispielsweise zum Aussiedlerhof zu fahren.
Für Ortsstraßen hat die Gemeinde die Unterhaltspflicht. Alle Gemeinderäte stimmten im Sinne des Bayerischen Straßen- und Wegegesetzes der neuen Widmung der Straße "Zum Marienhof" mit ihren 358 Metern zu. Der korrekt eingetragene Wegverlauf ist für Navigationsgeräte wichtig. Zudem brauchen die Gebäude im Gewerbegebiet eine Adresse mit Hausnummer. Die "überwachsene" Strecke im hinteren Bereich soll später entwidmet werden.