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Würzburg/Schweinfurt: Hausbau, Miete, Kapitalanlage: 5 Prognosen, wie sich 2023 der Immobilienmarkt in Unterfranken entwickelt

Würzburg/Schweinfurt

Hausbau, Miete, Kapitalanlage: 5 Prognosen, wie sich 2023 der Immobilienmarkt in Unterfranken entwickelt

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    Wer ein Haus kaufen oder bauen will, hat 2023 in Unterfranken gute Karten: Das Angebot an Immobilien ist größer geworden. Hier ein Blick auf Waldbrunn im Landkreis Würzburg
    Wer ein Haus kaufen oder bauen will, hat 2023 in Unterfranken gute Karten: Das Angebot an Immobilien ist größer geworden. Hier ein Blick auf Waldbrunn im Landkreis Würzburg Foto: Thomas Obermeier

    Wohnen ist ein heikles Thema geworden. Teure Mieten und extreme Preise beim Hausbau und Wohnungskauf haben auch in Unterfranken zu einer angespannten Lage gerade für Familien geführt.

    Wie wird sich die Lage im Jahr 2023 entwickeln? Immobilien-Experte Stephan Kippes gibt einen Ausblick in fünf Punkten, der zeigt, wie Verbraucherinnen und Verbraucher im neuen Jahr reagieren können. Denn es gibt bei Immobilien Entspannung - aber eben nur punktuell. 

    1. Kauf oder Miete: Es wird zum Teil wieder etwas günstiger

    Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Lagen die Mieten in Würzburg im Herbst 2017 im Schnitt bei 9,10 Euro pro Quadratmeter, sind es nun 11,40 Euro. Wer also eine 100-Quadratmeter-Wohnung hat, muss jetzt 230 Euro mehr für die Miete aufbringen, das entspricht einem Viertel. 

    Die Tendenz: weiter steigend. "Die Mieten werden nicht weniger werden", meint Sprecher Stephan Kippes vom Immobilienverband Deutschland Süd (IVD). Gingen in Würzburg die Mieten für Bestandswohnungen seit 2017 um 25 Prozent nach oben, waren es in Schweinfurt 23 Prozent, in Aschaffenburg 19 Prozent und in Bad Kissingen 14 Prozent. In der Kurstadt muss man derzeit 7,30 Euro pro Quadratmeter für die Miete zahlen. 

    Ähnlich brisant ist die Lage, wenn es um den Bau eines Hauses oder den Kauf einer Eigentumswohnung geht. So stiegen in Mainfranken die Preise laut IVD seit 2017 jeweils um bis zu 65 Prozent. Für 2023 sieht Verbandssprecher Kippes hier allerdings eine Trendwende. Das Angebot an Immobilien habe zugenommen, die Preise seien auf Talfahrt.

    Diese Beobachtung stützen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach sind die Immobilienpreise in Deutschland zum ersten Mal seit rund acht Jahren gegenüber einem Vorquartal wieder gesunken. Zwischen Juli bis September 2022 waren sie im Schnitt 0,4 Prozent günstiger als im Quartal zuvor. 

    2. Kaufobjekte in Unterfranken: Angebot bleibt hoch - vor allem in Würzburg

    Wer in Mainfranken Wohnraum kaufen statt mieten will, wird 2023 laut Immobilienexperte Kippes im Vorteil sein: Es sei leichter als früher, etwas zu finden. Denn seit Monaten nehme das Angebot an Kaufobjekten zu – in Würzburg zum Beispiel binnen Jahresfrist um 165 Prozent. In keiner anderen Großstadt Bayerns ist diese Quote dem Immobilienverband zufolge so hoch.

    Schon im Sommer sagte der IVD-Experte über den Immobilienmarkt: "Er ist am Drehen." Der Haken: Die Preise fürs Bauen sind unter anderem wegen des Materialmangels weiter auf hohem Niveau, Bauhandwerker rar. Manche Bauherren haben deshalb ihr Vorhaben wieder gestrichen.

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    Doch im Vergleich zum Mieten scheint der Wohnungskauf auch 2023 die günstigere Alternative zu sein. Denn der Anstieg der Wohnungsmieten in Deutschland nimmt laut dem Institut der deutschen Wirtschaft überproportional zu.

    3. Raus aufs Land: Trend wird an Bedeutung gewinnen

    Ein Umzug von der Stadt ins nahe Umland könnte 2023 gerade für wohnungssuchende Familien ein guter Weg sein - und ein Trend bleiben, sagt IVD-Sprecher Kippes. Mainfranken zeichne sich dadurch aus, dass man von Städten wie Würzburg oder Schweinfurt aus schnell in Gegenden komme, in denen Häuser und Wohnungen deutlich günstiger zu bekommen sind. Im Großraum München müsse man dazu schon sehr viel weitere Wege auf sich nehmen.

    Bereits jetzt ist laut Kippes zu beobachten, dass Wohnungssuchende nicht mehr zwingend in die Innenstadt wollen – der weiter hohen Miet- und Kaufpreise wegen. "Eine gewisse Verlagerung" sei deshalb auch in Mainfranken eingetreten. Schon deshalb, weil in Zeiten von mobilem Arbeiten ("Homeoffice") der Job auch vom Dorf aus möglich ist. 

    4. Hausbau: Das Thema Energie wird immer wichtiger

    Interessierte früher ein Energieausweis für ein Haus offenbar kaum jemanden, "sind die Leute jetzt aufgewacht", sagt Stephan Kippes. Kein Wunder, ist Energiesparen vor allem in Folge des Krieges in der Ukraine zu einem zentralen Thema geworden.

    Wärmepumpe, Photovoltaik und Co.: Was die Technik fürs Energiesparen angeht, probieren Hausbauer laut Kippes derzeit "alles aus, was geht". Die Sensibilität für das Thema nehme im Immobilienbereich zu. Wer Ratschläge braucht, werde 2023 aber ein bekanntes Problem haben, so der Sprecher des Immobilienverbandes: "Energieberater sind nicht zu kriegen." Die große Nachfrage und "die Angst um die Energieversorgung" habe zu einer Auslastung geführt. 

    5. Immobilie als Geldanlage: Unterfranken bietet auch 2023 Möglichkeiten

    Wer Erspartes in einer Immobilie anlegen und damit Geld verdienen will, hat 2023 in zweierlei Hinsicht gute Karten: Erstens ist das Angebot an Kaufobjekten zum Beispiel in Würzburg ausgeprägt. Zweitens werden die Mieten eher steigen als fallen, so dass die Kapitalanlage gute Erträge abwirft.

    Allerdings ist durch die gestiegenen Zinsen die Finanzierung eines Immobiliendarlehens teurer geworden. Auch die seit Monaten grassierende Inflation mit Werten von derzeit fast 10 Prozent wirke sich negativ aus, betont Experte Kippes.

    So oder so bleibe Mainfranken aber auch 2023 ein guter Immobilienmarkt für Anleger. Diese gingen "tendenziell in die Stadt" oder in die Speckgürtel wie Gerbrunn, Höchberg oder Veitshöchheim rund um Würzburg. Häuser auf dem Land blieben für Investoren dagegen weniger interessant, sagt der IVD-Sprecher.

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