Rund 120 Mitarbeiter zogen in den vergangenen Wochen von der Würzburger Gneisenaustraße zu den mehr als 300 Kollegen in der Produktion vor die Tore der Marktgemeinde Rimpar. Gleichzeitig wurde ein neues Gebäude mit Büroräumen, Beschichtungslabor und Logistikhalle in Betrieb genommen.
Umzug und Zusammenführung aller Bereiche am Standort Rimpar spielen eine wichtige Rolle bei der Neuorganisation des Unternehmens. Denn die räumliche Nähe der einzelnen Abteilungen bringt die Vorteile der Zusammenführung von Vertrieb, Technik und des neu eingerichteten zentralen Auftragszentrums voll zur Entfaltung.
Die Würzburger Firma wurde 1942 von Eugen und Hugo Reinfurt gegründet. Im Jahr 2007 machte sie einen Umsatz von 46 Millionen Euro. Im letzten Jahr wurde das Familienunternehmen an NIBC Capital Partners verkauft, eine niederländische Beteiligungsgesellschaft.
„Wir produzieren Hochpräzisionskugellager im Minutentakt“, sagt Volker Bartelt, der neue Geschäftsführer von GRW. Durch die Zusammenführung von Verwaltung, Entwicklung und Fertigung am Standort Rimpar ist man flexibler geworden. Nicht nur die Entwicklung neuer Produkte, sondern auch die Betreuung und Belieferung der Kunden geht schneller. Die Durchlaufzeiten wurden laut Bartelt von 15 auf vier Wochen reduziert.
GRW hat sich auf die Herstellung von Miniatur-Rillenkugellagern aus gehärtetem Wälzlager- und Nirostahl spezialisiert. Die Kugellager von GRW werden weltweit in verschiedensten Bereichen eingesetzt, in der Mess- und Regeltechnik, für Elektromotoren und Büromaschinen bis hin zur Digitaltechnik und Medizingeräten. Seit der Übernahme durch NIBC Capital Partners wird nach Bedarf und nicht „auf Halde“ produziert – nicht zuletzt auch wegen der Weltwirtschaftskrise.
Auf Kurzarbeit kann man allerdings auch in Rimpar nicht verzichten, bedauert Volker Bartelt. Die werde je nach Arbeitsaufkommen und Auftragslage flexibel angepasst. „Wenn die Rahmenbedingungen wieder passen, dann gibt es auch bei uns wieder Vollbeschäftigung.“, verspricht Bartelt. Dank der Kurzarbeit habe man aber niemanden entlassen müssen, sagt Bartelt. Gut ausgebildete Fachkräfte seien schließlich auch bei GRW die Basis für den Erfolg.
Letztendlich sei die Zusammenführung aller Kompetenzen in Rimpar ein Bekenntnis von GRW zum Erhalt des Standorts Deutschland, meinte Bartelt.