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Hausen: Hausen hat ein Christbaumproblem

Hausen

Hausen hat ein Christbaumproblem

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    Der Weihnachtsbaum im Ortsteil Hausen steht auf dem kleinen Rasenplatz neben der Kirche St. Wolfgang. Er wurde von Privatleuten aus Erbshausen-Sulzwiesen gestellt und schon zum Hausener Adventsmarkt Sternenzauber Ende November aufgestellt.
    Der Weihnachtsbaum im Ortsteil Hausen steht auf dem kleinen Rasenplatz neben der Kirche St. Wolfgang. Er wurde von Privatleuten aus Erbshausen-Sulzwiesen gestellt und schon zum Hausener Adventsmarkt Sternenzauber Ende November aufgestellt. Foto: Irene Konrad

    Drei wirklich schöne Weihnachtsbäume hat der Bauhof der Gemeinde Hausen in diesem Jahr aufgestellt, und zwar jeweils einen in den Ortsteilen Erbshausen-Sulzwiesen, Hausen und Rieden. Aus der Bevölkerung kamen keine Klagen. Das ist ein gutes Zeichen. Trotzdem waren die Christbäume Thema im Gemeinderat. Weil sie ihren Preis haben und wegen der Frage: Was machen wir im nächsten Jahr? Beim Thema Christbaum sind Bürgermeister Bernd Schraud und die Gemeinderatsmitglieder vorsichtig. Vor vier Jahren hat es der Bauhof gewagt, auf den öffentlichen Plätzen drei "mickrige" Douglasienspitzen aus dem Gemeindewald aufzustellen. Damals war in den drei Dörfern der Aufschrei groß und die Hausener Christbäume wurden deutschlandweit als hässlich verspottet. Sie wären "eine Schande".

    Bürgermeister Schraud gestand seinerzeit, dass die Bäume "keine Schönheiten sind". Aber im 300 Hektar großen Kommunalwald gebe es aufgrund des Borkenkäfers und nachteiliger Wetterverhältnisse keine geeigneten Nadelbäume mehr. Auch diesmal schilderte er den Ratsmitgliedern das seit Jahren bekannte Dilemma. Die Spitzen von großen Nadelbäumen sind zu dünn und geeignete Weihnachtsbäume mit sechs bis acht Metern wären einfach nicht da.

    Diesmal habe nur ein Privatmann aus Erbshausen-Sulzwiesen einen Nadelbaum aus seinem Garten angeboten. Er wurde Ende November zum Adventsmarkt Sternenzauber im Ortsteil Hausen aufgestellt. Die anderen zwei Weihnachtsbäume mit acht Metern Höhe hat die Gemeinde gekauft, und zwar für jeweils 1000 Euro.

    Aufgrund der Rechnung über 2000 Euro bat Geschäftsstellenleiter Matthias Schunder, das Thema Weihnachtsbäume für die Dorfplätze noch einmal zu besprechen. Diesmal waren nur zwei Nadelbäume zu kaufen. Im nächsten Jahr könnten es somit rund 3000 Euro sein, die die Haushaltskasse der Gemeinde belasten. Ist dieser Betrag den Ratsmitgliedern für "schöne" Bäume wert?

    Spendenaufrufe für Christbäume

    Gemeinderätin Christine Holzinger schlug vor, rechtzeitig Spendenaufrufe für Christbäume zu machen. Aber Bürgermeister Schraud ist sich sicher, dass die Dorfbewohner wissen, dass sie der Gemeinde ihre Nadelbäume zu Weihnachten anbieten können. Für einen Privatmann sei es ein Vorteil, wenn der Bauhof oder die Feuerwehr einen größeren Baum selbst fällen und abtransportieren.

    Darüber hinaus würden "die Kirchen" Bäume abgreifen. Einige Kirchenpfleger würden aktiv auf Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer zugehen und sich schon über Jahre hinweg Christbäume reservieren. Im Übrigen sei in dieser Angelegenheit der Austausch zwischen den Kirchenverwaltungen und der Gemeinde gut. Jede Seite würde wissen, dass Christbäume gebraucht und gesucht werden.

    Gemeinderätin Cornelia Sauer plädierte zum Rückgriff auf Nadelbäume aus dem eigenen Wald und zwar auch dann, wenn sie ihre Macken haben und dünn sind. "Jeder Baum hat es verdient, ein Christbaum zu werden", meinte sie. Wenn die Bäume mit ihren Lichterketten in der Nacht strahlen, sei doch jeder Baum schön. Schließlich komme es auf das Licht und die Herzenswärme an.

    Gemeinde will weiter Weihnachtsbäume auf öffentlichen Plätzen

    Grundsätzlich will die Gemeinde an der Tradition zum Aufstellen der Weihnachtsbäume auf den öffentlichen Plätzen festhalten. Ob vielleicht kleine Bäume an Ort und Stelle gepflanzt werden könnten, die zu prächtigen Christbäumen heranwachsen und jedes Jahr wieder neu geschmückt werden? Grundsätzlich hofft die Gemeinde Hausen weiterhin auf Privatspenden und darauf, dass die gepflanzten Nadelbäume im eigenen Wald in ein paar Jahren wieder groß genug sind.

    Einig war sich das Ratsgremium, dass das Thema Weihnachtsbaum in der Hausener Bevölkerung im Hinblick auf die Klimakrise, aus Umweltschutzgründen und schmaler Kassen diskutiert werden sollte. Schließlich wird in einem knappen Jahr wieder diese Frage im Raum stehen: Was sind uns unsere traditionellen Christbäume wert?

    Der diesjährige Weihnachtsbaum vor dem Feuerwehrhaus in Erbshausen-Sulzwiesen. Er ist zwar nicht allzu breit und üppig, aber dafür besonders gerade gewachsen.
    Der diesjährige Weihnachtsbaum vor dem Feuerwehrhaus in Erbshausen-Sulzwiesen. Er ist zwar nicht allzu breit und üppig, aber dafür besonders gerade gewachsen. Foto: Irene Konrad
    Vor dem Dorfgemeinschaftshaus in Rieden steht dieser schöne Weihnachtsbaum. Weil er vor allem im unteren Bereich weit ausladend ist, hat er an dieser Stelle einen besonders geeigneten Standort.
    Vor dem Dorfgemeinschaftshaus in Rieden steht dieser schöne Weihnachtsbaum. Weil er vor allem im unteren Bereich weit ausladend ist, hat er an dieser Stelle einen besonders geeigneten Standort. Foto: Irene Konrad
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