Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Grüne wollen kleinteiligen Elektroschrott in Würzburg an Glascontainern sammeln

Würzburg

Grüne wollen kleinteiligen Elektroschrott in Würzburg an Glascontainern sammeln

    • |
    • |
    Alte Handys liegen im Container für Elektroschrott.
    Alte Handys liegen im Container für Elektroschrott. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

    Ab 1. Juli gelten neue gesetzliche Regelungen für die Rücknahme von Elektro-Kleingeräten: Dann müssen alle Einzelhändler und Discounter, die selbst Elektrogeräte verkaufen und mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche haben, Altgeräte wie Smartphones, Toaster oder elektrische Zahnbürsten kostenlos zurücknehmen. Um den Bürgern die Entsorgung so einfach wie möglich zu machen und dadurch die Sammelquote von Elektroschrott in Würzburg zu erhöhen, hat die Stadtratsfraktion der Grünen beantragt, zusätzlich Sammelcontainer in den Stadtteilen aufzustellen.

    Warum gehören Handys nicht in den Hausmüll?

    Der Antrag geht unter anderem zurück auf eine Mitteilung des Bundesumweltamtes vom vergangenen Oktober: Demnach wird in Deutschland bei Elektro-Altgeräten nur eine Sammelquote von rund 45 Prozent erreicht und damit die in der EU seit drei Jahren vorgeschriebene Quote von 65 Prozent nicht einmal annähernd erreicht.

    Das ist problematisch, weil in den Geräten enthaltene Schadstoffe, wie Cadimum, Quecksilber und Blei, die Umwelt belasten, wenn sie mit dem Hausmüll  verbrannt werden. Gleichzeitig enthalten die Geräte wertvolle Rohstoffe, welche wiederverwertet können. Um die Sammelquote zu erhöhen, werden durch die seit Anfang des Jahres geltende Neufassung des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes jetzt auch Lebensmittel-Discounter und Supermärkte in die Pflicht genommen.

    Das genügt den Grünen nicht: Sie wollen in Stadtteilen, in denen es keine wohnortnahen großen Geschäfte gibt, Sammelcontainer der Stadtreiniger für Elektro-Kleingeräte bis zu einer Länge von 25 Zentimetern aufstellen. "Wir wollen damit vor allem Stadtteile wie das Frauenland erschließen, die mit Abgabestellen unterversorgt sind", erläuterte Fraktionschef Lukas Weidinger.

    Nach der einstimmigen Weiterverfolgung des Antrags durch den Werkausschuss des Stadtrats im vergangenen November hat Kommunalreferent Wolfgang Kleiner als Werkleiter der Stadtreiniger in der jüngsten Sitzung des Gremiums die grundsätzliche Bereitschaft dazu erklärt.

    Laut Beschlussvorlage könnten an acht Glascontainer-Standorten in den Stadtteilen jeweils zwei Sammelbehälter für nicht mehr genutzte Elektro-Kleingeräte aufgestellt werden. Jeweils zwei Container sind deshalb erforderlich, weil Geräte mit Batterien oder Lithium-Akkus wegen Feuergefahr getrennt gesammelt werden müssen. Die Kosten betragen 50.000 bis 60.000 Euro. Die Stadtreiniger gehen nicht davon aus, damit eine signifikante Steigerung der Erfassungsquote erreichen zu können.

    Mindestens 250 Tonnen Elektroschrott landet pro Jahr im Würzburger Restmüll

    Vor der Umsetzung will Kleiner die Ergebnisse einer aktuellen Restmüll-Analyse abwarten, die im Laufe des Jahres vorliegen soll. Die letzte Analyse ist länger als zehn Jahre her. Damals betrug der Anteil von Elektroschrott im Würzburger Restmüll ungefähr ein Prozent oder zwischen 250 und 270 Tonnen pro Jahr. Grundsätzlich können Elektro-Altgeräte aller Größen jederzeit bei den Wertstoffhöfen abgegeben oder bei der Sperrmüllabfuhr entsorgt werden.

    Außerdem gibt es viermal pro Jahr eine mobile Problemmüllsammlung mit einem Sammelfahrzeug an acht verschiedenen Standorten in den Stadtteilen – die Termine stehen im Abfallkalender und in der Smartphone-App der Stadtreiniger. Insgesamt wurden nach Angaben der Stadtreiniger im Jahr 2020 etwas mehr als 680 Tonnen Elektroschrott in Würzburg erfasst – zusammen mit den im Restmüll entsorgten Geräten also alleine bei den Stadtreinigern mehr als 900 Tonnen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden