Vor circa einem Jahr stellte Helmut Stahl vom Architektur-Büro "stahl.lehrmann" den Entwurf für den Neubau des Kindergartens Winterhausen vor. Als sich Bürgermeister Christian Luksch Anfang 2024 die Freigabe zur Beauftragung eines Projektsteuerbüros einholen wollte, forderte der Gemeinderat vorab einen Einblick in den damaligen Planungsstand. Etwa ein Jahr später wurde nun ein alternativer Entwurf vom Architekturbüro Gerber vorgetragen.
Ebenerdiger Zugang zur Krippe
Wie auch im Angebot von stahl.lehrmann seien keine Veränderungen im Bestand geplant, so Benedikt Gerber, der den neuen Entwurf für den Neubau im Gemeinderat vorstellte. Durch Änderungen des Aufzugs – ein Durchlader mit zwei Durchgängen statt eines Aufzugs mit drei Zugängen –, eine Treppe weniger und weiterer Sparpunkte könne man den Entwurf kostengünstiger gestalten. Mit circa 3,671 Millionen Euro wären dies 182.000 Euro weniger. Die Möglichkeiten der Kosteneinsparungen ergeben sich durch unterschiedliche Ansätze bei den Geländehöhen. So plant das Architekturbüro Gerber mit einem ebenerdigen Zugang zur Krippe, der 50 Zentimeter über dem vorhandenen Gelände liegt, was preislich aber nicht zu merkbaren Mehrkosten führe. Für stahl.lehrmann kam ein Auffüllen wirtschaftlich ein Jahr zuvor nicht infrage, daher wurde eine Lösung mit einem kostenintensiveren Aufzug geplant, der alle Ebenen miteinander verbinden sollte. Gerber war bei der Vorstellung sehr bemüht, seinen Entwurf zwar zu bewerben, aber den Wettbewerber dabei nicht in ein schlechtes Licht zu rücken: Es gebe verschiedene Wege, "und wir stellen Ihnen nun unseren Ansatz vor."
Neben dem ebenerdigen Zugang zur Krippe stelle planerisch vor allem die Tatsache einen großen Vorteil dar, dass es in dem Entwurf keine gemeinsam genutzten Räume des Kindergartens und der vermieteten Wohnung gebe. Im anderen Entwurf war zumindest ein geteilter Flur notwendig.
Entscheidung für Heizsystem und Detailplanung für Küche stehen noch aus
Offen sei auch noch die Wahl der Heizung und die Detailplanung für die Küche. Aktuell sei die Küche in den Plänen recht hochwertig und daher mit höheren Kosten geplant, allerdings würde Gerber gerne vorab mit den Erzieherinnen reden. Derzeit liefere noch ein Caterer warmes Essen, aber ob dies auf Dauer so bleiben wird, lasse sich nicht mit Sicherheit sagen. Die Erfahrung zeige, dass die Vorbereitung für einen Konvektomaten sinnvoll sei, um selbst mehrere Essen aufwärmen zu können, so Gerber.
Von der Information zur Beschlussfassung
Die Vorstellung des Entwurfes war ursprünglich nur als Information geplant. Die Meinung des Gemeinderats war nach der Vorstellung aber schnell gebildet. Uwe Braun brachte daher die Idee ein, direkt einen Beschluss zu fassen, damit die Planungen schnell weitergehen können und nicht weitere Wochen vergehen, bis die Beschlussfassung in der nächsten Sitzung erfolge. Der Gemeinderat entschied sich einstimmig für den Entwurf des Architekturbüros Gerber. "Dann rollen also morgen die Bagger", wurde mit einem Augenzwinkern aus dem Gremium kommentiert.