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Würzburg: Hat Unterfranken das Coronavirus bald besiegt?

Würzburg

Hat Unterfranken das Coronavirus bald besiegt?

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    Auch in der Würzburger Innenstadt prägen derzeit Menschen mit Schutzmasken das Stadtbild.
    Auch in der Würzburger Innenstadt prägen derzeit Menschen mit Schutzmasken das Stadtbild. Foto: Foto: Silvia Gralla

    Am 5. März gab das Gesundheitsamt Würzburg bekannt: In Unterfranken haben sich die ersten Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. So fiel ein Test bei einem jungen Paar – von den beiden war einer zuvor in Italien gewesen – positiv aus. Ebenso bei einem Schüler der Würzburger Leonhard-Frank-Grundschule und seinen Eltern. Fast zeitgleich meldeten der Landkreis Bad Kissingen und der Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg den jeweils ersten Corona-Infizierten.

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    Mehr als zwei Drittel aller Erkrankten genesen

    Von da an stieg die Zahl der neu bestätigten Covid-19-Fälle in der Region täglich, relativ gesehen besonders stark in der Region Schweinfurt (siehe Grafik), in absoluten Zahlen besonders rasant in Stadt und Landkreis Würzburg. Bis Mittwoch, 6. Mai, hatten sich in ganz Unterfranken nachweislich 3290 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, fast 870 allein im Hotspot Würzburg. Mindestens 2300 Infizierte, so schätzten die Gesundheitsämter an diesem Tag, waren bereits genesen. Als genesen stufen Amtsärzte einen Covid-19-Fall ein, wenn nach den ersten Krankheitssymptomen 14 Tage vergangen sind und mindestens die letzten 48 Stunden symptomfrei waren.

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    Während also mehr als zwei Drittel aller Infizierten in Unterfranken die Erkrankung zu diesem Zeitpunkt überstanden hatten, starben bis zum 6. Mai 180 Menschen in der Region an den Folgen der Infektion. Als Covid-19-Todesfälle werden alle Personen gezählt, die mit und an SARS-CoV-2 verstorben sind. Bei mehr als 90 Prozent aller Coronavirus-Todesfälle ist die genaue Todesursache bekannt, so das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Von ihnen sind 92 Prozent an Covid-19 und acht Prozent an einer anderen Ursache gestorben.

    Mehr als 60 Prozent aller Todesfälle waren Heimbewohner

    In Unterfranken traf es besonders hart die Seniorenheime. Im Fokus überregionaler Medien stand speziell das St. Nikolausheim in Würzburg. Dort starb der erste Mensch in Bayern an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Am 23. April wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Vorermittlungen gegen zwei Würzburger Seniorenheime aufgenommen hat. Zu diesem Zeitpunkt gab es allein 49 Tote in fünf Seniorenheimen im Stadtgebiet Würzburg, 22 Tote in fünf Heimen in Stadt und Landkreis Schweinfurt, 13 in sechs Heimen im Landkreis Aschaffenburg und zehn in fünf Heimen im Landkreis Bad Kissingen. 18 Prozent aller unterfränkischen Pflegeheime waren somit bis 6. Mai von dem Virus betroffen. Und: 64 Prozent aller Coronavirus-Todesfälle waren Heimbewohner.

    Ein Blick auf ganz Bayern zeigt: Am häufigsten infiziert haben sich Menschen zwischen 35 und 59 Jahren. Ab 60 Jahren steigt die Zahl der Todesfälle unter den Infizierten. Die meisten Corona-Toten gibt es in der Gruppe der über 80-Jährigen. Mehr Männer als Frauen haben sich mit dem Coronavirus infiziert und sind an Covid-19 gestorben.

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    24. April: Erstmals keine Neu-Infektionen innerhalb von 24 Stunden in Würzburg

    Doch die Tage des Virus sind gezählt, so scheint es. Seit Ende April gibt es täglich weniger Neu-Infektionen in Unterfranken. Am 24. April meldete das Würzburger Gesundheitsamt zum ersten Mal seit dem 5. März keine neuen Corona-Fälle in Stadt und Landkreis innerhalb von 24 Stunden.

    Am 6. Mai wurden laut der Regierung Unterfranken allerdings noch 143 Covid-19-Erkrankte in unterfränkischen Krankenhäusern behandelt. 32 von ihnen lagen auf Intensivstationen. Mehr als 1200 Unterfranken, die Kontakt zu einem nachweislich Infizierten hatten, standen noch unter Quarantäne. Besiegt ist das Coronavirus also auch in Unterfranken noch lange nicht, doch die Region scheint auf einem guten Weg zu sein.

    All diese Zahlen ändern sich mitunter stündlich. Aufgelistet in den hier abgebildeten Grafiken sind ausschließlich Fälle, die den neun unterfränkischen Gesundheitsämtern vorliegen, von dort elektronisch an die Regierung von Unterfranken und von da ans Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nach Erlangen gemeldet wurden. Das LGL meldet die bayerischen Fälle wiederum ans Robert-Koch-Institut. Zwischen den einzelnen Datensätzen liegen teils mehrere Tage Zeitverzug.

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