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Würzburg: "Habe mich immer steuerehrlich verhalten": Würzburger CSU-Stadtrat widerspricht Vorwurf der Steuerhinterziehung

Würzburg

"Habe mich immer steuerehrlich verhalten": Würzburger CSU-Stadtrat widerspricht Vorwurf der Steuerhinterziehung

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    Nach einem Bericht über fragwürdige Kassenführung in seinem Betrieb, hat der Würzburger CSU-Stadtrat Emanuele La Rosa dem Eindruck widersprochen, er könnte Steuern hinterzogen haben.
    Nach einem Bericht über fragwürdige Kassenführung in seinem Betrieb, hat der Würzburger CSU-Stadtrat Emanuele La Rosa dem Eindruck widersprochen, er könnte Steuern hinterzogen haben. Foto: Silvia Gralla, Theresa Müller Montage: MP

    Nach einem Bericht dieser Redaktion zu fragwürdiger Kassenführung in einem seiner Betriebe hat sich der Würzburger CSU-Stadtrat Emanuele La Rosa am Freitagnachmittag zu Wort gemeldet: "In diesem Artikel wird der Eindruck erweckt, ich hätte eine Steuerhinterziehung begangen", schreibt La Rosa auf eine aktuelle Anfrage. "Ich habe und werde mich immer steuerehrlich verhalten." Der 55-Jährige kündigte an, sich in der kommenden Woche detailliert äußern und zu den Vorwürfen erklären zu wollen. Eine ursprüngliche Anfrage der Redaktion hatte La Rosa nicht beantwortet.

    Recherchen dieser Redaktion hatten ergeben, dass er und ein Mitarbeiter offenbar viele Verkäufe im von La Rosa betriebenen Kiosk des Würzburger Dallenbergbads nicht in den Registrierkassen vermerkt haben sollen. Ein Würzburger Steuerrechtler hatte die Beobachtungen als "klare Steuerhinterziehung" bezeichnet.

    Würzburger SPD wendet sich an OB Schuchardt und an WVV-Geschäftsführer

    Vor der Ankündigung La Rosas forderte die SPD-Fraktion des Würzburger Stadtrats am Freitag den CSU-Politiker auf, "alle Ämter ruhen" zu lassen. "Selbstverständlich gilt für ihn die Unschuldsvermutung. Trotzdem besteht hier dringender Klärungsbedarf", heißt es in einer Pressemitteilung.

    "Aus diesem Grund fordert die SPD-Stadtratsfraktion in einem Schreiben an Oberbürgermeister Christian Schuchardt und WVV-Geschäftsführer Thomas Schäfer eine Sondersitzung des Ältestenrates, eine Befassung des Stadtrates und eine außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrates der Würzburger Bäder GmbH", so die SPD.

    CSU-Stadtrat hat von Würzburger Bäder GmbH das Kiosk im Dallenbergbad gepachtet

    La Rosa hat den Kiosk im Dallenbergbad von der Würzburger Bäder GmbH, einer Tochterfirma der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV), gepachtet. Die WVV ist eine Gesellschaft der Stadt Würzburg.

    "Wir fordern Herrn Stadtrat La Rosa auf, dass er alle Ämter ruhen lässt, bis die Anschuldigungen gegen ihn zweifelsfrei ausgeräumt sind", wird der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Alexander Kolbow, in der Pressemitteilung zitiert. 

    Der Ältestenrat ist laut Geschäftsordnung der Stadt Würzburg ein Gremium zur "Abstimmung zwischen den Fraktionen über Art und Zeit der Behandlung wichtiger Angelegenheiten". Ihm gehören die Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen und der Oberbürgermeister an.

    SPD-Würzburg: WVV soll Fragen zum Pachtverhältnis aufklären

    In ihrer Pressemitteilung wirft die SPD auch Fragen zum Pachtverhältnis auf: "Liegen der WVV oder der Würzburger Bäder GmbH Beweise für die Vorwürfe vor? Welche Möglichkeiten hat die Würzburger Bäder GmbH den Pachtvertrag fristlos zu kündigen? Macht die Geschäftsführung von einer fristlosen Kündigung Gebrauch?", heißt es unter anderem.

    Auch die Redaktion hatte der WVV im Vorfeld der Berichterstattung mehrere Fragen zum Pachtvertrag gestellt. Die WVV hatte daraufhin lediglich das bestehende Pachtverhältnis bestätigt. In einer erneuerten Anfrage hat die Redaktion die WVV nun gebeten, weitere Fragen bis kommenden Dienstag zu beantworten.

    Anmerkung der Redaktion: Nachdem die Staatsanwaltschaft Würzburg aufgrund der Berichterstattung dieser Redaktion Vorermittlungen gegen Emanuele La Rosa aufgenommen hatte, teilte sie im November 2023 mit, dass sich der Verdacht auf Steuerhinterziehung nicht bestätigt hat. Die Ermittlungen der Finanzbehörden hätten keine Hinweise auf eine Straftat ergeben. Es habe allerdings einen Bußgeldbescheid des Finanzamtes Würzburg gegeben, weil nicht jeder Verkauf wie vorgeschrieben ins Kassensystems des Kiosks eingegeben worden sei. La Rosa hat den Bescheid akzeptiert und bezahlt. Drei Beschwerden beim Deutschen Presserat wegen der Berichterstattung der Main-Post zu dem Fall wurden von dem Gremium nach eingehender Prüfung als unbegründet abgewiesen.

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