"In der Industrie gibt es für die Hochschulabgänger des Bereichs Kunststoff- und Elastomertechnik unendlich viel Möglichkeiten", so Lambl. Im Maschinenbau seien die Absolventen ebenso gefragt wie im Fahrzeug- und Schiffsbau, in der Luft- und Raumfahrttechnik, der Elektrotechnik, der Verpackungs- und Sportgeräte-Industrie sowie in der Medizintechnik. Dies gelte besonders für FH-Absolventen, da deren praxisbezogene Ausbildung von der Industrie sehr geschätzt wird. "Auf 60 Stellenangebote im Jahr kommen nur etwa 40 Studienabgänger der FH", bedauerte der Dozent.
Anders sieht es im Bereich Vermessung und Geoinformatik aus: "Die Studenten haben nicht unbedingt die freie Wahl, es kann ein paar Jahre dauern, bis man seine Traum-Stelle gefunden hat", gab Prof. Dr. Kurt Egreder zu Bedenken. Tätigkeitsfelder seien bei Behörden, beispielsweise im Vermessungsamt, wo Grundstücke vermessen und neue Gebäude eingemessen werden.
Auch in der Flurbereinigung, der Ingenieur-Vermessung und bei der Schaffung von Planungsunterlagen mit dreidimensionalen Informationen gebe es Möglichkeiten, so Egreder. Spätestens im Jahr 2010 sei ein Bachelor-Studiengang mit nur sieben Semestern möglich. Zurzeit dauert das Studium zum Diplom-Ingenieur (FH) acht Semester.
"Zukunft hat der Studiengang Vermessung und Geoinformatik auf jeden Fall für jemanden, der mathematische Neigungen und keine Abneigung gegen EDV hat", sagte Egreder. "Die geometrischen Zusammenhänge sind sehr interessant."
Schadhafte Äste entfernen
"Werden die Daten der Vermessung weiter verwertet und veredelt, dann ist man bei der Geoinformatik", erklärte Laboringenieur Rainer Schäffner. Möchte beispielsweise das Gartenbauamt in Würzburg schadhafte Äste der insgesamt 40 000 Bäume entfernen, reicht ein Blick auf den Bildschirm: "Schadhafte Stellen werden mit einem Symbol oder einer Farbe gekennzeichnet", so Schäffner.
Wer sich von einem Navigationssystem punktgenau zu seinem nächsten Ziel lotsen lasse, nutze die Arbeitsergebnisse und die Technologie der Vermessung und Geoinformatik.
"Ich möchte nur mal reinschnuppern", sagte Michael Scheller aus Unterpleichfeld. Der 20-jährige Schüler habe zwar noch keinen Bezug zu den Studienfächern, finde sie aber interessant. "Mein Vater ist Gartenbautechniker und ich bin schon mit einem Nivelliergerät umgegangen", sagte die 19-jährige Schülerin Annalena Fischer. Ihr Wunsch ist schon sicher: Sie möchte Vermessung und Geoinformatik an der FH studieren.
Diplomstudiengänge Kunststoff-
und Elastomertechnik sowie Ver-
messung und Geoinformatik, Rönt-
genring 8, Tel. (09 31) 35 11-210,
www.fh-wuerzburg.de/kunststoff,
www.fh-wuerzburg.de/vermes-
sung